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Bekassine

Gallinago

Herkunft: Europa, Asien

Ganz Europa, Asien mit Ausnahme der südlichen Bereiche und Nordamerika werden von der Bekassine oder Sumpfschnepfe (Gallinago gallinago) bewohnt. Ihre Aufenthaltsorte sind Moore, feuchte Niederungen und nasse, spärlich bewachsene Wiesen. Sie ist dieser Umwelt gut angepaßt. Das braun gesprenkelte Gefieder beider Geschlechter bietet gute Tarnung, nur die Bauchseite ist heller bis weißlich. Mit ihrem langen Schnabel kann sie wie mit einer Pinzette in tiefem Boden nach tierischer Nahrung stochern. Auffällig sind die kurzen Beine. Bei einer Länge von etwa 27 cm erreicht sie ein Körpergewicht von 100-150 g.

Flug
Bekassinen sind gewandte und schnelle Flieger. Beim Auffliegen machen sie mehrere zickzackförmige Wendungen, ehe sie die eigentliche Flugrichtung einschlagen.

Fortpflanzung
Im Frühjahr und auch im Herbst vollführen die Männchen beeindruckende Balzflüge über ihren Brutgebieten. Sie steigen steil bis zu einer Höhe von 100 m auf. Hier fliegen sie mit schnellen, ruckartigen Flügelschlägen im Kreise herum, um sich, oft mehrmals hintereinander, plötzlich kopfüber, mit halbangelegten Schwingen und breitgefächertem Schwanz, 10-15 m tief hinabzustürzen. Hierbei werden die äußeren, abgespreizten Schwanzfedern in Schwingungen versetzt, die durch ruckartige Flügelschläge rhythmisch unterbrochen werden. Die Schwanzfedern sind im Schaft versteift, so daß der von den Flügeln abgeleitete Luftstrom sie nicht knicken kann. Diese Schwanzfedern erzeugen das bekannte trillernd-meckernde Geräusch, das der Bekassine den Namen Himmelsziege eingebracht hat. Der Sturzflug währt etwa 2 Sekunden, dann steigt der Vogel wieder zur ursprünglichen Höhe auf, um wieder herabzupurzeln.

Ab Anfang April bauen sie ihre Nester in den Wiesen auf Grasbüscheln, in sumpfigen Gebieten auf leicht erhöhten, trockeneren Flecken. Das Weibchen brütet das meist aus 4 Eiern bestehende Gelege in etwa 20 Tagen aus. Die Küken können direkt nach dem Schlüpfen das Nest verlassen und sind mit 3-4 Wochen flugfähig und selbständig.

Überwinterung
Als Zugvogel beginnt die Bekassine ihren Zug in die Überwinterungsgebiete Südeuropas und Nordafrikas bzw. nach Indien und zu den malaiischen Inseln ab Ende Juli. In unseren Breiten liegt der Herbstzug hauptsächlich in den Monaten September und Oktober. Sie überwintert vereinzelt auch in klimatisch günstigen Brutgebieten.

Verwandte Arten
Eng verwandt mit den Bekassinen und nur schwer von ihnen zu unterscheiden ist die Doppel- oder Mittelschnepfe (Gallinago media). Sie bevorzugt weniger feuchtes Gelände, ist langsamer und schwerfälliger im Fluge. Wird sie aufgeschreckt, fliegt sie geradlinig und ohne Lautäußerungen ab. Die Männchen finden sich während der Balz zu größeren Gruppen zusammen, wobei sie über Jahre hinweg ortstreu sein können. Diese Balz findet nur auf dem Boden statt und wird von anhaltenden Rufen begleitet. Die Doppelschnepfe brütet von Nordeuropa bis Mittelsibirien.

In die Gattung der Sumpfschnepfen gehören noch 10 weitere Arten, die auf allen Kontinenten mit Ausnahme Australiens verbreitet sind. Wie eine kleine Bekassine wirkt die Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus), die den Norden von Europa und Asien bewohnt. Auf ihrem Zug in die Mittelmeerländer trifft man sie gelegentlich auch in Deutschland an.

Gefährdung
Wegen ihres Wohlgeschmacks und den Besonderheiten der Jagd (Schnepfenstrich), aber vor allem durch die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes, Entwässerung und intensive Kultivierung, sind alle Arten der Bekassinen wie auch viele andere Schnepfenvögel in unseren Breiten selten geworden. Die Bekassine (Gallinago gallinago) steht heute auf der Roten Liste der stark gefährdeten Tierarten.




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