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Finnwal

Baleanoptera physalus

Herkunft: globale Vorkommen

Mit Ausnahme des Buckelwals werden alle anderen Arten der Furchenwale in eine gemeinsame Gattung Balaenoptera oder Finnwale gestellt, da ihre Körperformen - abgesehen von der Größe - der Gestalt des Finnwals stark gleichen.

Gestalt
Der Finnwal kann mit seinem langgestreckten, stromlinienförmigen Körper kurzzeitig Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 48 km/h erreichen. Die Brustflossen sind im Verhältnis zu dem meist 18-20,5 m langen Körper recht klein und spitz, während die dreieckige Rückenfinne gut ausgebildet ist. In seinem hinteren Teil ist der Rumpf seitlich zusammengedrückt, und die mächtigen Schwanzfluken setzen ohne dünneren Übergang direkt an diesem kräftigen Muskelpaket an.

Die Körperoberseite ist dunkelgrau gefärbt, die Bauchseite dagegen weißlich, jedoch verläuft die Grenze beim Finnwal im Unterschied zu seinen nahen Verwandten unsymmetrisch. Die linke Unterkieferpartie ist ebenfalls dunkel, die rechte Seite aber »planmäßig« weiß ausgefärbt. Im Mundinnenraum verhält es sich genau umgekehrt; auch die rund 370 Barten (bis 90 cm lang) weisen Unterschiede auf: linksseitig sind sie alle grau bis schwarz, rechts vorne dagegen weiß und rechts hinten wieder grauschwarz gefärbt.

Alte Finnwale (geschätztes Höchstalter 30 Jahre) können in Ausnahmefällen bis zu 24 m lang werden.

Fortpflanzung
Bei der Geburt (Juni/Juli) sind diese Wale immerhin schon 6,5 m lang. Die Tragzeit beträgt 111/4 Monate, entwöhnt werden die Jungtiere nach 6 Monaten, sie sind dann bereits 12 m lang. Geschlechtsreif werden Finnwale mit 5-6 Jahren (bei 19-20 m Körperlänge), während sie erst im Alter von 15 Jahren und darüber zu wachsen aufhören. Die Paarungszeit liegt bei den Finnwalen der südlichen Hemisphäre in der Zeit von April bis August, bei den nordpazifischen Tieren dagegen von November bis Januar. Für gewöhnlich liegen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Geburten etwas mehr als 2 Jahre Pause; man schätzt, daß ein Muttertier - falls es nicht schon vor der Geschlechtsreife (Körperlänge etwa 20 m!) von Walfängern abgeschossen wird - 12 Kälber im Laufe seines Lebens hochbringen kann. Die meisten der erbeuteten Finnwale sind jedoch nur etwa 18 m lang - also noch nicht geschlechtsreif! - und wiegen 50 t.

Lebensweise
Finnwale leben gesellig in Trupps von meist nicht mehr als 5 Tieren zusammen und wandern von ihren Winterquartieren in warmen gemäßigten Breiten im Frühling zu den nahrungsreichen Polargewässern, wo sie in der Hauptsache vom Krill leben. Die Finnwale des Nordatlantik fangen jedoch auch bevorzugt Fische, meist Heringe (Clupea harengus) und Lodden (Mallotus villosus), weshalb man sie auch »Heringswale« nennt.

Der Finnwal taucht bis in Tiefen von 300 m ab und kann etwa 10-15 Minuten unter Wasser bleiben.

Walfang
Finnwale sind nach der fast völligen Vernichtung des Blauwals die bedeutendsten Rohstoffreserven für die Walfangindustrie gewesen. Die Geschichte ihrer Massenabschlachtung gleicht dem Schicksal der Blauwale. Auch hier gab es kein Verständnis für die Folgen unbegrenzter Bejagung, so daß Finnwale heute in etlichen Gebieten bedroht sind. Noch 1956 machten die Finnwale 80% der insgesamt angelandeten »Walrohmasse« aus. Jährlich wurden in jener Zeit zwischen 20 000 und 30 000 (!) dieser zweitgrößten Wale getötet. Wie auch die anderen Arten der Furchenwale liefern Finnwale Blubber (Speck), Muskelfleisch und Knochen ungefähr in der gleichen Zusammensetzung wie Blauwale, so daß die Industrie keine Umstellungsprobleme hatte. Bei einer um nur etwa 15% geringeren Körperlänge liefert 1 Finnwal jedoch nur halb soviel Rohmasse wie 1 Blauwal. Eine »Blauwaleinheit« - die alte Maßzahl für den vergleichbaren Ölertrag verschiedener Arten - betrug 1 Blauwal oder 2 Finnwale, bzw. 2,5 Buckelwale oder 6 Seiwale.

Bestand
1986 erließ die Internationale Walfang-Kommission ein totales Verbot für kommerzielle Fänge. Der Bestand auf der Südhalbkugel umfaßt heute nur noch etwa ein Viertel des ursprünglichen Bestandes und wird auf 85 000-100 000 Tiere geschätzt. Auf der Nordhalbkugel nimmt man heute nur noch einen Bestand von etwa 20 000 Tieren an im Vergleich zu ursprünglich rund 60 000 Exemplaren.




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