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Banteng

Bos javanicus

Herkunft: Neu Guinea

Für menschliche Begriffe ist der in Südostasien beheimatete Banteng ein sehr anmutiges Wildrind. Der Bulle ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Die Kuh und die Jungtiere sind rotbraun. Beide Geschlechter haben einen weißen Spiegel an der Rückseite der Keulen und weiße untere Hälften der Beine. Bei Weibchen und Jungen verläuft ein schwarzer Aalstrich von der Schulter bis zur Schwanzwurzel. Einige Rassen oder auch nur einzelne Tiere sind abweichend gefärbt. So gibt es rotbraune Bullen, schwarze Kühe und Tiere, bei denen Spiegel und Beine nicht weiß sind. Die Schulterhöhe des Banteng beträgt 130-150 cm, sein Gewicht erreicht 500-900 kg.

Die Hörner der Bullen weisen zunächst seitwärts. Die Spitzen sind nach oben und innen gerichtet. Alte Männchen besitzen zwischen den Hörnern eine verhornte Stirnplatte. Die kurzen Hörner der Weibchen weisen nach hinten.

Lebensraum
Der Banteng ist ein Tier lichter oder unterholzreicher Wälder in der Ebene und im Bergland bis zu 2000 m Höhe. Er lebt sowohl in sumpfigen als auch in trockenen Gebieten. Zur Äsung tritt er aus den Wäldern und sucht Grasflächen auf. Wenn Grasdschungel ihm genügend Deckung bieten, hält er sich auch dort auf.

Lebensweise
Bantengs leben in Verbänden bis zu 30 Tieren. Ältere Männchen sind außerhalb der Paarungszeit Einzelgänger. Bantengs sind Kulturflüchter und leben daher sehr versteckt. Sie äsen in den frühen Morgenstunden und am Abend. Dazu treten sie aus ihren Waldverstecken und suchen die offene Graslandschaft auf. Eine erwachsene Kuh soll die Rolle eines Wachtpostens übernehmen und bei einer Gefahr das Rudel durch Aufstampfen warnen. Tiger und Rothunde sind die tierischen Feinde der Bantengs.

Rebhuhngroße Vögel, die Straußwachteln, halten sich bei den Herden der Bantengs auf, um die durch die Rinder aufgescheuchten Insekten zu fangen. Die Bantengs werden bei Gefahr von den aufmerksamen Straußwachteln gewarnt.

Fortpflanzung
Mit 21/2 Jahren werden Bantengs geschlechtsreif. Die Kuh setzt nach 270-280 Tagen Tragzeit nur ein einziges Kalb. Auf Java fällt die Setzzeit in die Monate Juli und August. Das Junge wird etwa 9 Monate lang gesäugt.

Nahrung
Junge Schößlinge, Laub und Zweigspitzen werden von den Bantengs bevorzugt gefressen. Dazu kommen Triebe von Gräsern wie vom wilden Zuckerrohr, Alang-Alang-Gras und Bambus.

Gefährdung
Der Banteng gehört zu den vom Aussterben am stärksten bedrohten Arten. In Hinterindien ist er bereits weitgehend ausgerottet. Auf Java sind im Udjung-Kulon-Schutzgebiet und in einigen Reservaten in den Bergwäldern noch mehrere hundert Bantengs vorhanden. Außerhalb der Reservate ist der Java-Banteng ausgerottet. Das Kulturland dieser dicht bevölkerten Insel wird immer mehr ausgeweitet, und so schwinden die Lebensräume der Wildtiere.

Auf Borneo jagen die Dajaks den Banteng. Das Fleisch gilt als Leckerbissen. Banteng-Köpfe sind begehrte Trophäen, die die Männer dieses Kopfjägervolkes anstelle der früher üblichen Menschenköpfe erbeuten. Der Bestand der Bantengs ist auf Borneo durch diese Jagd sehr zurückgegangen, wenn nicht gar ausgerottet.

Balirind
Auf der Insel Bali ist der Wildbanteng seit langem ausgerottet. Schon vor dem Beginn unserer Zeitrechnung wurde aber der Banteng auf Bali domestiziert und besteht noch heute als Balirind fort. Dieses Haustier wird wie ein Hausrind gehalten und genutzt.

Wahrscheinlich ist der Banteng auch auf Java domestiziert worden. Sicher jedoch wurde das Balirind nach Java importiert. Auch auf andere Inseln wurde dieses Hausrind verfrachtet. Auf Celebes verwilderte das Balirind und lebt dort in den feuchten Niederungen.

Auf Bali existiert das Balirind noch unvermischt mit anderen Rindern. Auf Java und anderen Inseln, z. B. Madura, wurden Zebus eingekreuzt. Die Mischlinge sind anscheinend nicht untereinander fruchtbar.

Vom Banteng unterscheidet sich das Balirind durch kürzere Beine, kürzeren Schwanz und kürzere Hörner, die beim Bullen nicht - wie beim Banteng - nach oben einwärts weisen.

Die Farbe des Balirindes weicht oft vom Wildtier ab. Unpigmentierte Hautpartien kommen vor, die zu einer Sprenkelung oder Scheckung führen. Eine Stirnblesse ist häufig anzutreffen.




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