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Mauerläufer

Tichodroma muraria

Herkunft: Mittel-, Südeuropa

Als einzige Art der Kleiber bewohnt der Mauerläufer die höheren und kälteren Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas (Pyrenäen, Alpen, Nordapenninen, Karpaten, Balkan) und in den gleichen Breiten auch die Gebirgszüge Asiens bis Nordchina (Himalaya und osttibetische Gebirge zwischen 1000 m und 5000 m Höhe).

Lebensweise
Hier ist er überall als Einzelgänger anzutreffen, nur während der Brutzeit auch als Paar oder kleine Familie. Sonst wird jeder Eindringling sofort mit Schnabelklappern und durch Angriffsflüge aus dem Revier verjagt.

Mauerläufer sind vorwiegend Standvögel, nur ausnahmsweise verfliegen sie sich im Winter weit ins Flachland (Einzelfunde in England und Finnland). Die Härte des Winters treibt aber viele Vögel in tiefer gelegene Gebiete. So erscheinen sie im Spätjahr auch regelmäßig in Städten (z. B. Wien), wo sie sich an alten und hohen Gebäuden mit steilen und großen Dächern, Türmen oder Mauern usw. aufhalten.

Wie der Baumläufer von unten an die Bäume, so fliegt der Mauerläufer Felswände und Gemäuer von unten an. Er hat einen leichten, flatternden Flug. Manchmal wirkt er mit seinen unregelmäßigen Flügelschlägen schmetterlingsartig (»Schmetterlingsvogel«); dieser Eindruck wird durch die rosenroten Flügeldeckfedern verstärkt. Charakteristisch sind auch die kurzen, klappernden Flügelschläge, die eher an den Flug einer Fledermaus erinnern. Wenn er aber mit angezogenen Flügeln steil an der Felswand hinunterschießt, wirkt er wie ein Raubvogel.

Der Mauerläufer ist ein typischer Felsenvogel. Sein kurzer Schwanz mit seinen weichen Federn eignet sich nicht zum Abstützen. Trotzdem eilt er mit erstaunlicher Schnelligkeit die schroffsten Wände hinauf, wobei er regelmäßig ruckartig die Flügel öffnet. Oben angekommen, stürzt er sich in steilem Flug hinab, um an einer anderen Wand aufzusteigen. In den Fugen und Ritzen des Gesteins fängt er Insekten, Spinnen und Tausendfüßler, die er mit dem langen und sondenartigen Schnabel herauszieht. Flüchtende Käfer und Spinnen fängt er mit Leichtigkeit auch aus der Luft.

Seine Nachtruhe hält der Mauerläufer in einer geschützten Fels- oder Mauerspalte. Hier hält er sich ziemlich lange auf, bis die auch im Sommer sehr tiefen Temperaturen wieder ansteigen. Übrigens liegt er wie ein brütender Vogel dabei auf dem Bauch.

Fortpflanzung
Auch als Niststätte wird ein Loch oder eine Spalte in hohen Felswänden gewählt; nur ausnahmsweise dienen hierfür die Mauern alter Gebäude (z. B. Schloß Neuschwanstein). Das Nest ist ziemlich umfangreich und wird nur vom Weibchen aus feinen Wurzeln, Moos, Tierhaaren und Pflanzenwolle gefertigt. Hat das Weibchen die 4-5 Eier erbrütet (Ende Mai bis Juni), so bleiben die Jungen noch 3-4 Wochen im Nest. Hier werden sie von beiden Eltern versorgt.




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