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Seehund

Phoca vitulina

Herkunft: Nordhalbkugel

Die bei uns bekannteste Robbe ist sicherlich der Seehund. Er wird nur etwa 1,20-1,95 m lang und besitzt einen im Gegensatz zur Kegelrobbe rundlichen Kopf. Sein glattes Fell ist graubraun bis silbrig hellgrau und weist stets zur Grundfarbe kontrastierende Flecken- oder Ringzeichnungen auf. Er bewohnt mit seinen 5 Unterarten die Küstengewässer des Nordatlantik und Nordpazifik und hat sich mit einer Unterart (Phoca vitulina mellonae) an das Leben im Süßwasser angepaßt. Diese Unterart lebt im Lower-Seal See sowie dessen angrenzenden Gewässern in Ostkanada.

Lebensraum
Mehr noch als die anderen Hundsrobben ist der Seehund an seichtes Küstengewässer gebunden und hält sich besonders im Sommer zur Zeit der Jungenaufzucht und des Haarwechsels gern im Wattenmeer auf. Mitunter geht er auch weit in die Flüsse hinein. So wird aus Norwegen berichtet, daß Seehunde dort bis zu 300 km weit landeinwärts schwimmen. Normalerweise leben sie bei uns in kleinen Trupps in der freien Nordsee.

Fortpflanzung
Im Juni/Juli werden die Jungen geboren. Sie streifen schon vor der Geburt das wollige Säuglingskleid ab. Dies ist deshalb wichtig, weil die Jungen auf Sandbänken des Wattenmeeres zur Welt kommen und so schon früh ins Wasser gehen müssen. Lediglich die im nordwestlichen Pazifik vorkommende Unterart Phoca vitulina largha, die ihre Jungen auf dem Treibeis zur Welt bringt, behält etwas länger das weiße bis gelblichweiße Wollfell.

Ernährung
Seehunde ernähren sich von allerlei Küstenfischen. Diese Tatsache macht sie bei den Berufsfischern nicht gerade beliebt, die sie als Konkurrenten empfinden, obwohl sie den Fischbestand nicht nennenswert schädigen. Jedoch tritt auch hier bei der Fischereibevölkerung langsam ein Gesinnungswandel ein.

Seehundjagd und »Heuler«
Die einstmals sehr großen Seehundbestände sind heute geschrumpft, zum einen, weil zeitweise besonders vor den deutschen Küsten mehr Exemplare zum Abschuß freigegeben wurden als ständig hier seßhaft waren, zum anderen, weil die Seehundjagd sich zum »Badesport« entwickelt hat, - und nicht zuletzt wegen der ständig zunehmenden Verunreinigung der Meere.

Des weiteren werden oft die von der durch Touristen verscheuchten Mutter vorübergehend alleingelassenen Jungtiere von Wattwanderern aufgelesen und nicht immer einer erfahrenen Aufzuchtstation überstellt. Von der Mutter verlassene Jungtiere haben die Angewohnheit, einen Heulschrei von sich zu geben (»Heuler«), weshalb sie dann von Unkundigen voller Mitleid aufgesammelt werden. Dieser Ruf ist jedoch als Kontaktlaut zwischen Mutter und Kind zu deuten. Aus Beständen, die wenig mit Menschen in Berührung gelangen, weiß man, daß diese Heuler nur in den seltensten Fällen wirklich mutterlos sind, sondern daß die Mütter meist nach kurzer Zeit zu ihnen zurückkehren, wenn sie nicht abgeschossen wurden, wie es leider bei uns bis 1973/74 die Regel war. Ein derartig verlassenes Seehundkind ist dann dem Tod preisgegeben, wenn es nicht künstlich aufgezogen wird.

Im Gegensatz zu den »echten Heulern«, deren Mutter erkrankt oder gestorben ist oder die selbst lebensuntüchtig oder krank sind, sind diese nur kurzfristig verlassenen »unechten Heuler« wohlgenährt und in gutem Allgemeinzustand. Diese haben dann auch in einer guten Heuleraufzuchtstation beste Überlebenschancen, die sie jedoch in noch höherem Maße gehabt hätten, wenn man sie auf der Sandbank - in der Obhut der Mutter - gelassen hätte.

Gefährdung
Durch eine Virusseuche ist der Bestand der Seehunde in den letzten Jahren stark zurückgegangen. In der Roten Liste werden sie daher als gefährdete Art geführt.




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