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Seebären

Callorhinus

Herkunft: Australien, Tasmanien, Neuseeland

In der Gruppe der Ohrenrobben stellt man die Seebären als Pelzrobben den Seelöwen oder Haarrobben gegenüber, da sie sich durch den Besitz einer dichten Unterwolle, die ihr Fell sehr wertvoll macht, auszeichnen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu den Seelöwen besitzen die Seebären in ihren Hinterfüßen. Diese weisen nämlich 5 gleichlange Zehen auf. Zu guter Letzt sei noch die wesentlich spitzere Schnauze erwähnt. Das Fell der Tiere ist im trockenen Zustand mehr oder weniger einfarbig braun, naturgemäß jedoch sehr viel dunkler, wenn es naß ist.

Nördlicher Seebär
Unter den Seebären ist der Nördliche Seebär (Callorhinus ursinus) die häufigste Art. Seine Männchen erreichen Längen von 2 m und werden bis 350 kg schwer. Die Weibchen wiegen nur etwa 200-250 kg bei einer Länge von 1,50 m.

Verbreitung
Zwei Bestände halten sich auf den Pribilof-Inseln einerseits und den Kommandeur-Inseln andererseits auf. Sie überwintern entlang der Westküste Nordamerikas bzw. auf den Inseln entlang der ostasiatischen Küste.

Besetzung der Brutplätze
Seebären sind sehr ortstreu und kehren in jedem Frühjahr wieder an ihre angestammten Küsten zurück, um dort die Jungen zu gebären und neue Paarungen zu vollziehen. Das Schauspiel der Rückkehr der Pelzrobben spielt sich jedes Jahr in der gleichen Weise ab: Bald nach der Schneeschmelze erscheinen die ersten männlichen Kundschafter an den Küsten und begutachten die alten, bekannten Plätze. Nach wenigen Tagen sind sie wieder verschwunden, um aber nach kurzer Zeit zurückzukommen. Jetzt sind es nicht mehr nur wenige Einzeltiere, sondern Hunderte von erwachsenen Männchen, die sich nun einen Standplatz von 4-5 Quadratmetern erkämpfen. Diese Plätze verlassen die Bullen von nun an nicht mehr freiwillig und verteidigen sie unter heftigen Bissen gegen jedes andere männliche Tier. Selbst erheblich blutende Wunden veranlassen sie nicht zur Aufgabe des einmal erfochtenen Platzes.

Gegen Mitte Juni treffen endlich die Weibchen an den Sommerplätzen ein. Die Bullen verlassen auch jetzt nicht ihre mühsam erkämpften Plätze, liegen aber in ständigem blutigem Streit mit ihrem Vordermann, der den Weibchen naturgemäß näher ist. Diejenigen Bullen, die ihre Standplätze direkt am Wasser behaupten konnten, locken mit nahezu zärtlichen Tönen die Weibchen aus dem Wasser und versuchen sofort, ihnen den Rückweg zu verstellen. Jetzt beenden die Bullen ihr werbendes Verhalten und zerren die Weibchen mit Gewalt zum Standplatz, um sich sofort dem nächsten Weibchen zu widmen. Währenddessen bemüht sich der Hintermann seinerseits um das gerade vom Vordermann »erbeutete« Weibchen und so fort.

Schließlich zieren sich die Kühe aber nicht mehr, sondern drängen selbst darauf, aus dem Wasser zu gelangen, da die Geburt ihrer Jungen unmittelbar bevorsteht. So bilden sich Haremsfamilien von jeweils einem nicht unter 5 Jahre alten Bullen mit 5-15 Weibchen, wobei die Anzahl der Weibchen mit der zunehmenden Entfernung vom Wasser ständig abnimmt. Jüngere und sehr alte Bullen lagern abseits der eigentlichen Fortpflanzungskolonien.

Fortpflanzung
Anfang Juni (Nördlicher Seebär) bzw. um den November/Dezember (Südlicher Seebär) herum, also oftmals wenige Tage nach ihrer Ankunft, bringen die Weibchen ihr Junges zur Welt, das etwa 70 cm lang, schon recht gut entwickelt und pechschwarz ist. Die Augen öffnen die Jungen unmittelbar nach der Geburt. Nach rund einer Woche läßt die Mutter das Baby zum erstenmal allein zurück, um auf Nahrungssuche zu gehen. Bei der Rückkehr findet sie es aber sehr sicher unter Hunderten von gleichaussehenden Jungen wieder heraus.

Einige Tage nach der Geburt sind die Weibchen wieder paarungsbereit und werden von den Bullen gedeckt. Nun lösen sich langsam die strengen Haremsstrukturen auf, und die Männchen begeben sich nach über drei Monaten das erste Mal wieder ins Wasser, um Nahrung zu suchen und die Wunden zu kühlen. Für etwa drei Monate herrschen nun die Weibchen mit ihren Jungen auf den Inseln vor. Schließlich haben auch die Nachkommen das Schwimmen gelernt und ziehen mit ihren Müttern auf das Meer, und erst in einem Jahr genau an dieselbe Stelle zurückzukehren.

Ernährung
Seebären sind hervorragende Schwimmer, die aber auch an Land wie alle Ohrenrobben noch relativ gut beweglich sind. Sie ernähren sich in der Hauptsache von Kleinfischen wie Heringen, aber auch von Kopffüßern (»Tintenfischen«) und Krebsen.

Bestand
Nach planloser, starker Bejagung wegen des sehr kostbaren Pelzes waren die Seebären schon am Rande der Ausrottung, bis internationale Abkommen das Überleben der meisten Arten in letzter Minute ermöglichten. Heute ist eine beaufsichtigte Jagd auf viele Arten wieder möglich, und einige Bestände nehmen dabei sogar noch zu. Außer dem Menschen haben die Seebären neben einer hohen Säuglingssterblichkeit nur noch Haie und Schwertwale zu fürchten.

Südliche Seebären
Die Südlichen Seebären der Gattung Arctocephalus bewohnen mit 8 Arten die Meere der Südhalbkugel und unterscheiden sich in ihrer Biologie und im Verhalten kaum vom nördlichen Seebären. Nur der Vollständigkeit halber seien hier einige Arten genannt: 1. Südamerikanischer Seebär (A. australis), an der Ost- und Westküste Südamerikas; - 2. Galápagos-Seebär (A. galapagoensis), auf den Galápagos-Inseln; - 3. Guadeloupe-Seebär (A. townsendi), an der Westküste Nordamerikas; - 4. Neuseeland-Seebär (A. forsteri), an den Küsten Neuseelands und der Küste Südaustraliens; - 5. Südafrikanischer Seebär (A. pusillus), der an den westlichen und südlichen Küsten Südafrikas vorkommt; eine Unterart, der Australische Seebär (A. p. doriferus) lebt an der Südküste Australiens.




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