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Steinwälzer

Arenariinae

Herkunft: Europa, Asien

Neben dem Gischtläufer gehören noch 2 Arten in diese Unterfamilie der Regenpfeifer. Die systematische Zuordnung des Gischtläufers ist jedoch umstritten; vielleicht gehört er eher in die nähere Verwandtschaft der Strandläufer. Auch werden die Steinwälzer oft zu den Schnepfen gestellt.

Verbreitung
Der Schwarzkopfsteinwälzer (Arenaria melanocephala) brütet nur an der Küste West- und Südalaskas, während der mit 23 cm Gesamtlänge gleichgroße eigentliche Steinwälzer (A.interpres) in den Tundrengebieten und an den Küsten des nördlichen Eurasiens und nordwestlichen Nordamerikas sowie auf Spitzbergen und Grönland brütet.

Im deutschen Küstengebiet nisteten Steinwälzer noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts auf den Nordfriesischen Inseln; um die Jahrhundertwende waren sie noch in Dänemark verbreitet. Auch in der Kieler Förde und der Lübecker Bucht sowie auf Fehmarn waren Steinwälzer früher als Brutvögel zu Hause. Während des Zuges erscheinen sie häufig an den Küsten Mitteleuropas. Steinwälzer wandern zum Winter hin weit südwärts, wobei das Hauptüberwinterungsgebiet des atlantischen Raums bei den Britischen Inseln beginnt und sich bis zur Südspitze Afrikas erstreckt. Im indopazifischen Bereich überwintern Steinwälzer vom Roten Meer bis nach Madagaskar und ostwärts bis in den indischen Raum und nach Westaustralien, während weitere Populationen bis nach Tasmanien, Neuguinea und in die polynesische Inselwelt ziehen.

Gestalt
Steinwälzer sind kräftige, gedrungene »Limikolen« (Gewicht: 75-160 g) mit kurzem, seitlich zusammengedrücktem und aufgeworfenem Schnabel sowie - während der Fortpflanzungsperiode - einem markant braunen, schwarz und weiß gemusterten Gefieder. Die recht kurzen Beine sind auffällig orangerot gefärbt.

Ernährung
Im Wattenmeer, auf Sandstränden, Küstenbefestigungen und Riffen suchen Steinwälzer nach Insekten und deren Larven, Kleinkrebsen und Weichtieren. Aber auch Ringelwürmer, kleine Fische und tote Tiere verschmähen sie nicht. Pflanzliche Nahrung macht im Frühjahr einen großen Anteil aus und wird auch ansonsten gern aufgenommen. Steinwälzer picken ihre Beutetiere vom Boden auf; nur selten stochern sie auch im Untergrund herum oder graben ein wenig. Besonders häufig drehen sie Geröllkiesel, Tang und andere angespülte Dinge mit dem Schnabel herum, um so an die versteckten Beutetiere zu gelangen. Dabei wenden Steinwälzer oft Steine von beachtlicher Größe um oder verschwinden völlig unter großen Tangteppichen. Auch suchen sie gerne Gesteinsspalten nach verborgener Beute ab. Bisweilen kippen mehrere Steinwälzer größere Objekte gemeinschaftlich um. Dieselbe seitliche Kopf- und Schnabelbewegung wenden die Vögel bei an Felsen festgehefteten Muscheln und Schnecken an; auch graben sie tiefe Löcher, indem sie den Sand seitlich wegschleudern.

Fortpflanzung
Steinwälzer haben ihren Nistplatz in freiem Gelände auf kleinen Inseln, an Flußufern und Küsten. Männchen besetzen ihr Brutrevier bald nach der Ankunft und markieren es sowohl durch Imponiergesten am Boden als auch durch Sing- und Verteidigungsflüge. Später beteiligt sich auch das Weibchen hieran. Balz und Paarbildung vollziehen Steinwälzer wohl erst im Brutgebiet. Das Weibchen erwählt den Neststandort im Schutz von Bodenpflanzen, dicht bei Steinen oder Strandgut, und formt die Nestmulde während der Eiablage. Die ausgedehnte Mulde (etwa 4 cm tief und 10 cm im Durchmesser) wird je nach Standort mehr oder weniger stark (manchmal überhaupt nicht) mit Pflanzenmaterial ausgepolstert.

Das Gelege besteht aus 4 stark zugespitzten Eiern (4,2x3 cm) und wird von beiden Altvögeln gemeinsam (meist vom 3. Ei an) 22-23 Tage lang erbrütet. Die Jungen tragen ein dichtes, braun-weißes Dunenkleid und sind Nestflüchter. Sie werden von beiden Altvögeln versorgt, jedoch übernimmt das Männchen bald den größeren Anteil. Schon nach dem ersten Lebenstag verlassen die jungen Steinwälzer ihr Nest und suchen eigenständig nach Nahrung. Die Altvögel hören nach etwa 2 Wochen auf, ihren Nachwuchs zu hudern. Flügge werden die Jungen mit 24-26 Tagen; sie können notfalls aber schon nach 20 Tagen fliegen. Oft bleibt der männliche Vogel noch länger bei ihnen, während das Weibchen bereits die Brutplätze verläßt.




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