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Wasserschweine

Hydrochaeridae

Herkunft: Südamerika

Das südamerikanische Wasserschwein oder Capybara (Hydrochaerus hydrochaeris) ist der einzige Vertreter der Familie Wasserschweine und das größte lebende Nagetier überhaupt. Es besiedelt mit mehreren Unterarten ein sehr ausgedehntes Verbreitungsgebiet von Panama südwärts bis zum Rio de la Plata.

Die einheimischen Namen für das Wasserschwein, Capybara oder Capyvara, leiten sich aus einer Indianersprache ab und bedeuten soviel wie »Herr des Grases«. Die deutsche Bezeichnung, obwohl (es handelt sich nicht um Schweine!) etwas unglücklich, bezieht sich auf die große, plumpe Gestalt und das borstige Fell.

Gestalt
Dieses mächtige Nagetier erinnert trotz seiner Größe (Kopf-Rumpf-Länge bis 130 cm) noch entfernt an ein hochbeiniges Meerschweinchen und dokumentiert damit seine Verwandtschaft zu diesem Formenkreis. Ausgewachsene, alte Exemplare können bis zu 50 kg Gewicht erreichen.

Das borstige und spärliche Fell ist von rotbrauner bis braungelber Farbe. Am großen, stumpf abgerundeten Kopf fallen die gespaltene Oberlippe, die weit nach hinten und oben verschobenen, hervorstehenden Augen und die überraschend kleinen Ohren auf. Der sehr kurze Schwanz ist kaum zu entdecken. Besonders stark sind die weißen Nagezähne ausgebildet: sie werden bis zu 2 cm breit. Zwischen den hufähnlichen 4 vorderen und 3 hinteren Zehen finden wir kurze Schwimmhäute, wodurch die Tiere zum einen als Weidegänger, zum anderen aber auch als gute Schwimmer gekennzeichnet sind.

Lebensweise
Wasserschweine sind stets in der Nähe von Gewässern anzutreffen. Sie fühlen sich besonders wohl in aufgelockerten Waldbeständen mit deckungsreichem Unterwuchs oder in ausgedehnten, hochgewachsenen und versumpften Grasfluren. Dort leben sie gesellig in kleineren Herden von 3 bis höchstens 30 Tieren. Bei ihren Weidegängen betätigen sie sich als mächtige Fresser. In Ufernähe werden an Land vorwiegend Gräser, Kräuter und Baumrinde verzehrt, oder die Tiere suchen, tief im Wasser stehend, nach Wasserpflanzen. In Pflanzungen können sie sich auch schon einmal an Reis, Zuckerrohr und Wassermelonen gütlich tun.

Wasserschweine legen keine Baue an. Wohl aber haben die Herden bevorzugte Plätze an geschützten Uferstellen, die sie immer wieder aufsuchen. Bei Gefahr flüchten sie mit durchdringendem Geschrei ins Wasser, wo sie mit einer Behendigkeit schwimmen und tauchen, die man diesen massigen Tieren gar nicht zutraut. An Land bewegen sich Capybaras recht gemächlich, können aber, wenn es not tut, gewaltige Sätze machen.

Die Tiere sind in abgelegenen Regionen tagaktiv, verlegen aber, wo sie beunruhigt werden, ihre Aktivität in die Nacht und in die Dämmerung.

Fortpflanzung
Wasserschweine werfen nur einmal im Jahr. Die geschlechtsreifen »Böcke« sind besonders zur Brunftzeit an einer großen Talgdrüse auf dem Nasenrücken zu erkennen, die einen mochusartigen Geruch verströmt. Die Männchen verpaaren sich mit den Weibchen, von denen sie ein ganzes Rudel um sich geschart haben, unter lautem Geschrei und Gepfeife.

Die Weibchen gebären nach einer langen Tragzeit von 165-170 Tagen 2-8 Junge. Bei der Geburt sind die Kleinen schon 1,5-2 kg schwer und bereits so weit entwickelt, daß sie sogleich der Mutter folgen können. Sie machen sich auch bald daran, zarte Pflanzenteile anzunagen. Nach einer Säugezeit von etwa 2 Monaten sind die Jungen selbständig und werden von der Mutter nicht mehr in ihrer Nähe geduldet. Mutter und Jungtiere verständigen sich durch leise Pfeif- und Grunzlaute. Das Höchstalter liegt bei 8-10 Jahren.

Bestand
Wasserschweine sind weitverbreitet und häufig.




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