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Fettschwalm

Steatornis carpensis

Herkunft: Südamerika

Der Fettschwalm ist als erwachsenes Tier gar nicht besonders fett; nur als Jungvogel speichert er im Bindegewebe seiner Bauchregion große Fettmengen. Die Jungtiere wiegen dann etwa anderthalb- bis zweimal soviel wie ihre Eltern. Schon seit langer Zeit »ernten« Indianer jedes Jahr große Mengen an Jungvögeln, indem sie die Tiere in ihren Schlafhöhlen mit Stangen aus den Nestern stoßen und dann erschlagen. Ihr Fleisch wird gleich gegessen, das Fett aber ausgelassen und als halbfestes Öl in Tontöpfen aufbewahrt. Es ist sehr rein und über längere Zeit haltbar. Alexander von Humboldt hat dieses Schlachtfest 1799 bei der Höhle von Caripé in Venezuela (daher der wissenschaftliche Artname) beobachtet und beschrieben.

Gestalt
Erwachsene Fettschwalme werden 38-45 cm lang und etwa 400 g schwer. Die langen, spitzen Flügel können über einen Meter Spannweite erreichen. Beide Geschlechter sind äußerlich nicht voneinander zu unterscheiden. Auf der Oberseite trägt das zimtfarbene bis kastanienbraune Gefieder schmale, schwarze Querstreifen, die Unterseite ist blasser braun gefärbt. Weiße Flecken bedecken den Kopf, die Handschwingen und die äußeren Schwanzfedern. Besonders auffällig ist der kräftige Hakenschnabel, auch die großen Tastborsten an der Schnabelwurzel.

Lebensweise
Mit ihren kleinen Läufen klammern sich die Tiere ähnlich wie die Schwalben am Gestein fest. Der Fettschwalm lebt als einziger Vertreter der Nachtschwalben rein vegetarisch; er ernährt sich von Früchten, die er im Rüttelflug mit dem Schnabel abreißt. Hauptsächlich sucht er die Früchte von Ölpalmen (Gattung Elaeis), wodurch auch die starke Gewichtszunahme der Jungvögel erklärlich wird.

Fortpflanzung
Ihre Nester bauen die Fettschwalme in dunklen, oft sehr weitläufigen Höhlen, in denen sie sich mit Echopeilung (wie die Fledermäuse!) mühelos zurechtfinden. Die dabei ausgestoßenen Rufe liegen nicht im Ultraschallbereich, sondern sind auch für das menschliche Ohr gut hörbar. Sie unterscheiden sich aber stark von den »normalen« Rufen und werden während des Fluges innerhalb einer Höhle ständig ausgestoßen.

Den Tag verbringen Fettschwalme auch außerhalb der Brutperiode in oft recht großen Ansammlungen an dunklen, geschützten Plätzen, die sie noch vor Anbruch der Morgendämmerung wieder aufsuchen. Die Nester werden auf Felssimsen aus Humus und Nahrungsrückständen angelegt, oft keimen sogar Palmensamen darin aus. Beide Partner erbrüten die 2-4 Eier, aus denen die Jungvögel nach etwa 33 Tagen nackt ausschlüpfen. Die Jungvögel bilden zwei Dunenkleider aus und werden erst mit etwa 100 Tagen flügge.

Gefährdung
Der Fettschwalm ist in Venezuela wenigstens unter teilweisen Schutz gestellt worden.




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