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Beutelwolf

Thylacinus cynocephalus

Herkunft: Tasmanien

Wohl kein anderes Beuteltier wurde so erbittert und erbarmungslos gejagt wie der Beutelwolf. Dieser größte Raubbeutler ist einem Hund sehr ähnlich. Er erreicht etwa die Größe eines Wolfes. Wegen der kürzeren Beine ist seine Schulterhöhe aber etwas niedriger.

Körperbau
Anders als bei den Höheren Säugetieren geht der Rumpf allmählich in den Schwanz über, der an der Wurzel stark verdickt und sehr steif ist. Der lange, schmale Kopf gab ihm den wissenschaftlichen Namen Thylacinus cynocephalus - »hundsköpfiger Beutelhund«. Im kräftigen Raubtiergebiß sind die Eck- und Backenzähne besonders stark entwickelt. Die Kiefer können viel weiter geöffnet werden als bei anderen Raubtieren. Auch das ließ ihn sicher »schrecklich furchterregend« erscheinen. Sein Beutel ist wie beim Beutelteufel nach hinten geöffnet und enthält 4 Zitzen. Über den gelblich graubraunen Rücken verlaufen 16-19 Querstreifen, die zum Schwanz hin länger und breiter werden. Die letzten reichen bis auf die Oberschenkel herunter. diese Streifung trug ihm den Namen »Tasmanischer Tiger« ein, obwohl er mit diesem keinerlei Ähnlichkeit hat.

Verbreitung
Beutelwölfe bewohnten noch Ende des vorigen Jahrhunderts recht zahlreich die Insel Tasmanien. Auch auf dem australischen Festland waren sie vor 4000-5000 Jahren nicht selten. Etwa 11 000 Jahre alte Fossilfunde zeigen, daß ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet bis nach Neuguinea reichte. Heute muß man den Beutelwolf jedoch wohl endgültig als ausgerottet betrachten, denn seit 1930 ist kein Tier mehr gefunden worden, obwohl sogar die unzugänglichen Wälder Tasmaniens nach ihm durchsucht wurden.

Lebensweise
Über das Leben des Beutelwolfes wissen wir nur sehr wenig. Die Angaben beziehen sich fast immer auf Berichte von Jägern und Fallenstellern und sind meist nicht glaubwürdig. Auch die Erzählungen von Schafzüchtern sind mit Sicherheit ungeeignet, um sich ein richtiges Bild von diesem Raubbeutler zu machen. Die Beobachtungen, die in Zoos gemacht wurden, sind ebenfalls sehr dürftig. Wahrscheinlich jagte er allein oder höchstens zu zweit. Ob die noch nicht erwachsenen Jungen beim Nahrungserwerb mithalfen, ist unsicher. Als nicht besonders schneller, aber sehr ausdauernder Läufer verfolgte er vermutlich seine Beute so lange im Trab, bis sie erschöpft war. Er jagte hauptsächlich kleine Känguruhs, Nagetiere und Vögel. Die 3-4 Jungen wurden meist im Sommer geboren, aber man konnte das ganze Jahr über Jungtiere im Beutel finden.

Aussterben
In Australien starben die Beutelwölfe auf bisher ungeklärte Weise aus. In Tasmanien hingegen wurden sie regelrecht ausgerottet. Hier wurden die offenen Gebiete als Weiden genutzt und die Buschlandschaften durch Abbrennen ebenfalls der Schafzucht zugänglich gemacht. Der Beutelwolf verlor dadurch einen großen Teil seiner Nahrungstiere, die an diese Lebensräume gebunden waren. Als er dann Schafe als seine Hauptbeute ansah, zog er sich den unversöhnlichen Haß der Menschen zu. Sie verfolgten ihn mit allen Mitteln und verbreiteten die erschreckendsten Gerüchte über seine furchtbare Blutgier und Angriffslust. Dabei ist aber sicher bewiesen, daß er niemals Menschen angefallen hat. Ihren Höhepunkt erreichte die Verfolgung, als 1840 die »Van Diemen`s Land Company« Abschußprämien aussetzte und 1888 sogar die Regierung Belohnungen für getötete Beutelwölfe zahlte. Erst 1909 wurde das Prämiensystem abgeschafft. Als man 1936 den Beutelwolf unter gesetzlichen Schutz stellte, war es wahrscheinlich schon zu spät, der Beutelwolf war endgültig ausgerottet.




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