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Gaur

Bos gaurus

Herkunft: Asien

Die Widerristhöhe des Gaur beträgt rund 210 cm, sein Gewicht bis 1000 kg. Die Weibchen sind um ein Viertel kleiner als die Männchen. Der Gaur ist die größte Rinderart. Das glatte, glänzende Fell ist schwarzbraun gefärbt. Die Läufe sind schmutzigweiß, sie wirken wie Stiefel. Die Stirngegend ist hellbraun bis strohfarbig. Über die Rückenlinie erhebt sich zwischen Widerrist und Rückenmitte ein langgezogener Höcker, der von Dornfortsätzen der Brustwirbel gestützt wird. Die Stiere tragen zeitweilig an Kinn und Hals eine doppelte Wamme. Die Hörner sind an der Basis abgeflacht, ihre Farbe ist grünlich weißgelb mit schwarzer Spitze, sie sind nach der Seite und oben etwa zu einem Halbkreis gebogen. Die Hörner sitzen, mit einem Knochenwulst als Sockel, auf der Stirn. Bei alten Bullen sind die Hornspitzen abgetragen.

Die Kälber sind rotbraun mit einem schwarzen Aalstrich.

Verbreitung, Lebensraum
Gaure leben in Wäldern des Berg- und Hügellandes Vorder- und Hinterindiens. Außerdem halten sie sich in Bambusdschungeln, auf Brandrodungsflächen und im hohen Elefantengras der Ebenen auf. Wassernähe ist ihnen ein Bedürfnis.

Lebensweise
Die Herden der Gaure bestehen aus 1 oder 2 alten Bullen und einer Anzahl von Kühen und Jungtieren, insgesamt sind es 6 bis 30 Herdenmitglieder. Leittier ist meistens eine alte Kuh. Alte Männchen leben auch einzeln oder in kleinen Verbänden. Die Verteidigung der Herde übernimmt ein Bulle. Morgens und nachmittags sind Gaure auf der Nahrungssuche. Über Mittag ruhen sie im Schatten oder weichen der Insektenplage aus und steigen weiter bergan. Gaure baden gern, doch suhlen sie sich nicht wie die Wasserbüffel. Beobachter zeigen sich immer wieder erstaunt über das gute Klettervermögen eines so schweren Rindes.

Den Lebensraum der Gaure teilen die Bankivahühner. Die aufmerksamen Hühner warnen vor Gefahren. Zwar haben erwachsene Gaure keinen tierischen Feind zu fürchten, doch dort, wo noch Tiger vorkommen, fallen etwa die Hälfte der Kälber dieser Großkatze zum Opfer. Gaure haben einen Stimmfühlungslaut, eine Art von Bellen, das im unübersichtlichen Wald oder Dschungel den Zusammenhalt der Herde erleichtert. Bei Beunruhigung lassen sie ein gedämpftes »Mu« ertönen. Der Warnlaut ist ein Schnauben.

Gaure stellen sich zum Kampf, indem sie dem Gegner ihre imponierende Breitseite zeigen. Dem Menschen gegenüber zeigt sich der Gaur scheu.

Fortpflanzung
Die Paarungszeit ist nicht streng an eine Jahreszeit gebunden. In Vorderindien paaren sich die meisten Dschungelrinder zwischen November und Februar. Ältere Bullen vertreiben die jüngeren. Vielfach siegt der ältere allein durch sein Breitseits-Imponieren, ohne daß es zu einem Kampf kommt. Während der Brunft hallt der Wald wieder von den häufig wiederholten Brunftschreien, die orgelnd klingen und an das Röhren eines Rothirschs erinnern.

Die Tragzeit dauert 270-278 Tage. Zum Setzen des einzigen Kalbes (Zwillinge sind selten) zieht sich die Kuh für ein paar Tage zurück. Anschließend kann das Kalb als Laufjunges der Mutter überallhin folgen. Kälber schließen sich innerhalb einer Herde zu einem »Kindergarten« zusammen. Mit 3-4 Jahren sind Gaure geschlechtsreif, ausnahmsweise ein Jahr früher.

Nahrung
Gaure fressen Gras. Beliebt sind Bambus- und andere Grasschößlinge, wie sie nach Brandrodungen aus der Erde sprießen. Laub und Kräuter werden von ihnen ebenfalls verzehrt.

Gefährdung
Als Kulturflüchter ist der Gaur vor allem durch die zunehmende Vernichtung der Wälder, aber auch nach wie vor durch direkte Bejagung in seinem Bestand ernsthaft gefährdet.




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