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Schneehase

Lepus timidus

Herkunft: nördliche Regionen

Der Schneehase trägt wie viele andere Bewohner der nördlichen Regionen im Winter ein weißes Fell, das die arktische Rasse das ganze Jahr über trägt.

Gestalt
Die Umfärbung ist nicht jahreszeitlich festgelegt, sondern erfolgt wohl nach dem Temperaturabfall im beginnenden Winter und während der wärmeren Temperaturen im Frühling. Einige Formen des Schneehasen ändern daher auch im Winter die Fellfarbe nur wenig oder gar nicht: Der Irische Schneehase bleibt den ganzen Winter über in der Sommerfärbung, also rotbraun bis graubraun. In Südschweden erfolgt die Umfärbung nur unvollständig. Der Schneehase ähnelt dem Feldhasen und ist mit diesem auch kreuzbar, wenngleich viele Nachkommen unfruchtbar sind. Die Gestalt ist runder als die des Feldhasen, und die auch im Winter schwarzspitzigen Ohren sind deutlich kürzer als die des Feldhasen.

Dies ist ein Phänomen, das bei vielen nördlichen Tieren auftritt. Im Verhältnis zu nahen Verwandten aus wärmeren Regionen sind die Ohren (und Extremitäten) kürzer, und die Körperfläche ist im Verhältnis zum Volumen kleiner; die Tiere wirken also »runder«. Vergleichbar sind hier besonders die Gestalten der Eisfüchse, Rotfüchse und Wüstenfüchse, die eine ähnliche Abstufung von Ohrenlänge und Körperoberfläche von Nord nach Süd besitzen, wie Schnee-, Feld- und Antilopenhase (Präriehase).

Die Verringerung der relativen Körperoberfläche bei den nordischen Tieren hat den entscheidenden Vorteil, daß weniger Wärme verlorengeht. Die stark behaarten Pfoten des Schneehasen verhindern ein Einsinken in den weichen Schnee. Eine andere nordamerikanische Gattung Lepus, die in Kanada und Alaska lebt, wird wegen der großen, stark behaarten Hinterfüße sogar Schneeschuhhase (Lepus americanus) genannt.

Lebensraum
Schneehasen leben heute nur noch in den nördlichen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas, aber auch noch in Rückzugsgebieten in Irland und in den Alpen. Hier leben die Schneehasen oberhalb des Waldgürtels, von der Krummholzzone bis hinauf zur Schneegrenze, also von 1500 bis etwa 3500 m. Den Winter über ziehen sich die Schneehasen allerdings in die obere Waldregion zurück. Der Alpenschneehase (Lepus timidus varronis) ist ein Relikt einer in der Eiszeit über ganz Europa verbreiteten Population. Erst nach der letzten Eiszeit sind die Schneehasen vom Feldhasen nach Norden und in die Alpen zurückgedrängt worden.

Der Schneehase bevorzugt mit lichten Wäldern bestandene Gebiete. Er lebt in der Taiga, besonders gern in mit Fichten und Birken oder anderen Weichhölzern bewachsenen Mischwäldern. Man findet ihn auch nördlich der eigentlichen Waldzone in der Tundra. Er kommt auch in Mooren oder Schilfbeständen und in Gestrüppregionen vor.

Der Schneehase hält sich besonders im Norden häufiger in kleinen Trupps auf und ist kein so »mürrischer« Einzelgänger wie unser Feldhase.

Nahrung
Der Schneehase nimmt sich unterschiedliche Nahrung an. Er muß sich häufig ja auch mit einem sehr kargen Nahrungsangebot in seiner Heimat begnügen. So frißt er Gräser und Kräuter, aber auch Heidekraut und Beeren, junge Triebe von Hölzern sowie Rinde und Zweige von Laubbäumen.

Fortpflanzung
Wie alle echten Hasen der Gattung Lepus legt auch der Schneehase meist keine Erdbauten an. Die Jungen werden auf der Erdoberfläche geboren und hier versorgt. Nur im Norden von Taiga und Tundra benutzt er tiefere Mulden als Wurflager. Die Tragzeit ist mit 50 Tagen relativ lang. Die voll entwickelten Jungen können schon nach 9 Tagen pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Das Weibchen wirft zweimal im Jahr eine recht unterschiedliche Anzahl von Jungen. Es wird von bis zu 12 Jungen pro Wurf berichtet; gewöhnlich sind es jedoch wesentlich weniger (2-5). Schneehasen können mehr als 8 Jahre alt werden.




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