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Ameisenbeutler

Myrmecobius fasciatus

Herkunft: Australien

Wohl eines der hübschesten Beuteltiere ist der Ameisenbeutler oder Numbat, wie er in seiner Heimat genannt wird. Er ist etwa rattengroß, hat einen buschigen Schwanz ähnlich wie unsere Eichhörnchen und einen flachen Kopf mit langer, spitzer Schnauze. Die Augen sind groß und dunkel. Das lange Fell ist auf dem Rücken rotbraun und wird nach hinten allmählich dunkler. Die Schwanzwurzel ist braunschwarz. Einen schönen farblichen Gegensatz dazu bilden die Körperunterseite und die Beine mit ihrem gelblichen Weiß. Über den Rücken laufen weiße Querbinden, deren Zahl zwischen 6 und 12 schwanken kann. Der Schwanz ist gelbbraun mit dunkelgrauen Sprenkeln. Ein schwarzer Augenstreifen, der oberseits und unterseits von weißen Längsstreifen eingefaßt ist, gibt dem Tier zusammen mit der spitzen Nase fast ein listiges Aussehen.

Die Körperhöhe beträgt etwa 8 cm, die Gesamtlänge 40 cm. Rund 17 cm davon entfallen auf den Schwanz. Die Vorderfüße tragen 5, die Hinterfüße 4 Zehen; die Großzehe hinten ist zurückgebildet. Die Kiefer sind mit 50 verhältnismäßig kleinen und schwachen Zähnen besetzt. Dieses Gebiß ist ganz für das Zerkleinern von Insekten eingerichtet und für das Fangen der Nahrungstiere ohne Bedeutung. So ist es nicht verwunderlich, daß Rückbildungen einzelner Zähne immer wieder vorkommen und sogar gelegentlich unterschiedliche Anzahlen in beiden Kieferhälften auftreten. Wichtigstes Organ beim Nahrungserwerb ist die sehr lange, dünne und weit vorstreckbare Zunge. Es gibt Beschreibungen, wonach Numbats ihre Zunge bis zu 10 cm weit herausstreckten, was für Tiere mit einer Körperlänge von etwa 23 cm zweifellos beachtlich ist. Entgegen ihrem Namen besitzen Ameisenbeutler keinen Beutel. Eine Reihe anderer Merkmale zeichnet sie jedoch eindeutig als Beuteltiere aus.

Lebensweise
Ein großer Teil dessen, was man über Ameisenbeutler weiß, stützt sich auf wenige, oft zufällige Beobachtungen in Freiheit und Gefangenschaft. Unser heutiges Wissen über diese Tiere ist leider noch sehr gering.

Im Gegensatz zu den meisten übrigen Beuteltieren sind Numbats Tagtiere. In Südwest-Australien findet man sie in den Eukalyptuswäldern, wo sie Termiten und andere Insekten fangen. Verfallene Bäume bieten den Termiten, ihrer Hauptbeute, reichlich Nahrung und gleichzeitig Unterschlupf für sie selbst. Ameisenbeutler verbringen den größten Teil des Tages mit Nahrungssuche. Ihr guter Geruchssinn ist ihnen dabei eine wertvolle Hilfe. Entdecken sie Termiten oder Ameisen im Boden, so beginnen sie hastig zu graben und lecken die wirr durcheinanderlaufende Beute schnell auf. Als recht gute Kletterer brauchen sie sich bei ihrer Jagd nicht auf den Boden zu beschränken. Sie finden ihre Nahrung ebenso in höheren Baumstümpfen. Morsches Holz wird mit den kräftigen Krallen der Vorderpfoten aufgebrochen, und dann beginnt wieder die sehr bewegliche Zunge ihre flinke Tätigkeit. Auch in ihren Gängen sind die Kerbtiere nicht sicher, denn die lange Zunge erreicht sie selbst dort noch.

Wohnung
Numbats graben niemals selbst Erdhöhlen, sondern beziehen nur gelegentlich die leeren Baue anderer Tiere. Abends ziehen sie sich in hohle Bäume zurück, wo sie in ihrem weichen Nest aus trockenem Laub und Gras sehr fest schlafen. Da sie auf Baumhöhlen als Schlafplätze angewiesen sind, bilden Brände, die oft von den Siedlern planmäßig gelegt werden, eine große Gefahr für sie. Ihre Verbreitung ist heute wahrscheinlich auf die Eukalyptuswälder Südwest-Australiens beschränkt.

Fortpflanzung
Ameisenbeutler haben bis zu 4 Junge, die zwischen Januar und Mai in hohlen Bäumen oder Erdhöhlen geboren werden. Die Dauer der Tragzeit ist nicht bekannt. Nach der Geburt saugen sich die Jungtiere an den Zitzen der Mutter fest und werden so überallhin mitgenommen. Da aber Numbats keinen Beutel haben, hängen die winzigen Tiere frei vom Bauch des Muttertieres herab, und nur das lange, struppige Bauchhaar bietet ihnen etwas Schutz. Im Alter von knapp 1 Jahr verlassen die Jungen das Wohngebiet.

Gefährdung
Sehr verwunderlich ist, daß Ameisenbeutler keinerlei Verteidigungsbereitschaft zeigen, wenn sie angegriffen werden. In die Enge getrieben, lassen sie ein tiefes, kehliges Knurren oder Zischen hören, wehren sich aber nicht. Selbst weibliche Tiere mit Jungen greifen bei Bedrohung nicht an: eine Eigenschaft, die sie häufig zur leichten Beute ihrer Feinde - Raubbeutler, Dingos, Füchse, Greifvögel - werden läßt, so daß die Ameisenbeutler heute in ihrem Bestand stark gefährdet sind.




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