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Regenpfeifer

Charadriidae

Herkunft: Mitteleuropa, Nordamerika

Diese Familie umfaßt neben den Eigentlichen Regenpfeifern (Unterfamilie Charadriinae) noch 2 Unterfamilien, die 25 Arten der Kiebitze (Vanellinae) sowie die 3 Arten der Steinwälzer (Arenariinae), die von einigen Forschern auch zu den Schnepfenvögeln gerechnet werden.

Merkmale
Regenpfeifer sind weit über viele Inseln, Küsten und Binnenlandschaften aller Kontinente, mit Ausnahme der Polgebiete, verbreitet, wo sie mit ihren kurzen Schnäbeln (nicht länger als der Kopf, meist sogar viel kürzer und an der Spitze oft etwas verdickt oder doch zumindest gleichmäßig stark auslaufend) nach Insekten, Ringelwürmern, Weichtieren, anderen Wirbellosen und kleinen Fischen suchen. Im geringen Maße nehmen einige Arten auch pflanzliche Nahrung zu sich. Regenpfeifer stochern dabei nur wenig oder gar nicht im Boden, wie Schnepfenvögel und Austernfischer; ihr Schnabel ist daher nicht stark mit entsprechenden Tastsinnesorganen versorgt.

Die optische Orientierung spielt für Regenpfeifer bei der Nahrungssuche eine wesentliche Rolle. Die Augen dieser Vögel sind recht groß und stehen weit seitlich; das verleiht ihnen ein großes Gesichtsfeld.

Gestalt
Die Beine der Regenpfeifer sind mittellang und tragen 3 (fast alle Eigentlichen Regenpfeifer) bis 4 Zehen (viele Kiebitze). Das Gefieder der meisten Regenpfeifer ist kontrastreich braun, schwarz und weiß gemustert, jedoch verschmelzen diese Gefiederzeichnungen meist im freien Gelände, so daß die Vögel gut getarnt sind. Beide Geschlechter sehen bei fast allen Regenpfeifern gleich aus.

Fortpflanzung
In ihren Brutgewohnheiten zeigen Regenpfeifer keine großen Unterschiede. Sie legen zumeist 2 Eier in eine ungepolsterte oder nur wenig mit Pflanzenmaterial ausgekleidete Nestmulde. Die Eier sind im Verhältnis zum Körper der Vögel sehr groß; sie werden von beiden Brutpartnern gemeinsam 21-29 Tage lang erbrütet, bis die schon sehr weit entwickelten Dunenjungen schlüpfen. Als ausgesprochene Nestflüchter sind sie sehr gut getarnt und laufen schon bald nach Verlassen der Eischale flink umher.

Bei Gefahr drücken sie sich regungslos auf den Boden, während die Altvögel den Störenfried vom Nest weglocken, indem sie ihn »verleiten«. Mit »gebrochenem« Flügel »hinken« sie mühsam dahin und ziehen so die Aufmerksamkeit des Räubers auf sich. Sobald dieser weit genug vom Nest entfernt ist, fliegen sie - nun wieder völlig »gesund« - schnell davon. Die Jungvögel werden von beiden Eltern geführt und bleiben bis zum Flüggewerden (nach 3-5 Wochen) im Familienverband mit ihnen zusammen.

Fortbewegung
Regenpfeifer vermögen mit ihren kräftigen, spitz zulaufenden Flügeln sehr schnell und wendig zu fliegen. Die meisten Arten legen weite Strecken auf dem Zug zu und von ihren Winterquartieren zurück (Goldregenpfeifer). Auch auf dem Boden bewegen sich Regenpfeifer behende voran; der »trippelnde«, schnelle Lauf ist für diese Vogelgruppe recht charakteristisch. Plötzlich bleiben die Tiere ruckartig stehen und mustern sorgsam ihre Umgebung, um sodann schnell weiterzulaufen. Die meisten Arten der Regenpfeifer leben gesellig und finden sich außerhalb der Brutperiode zu oftmals großen Schwärmen zusammen.

Namen
Es ist nicht eindeutig geklärt, woher Regenpfeifer ihren deutschen Namen erhalten haben. Ihre hellen, »pfeifenden« Rufe lassen sie auch dann häufig hören, wenn kein Regen zu erwarten ist! Als »Wetterpropheten« sind Regenpfeifer jedenfalls nicht zu gebrauchen.

Eigentliche Regenpfeifer (Charadriinae)
An die 37-40 Arten werden in dieser Unterfamilie zusammengefaßt, wovon die Gattung Charadrius allein 21 Regenpfeifer enthält. Hierher gehört auch der 15 cm große Flußregenpfeifer (Charadrius dubius) der Binnengewässer sowie der häufigere, 19 cm lange Sandregenpfeifer (Ch. hiaticula) der Strandregionen und der 16 cm große Seeregenpfeifer (Ch. alexandrinus), bei dem das Weibchen etwas unscheinbarer gefärbt ist.

Diese 3 Arten brüten auch in Mitteleuropa, während weitere 4 Regenpfeifer derselben Gattung weiter östlich und südöstlich verbreitet sind. Aus Nordamerika erscheint als Irrgast auch der 25 cm große Keilschwanzregenpfeifer oder Schreiregenpfeifer (Ch. vociferus).

Gestalt
Nur bei dieser Art ist der Schwanz lang und keilförmig, während die anderen Angehörigen der Gattung Charadrius kurze und fast gerade abgeschnittene Schwänze haben. Auf der Oberseite sind sie alle einfarbig braun bis grau gefärbt, während die Unterseite überwiegend weiß befiedert ist. Markante schwarze Streifen bilden »Gesichtsmasken« und Brustbänder, während dunkel-rot-braune Felder bei einigen Arten die Hals- und Brustregion besonders hervorheben. Die Beine dieser Regenpfeifer sind recht kräftig und tragen zwischen den Außen- und Mittelzehen kleine Spannhäute.

Weitere Regenpfeifer
In der Gattung Pluvialis sind die beiden Goldregenpfeifer sowie der sehr ähnliche, 28 cm große Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola) zusammengefaßt.

Der Mornellregenpfeifer wird in eine eigene Gattung (Eudromias) gestellt. Ebenso trennt man einige amerikanische und afrikanische Arten sowie viele Regenpfeifer der australischen Region als eigene Gattungen ab.




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