World of AnimalsWorld of AnimalsE-mail: [email protected]




Spornkiebitz

Hoplopterus spinosus

Herkunft: Afrika

Die hochbeinigen, etwa 27 cm langen Sporen- oder Spornkiebitze brüten in Afrika südlich der Sahara (vom Senegal und Sudan bis Tansania) sowie in Ägypten und im gesamten kleinasiatischen Mittelmeerraum. Seit 1960 etwa sind die charakteristisch schwarzweiß (mit braunen Oberflügeln und »Schultern«) gemusterten Kiebitze als Brutvögel auch nach Nordostgriechenland eingewandert. Schätzungsweise brüten 50-100 Paare an Flußmündungen, Seen und Lagunen Thrakiens und Ostmazedoniens sowie an der türkischen Ägäisküste. In Afrika leben Spornkiebitze auch auf wassernahem Kulturland (besonders in Ägypten), in Randgebieten größerer Sumpfflächen sowie an den Ufern und auf großflächigen Sandbänken größerer Flüsse. Auch Alkali-Seen und stärker salzhaltige Gewässer sowie Küstenlandschaften bieten Spornkiebitzen geeignete Brutbedingungen.

Zugverhalten
Während die Brutvögel Afrikas Stand- und Strichvögel sind, ziehen die nördlicheren Populationen im Winter zum Sinai und nach Ägypten. Sie verlassen ihre Brutreviere gegen Ende August und treffen etwa im April wieder dort ein.

Brut
Das Männchen, das etwas größer als das Weibchen ist (außerdem hat es einen längeren Sporn am Flügelbug), wählt das Revier und den Neststandort aus; Balz- und Paarbildung finden erst im Brutrevier statt. Das Nest - eine flache Bodenmulde, die ganz unterschiedlich stark mit Pflanzenmaterial ausgekleidet sein kann - liegt meist im freien Gelände auf trockenem Sand- oder Schlammboden, öfter aber auch in junger Getreidesaat. Beide Brutpartner erbrüten (vom letzten Ei an) gemeinsam das meist aus 4 (2-5) Eiern (4x2,7 cm) bestehende Gelege, bis die gelblichweißen Dunenjungen ausschlüpfen. Bei großer Hitze hocken Spornkiebitze auf den Tarsen (Fußknochen) locker über den Eiern, die so zwar beschattet, aber nicht noch zusätzlich erhitzt werden. Auch sollen die Brutvögel vor der Ablösung des sitzenden Partners gelegentlich ihr Bauchgefieder mit Wasser tränken. Die Jungvögel sind Nestflüchter und werden von ihren Eltern schon kurz nach dem Schlüpfen vom Nest weggeführt.

Lebensweise
Spornkiebitze sind sowohl am Tag als auch während der Dämmerung aktiv und mit Ausnahme weniger Nachtstunden auch im Brutrevier die ganze Zeit sehr ruffreudig. Die Nahrung der Vögel besteht fast ausnahmslos aus Insekten, die sie vom Boden aufnehmen. Andere Arthropoden (Gliederfüßer) oder Sämereien verzehren sie seltener. Einzelne Spornkiebitze wurden schon beobachtet, wie sie vom Kopf eines Krokodils und auf dem Rücken von Nilpferden Nahrung aufpickten.

Revierverhalten
Die Spornkiebitze sind während der Brutsaison stark territorial und warnen schon aus weiter Entfernung vor näherkommenden Störenfrieden. Benachbarte Brutpaare fliegen dabei oft gemeinsame »Feindflüge«. Andere Vögel, darunter auch größere Greife, Rabenverwandte und Möwen, werden mit Sturzflügen attackiert und vertrieben. Ob sich rivalisierende Sporenkiebitze untereinander mit den gebogenen Hornauswüchsen der Flügelkanten »bearbeiten«, ist nicht sicher bekannt. Fest steht nur, daß sie nach vorangegangenem Drohritual einander mit Flügelschlägen bekämpfen, falls der eingedrungene Spornkiebitz dem Revierinhaber nicht rechtzeitig ausweicht.




Die World-of-Animals ist ein Projekt der Firma [ch@IT] Internet Komplettservice
Suchmaschinenoptimierung, Programmierung, WebHosting