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Hausschaf

Ovis orientalis f. domestica

Herkunft: globale Vorkommen

Schaf und Ziege gelten als die ältesten Nutztiere des Menschen. Vor mehr als 9000 Jahren wurden Wildschafe aus Vorder- und Zentralasien bereits zu Hausschafen, wobei der Mufflon (Ovis orientalis) nach heutigen Kenntnissen wohl den größten Anteil an unseren Hausschafen hat. Seit über 8000 Jahren gibt es Hausschafe auf dem Balkan, seit rund 6000 Jahren in Mitteleuropa. In Afrika lebten Hausschafe schon vor 7000 Jahren, desgleichen im Industal und seit 4000 Jahren in China. Im Laufe der Zeit fanden Hausschafe in allen Erdteilen Verbreitung.

Die tropischen Hausschafe liefern in erster Linie Fleisch, daneben auch Milch. Bekannte Rassen aus diesen Zonen sind Kamerun-, Perser- und Somalischafe. Kamerunschafe haben kastanienbraunes Rücken- und schwarzes Bauchfell. Eine schwarze Bauchfärbung ist bei Säugetieren selten. Somalischafe sind meist hornlos und haben z. T. verkümmerte Ohrmuscheln. Ihr Kopf ist schwarz, der übrige Körper weiß. Sie haben wie andere Schafe der Tropen an der Schwanzwurzel ein Fettpolster. Solche Formen bezeichnet man als Fettsteißschafe.

Die Wollschafe stammen aus kälteren Klimaten. Heidschnucken sind bekannt wegen ihrer Genügsamkeit. Sie werden auf Sandböden der mitteleuropäischen Heiden gehalten. Die Lüneburger Heide (soweit sie noch Heide ist) ist eine Kulturlandschaft, die durch die Schafhaltung ihr landschaftliches Gepräge erhielt. Das Rhönschaf ist eine kleine, hornlose und langschwänzige Schafsrasse. Sehr viel anspruchsvoller als andere Zuchtrassen ist das Marschschaf. Diese große Rasse ist auf das gehaltvolle Futter der Küstengebiete angewiesen. Es liefert entsprechenden Ertrag. Eine auffällige Erscheinung sind die Zackelschafe Ungarns und der Balkanländer. Ihre Hörner sind um eine gerade Achse korkenzieherartig gewunden. Die beste Wolle liefern Merinoschafe, die ursprünglich aus Kleinasien kamen. In Spanien gelangte die Zucht dieser Schafe im 14. Jahrhundert zu hoher Blüte. Heute ist ein Merinoanteil in den bedeutenden Wollschafbeständen wohl immer enthalten.

Für die Pelzgewinnung ist das aus Buchara in Mittelasien stammende Karakulschaf von großer Bedeutung. In Südwestafrika ist durch die Karakulzucht ein wichtiger Erwerbszweig der Landwirtschaft geschaffen worden. Karakullämmer werden im Alter von 3-8 Tagen zur Pelzgewinnung geschlachtet. Ihr Fell hat die begehrte gekräuselte Locke (»Persianer«, »Breitschwanz«).

Fettschwanzschafe, wie sie unter den Langschwanzschafen Westasiens vorkommen, werden durch exzessive Fettablagerung im Schwanz verunstaltet. Die Fettmenge kann bis zu 10 kg betragen.

Schafe liefern nur bescheidene Mengen einer fettreichen Milch. Besonders ertragreich ist das Ostfriesische Milchschaf mit einer Leistung von durchschnittlich 500 Liter Milch im Jahr.

Schafe sind von erstrangiger Bedeutung für die Landwirtschaft einiger Länder. In Europa sind sie durch Rind- und Schweinehaltung zurückgedrängt worden. In Südafrika, Australien und Teilen des gemäßigt warmen Asiens spielen sie eine wichtige Rolle für den Wollexport.




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