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Drill

Mandrillus Sphinx

Herkunft: Afrika

Besonders auffällig gefärbte und auch dem zoologischen Laien unverkennbare Paviane sind der Drill (Mandrillus leucophaeus) und der Mandrill (Mandrillus sphinx). Der kurz behaarte, nur stummelartige Schwanz (5-8 cm) ragt meist steil hochgestellt aus der bläulich-rot gefärbten Landschaft der Gesäßschwielen, die bei den Männchen oft enorme Ausmaße erlangen. Weibchen und Jungtiere sind nur mit weniger bunten und weniger großen Sitzschwielen ausgestattet.

Verbreitung, Lebensraum
Beide nahe verwandten Arten bewohnen die tropischen Wälder im Südwesten Afrikas etwa im Gebiet von Kamerun. Hier halten sie sich überwiegend am Boden auf, wo sie abgefallene Früchte aufsammeln, Steine, Laub und Äste umdrehen auf der Suche nach Insekten und kleineren Wirbeltieren.

Abzeichen
Ihr grotesk wirkender Gesichtsschmuck in Form von farbigen, parallel gefalteten Hautpartien über Knochenwülsten beiderseits der Nase hat ihnen auch zum Namen »Backenfurchenpaviane« verholfen. Im schwarzen Gesicht des Drill sind auch die Längsstriemen beiderseits der Nase schwarz gefärbt und heben sich durch die weißhaarige Gesichtsumrahmung als eindrucksvolle Maske stark ab. Im Mandrillgesicht hat man scheinbar einen Farbkasten ausgeleert: Neben der roten Nase erstrahlen beiderseits mehrere wulstige Schmuckstriemen in hellem Blau, und der leuchtendgelbe Bart steht dazu in geradezu schreiendem Gegensatz. Diese nackten Hautstellen nehmen bei Erregung oder Furcht an Farbigkeit noch zu und stehen im Dienst der Signalgebung und Gesichtsgestik, d. h. der sozialen Verständigung.

Die Jungtiere beider Arten haben zunächst helle Gesichter, die sich bald in das Dunkel bis Schwarz der Erwachsenen umfärben, wodurch sich - auf diesem Hintergrund - die obengenannten Farbmarken um so deutlicher abheben. Die Nasenwülste sind beim Drillbaby in der Einzahl, beim Mandrillkind aber mehrfach vorhanden, so daß man an diesem Merkmal die ansonsten sehr ähnlichen Jungen gut unterscheiden kann.

Gestalt
Beide Arten sind im erwachsenen Zustand schwer und wuchtig wirkende Tiere von über 50 kg Gewicht und gut 80 cm Sitzhöhe. Die Weibchen sind stets deutlich kleiner und leichter als die Männchen.

In der Fellfärbung unterscheiden sich Drill und Mandrill nicht wesentlich. Die Rückenpartie beim Drill ist schwarzbräunlich bis dunkel olivfarben, beim Mandrill dunkel graubraun mit grünlichem Schimmer, während die Unterseiten bei beiden in verschiedenen Grautönen gehalten sind. So ist es kein Wunder, daß eine solche bunte Zeichnung eine wichtige Rolle im Sozialverhalten der Individuen spielt.

Sozialverhalten
Das gilt auch für die Gesäßgegend, die bei der Unterwürfigkeitsgeste dem Ranghöheren dargeboten wird und diesen zum Aufreiten veranlassen soll. Damit ist schon angedeutet, daß diese Geste aus dem Sexualbereich stammt, wo das empfängnisbereite Weibchen seine dann stark geschwollenen Gesäß- und Sexualschwielen dem begattungsfreudigen Männchen präsentiert. Diese Aufforderungsgeste wurde im Laufe der Stammesgeschichte vom sexuellen Bereich gelöst (ritualisiert) und gewann soziale Rangfunktion. So präsentieren heute auch ängstliche Männchen ihre Sexualregion vor dem ranghöheren Männchen, und dieses reitet »formal« auf, so daß die Selbsteinschätzung auf der sozialen Rangleiter bestätigt und damit immer wieder fixiert wird. Mit Sexualität hat dieses früher oft als Lüsternheit (oder gar »Homosexualität«) mißdeutete Verhalten natürlich nichts mehr zu tun: Es ist reine Beschwichtigungsgeste geworden, die unnötige innerartliche Rangkämpfe verringert.

Feindverhalten
Beim Drohen spreizt das Männchen beide Arme nach oben-außen ab, senkt den Kopf ein wenig und entblößt in eindringlicher Geste die dolchartigen Eckzähne. Natürlich hat diese ernste Kampfansage nichts mit dem Gähnen zu tun, obwohl diese Geste rein formal dem schläfrigen Gähnen ähnelt und vom unerfahrenen Beobachter so mißdeutet wird. Wenn dieses Drohen den Angreifer noch nicht beeindruckt, wird die nächste Stufe eingeschaltet: Auf- und Abspringen und farbiges Erstrahlen noch weiterer leuchtender Farbflecke an Händen und Füßen sowie an der Brust.

Kommt es wirklich zum Kampf, so offenbart sich die einem Gorilla ebenbürtige Kraft und Wildheit, die mit unglaublicher Schnelligkeit der Aktionen gekoppelt ist. Drill und Mandrill lassen sich so leicht von keinem Angreifer einschüchtern.

Die Lebensdauer des Mandrills in Gefangenschaft beträgt rund 30 Jahre.

Gefährdung
Sowohl Drill als auch Mandrill sind in ihrem Lebensraum durch Bejagung und Lebensraumzerstörung ernsthaft bedroht.




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