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Fregattvögel

Fregatidae

Herkunft: tropische Meere

Die fünf Arten der Fregattvögel bewohnen die küstennahen Bereiche tropischer Meere. Ihren Namen haben sie von den Seeleuten der Segelschiffszeit erhalten: »Frigate-bird« oder »Man-o-War Hawk«, also Anspielungen auf besondere Verhaltensweisen dieser äußerst gewandten Flieger.

Ernährung
Obwohl Fregattvögel auch selbst an der Wasseroberfläche nach Fliegenden Fischen, Kopffüßern, Quallen und anderen Tieren bis zu 30-40 cm Größe suchen, jagen sie doch mit Vorliebe anderen Seevögeln ihre Beute ab. Tölpel, Pelikane, Kormorane, Seeschwalben und Möwen werden so lange im Fluge verfolgt, bis sie ihre Beute fallen lassen; dann stößt der Verfolger blitzschnell herab und fängt den Bissen noch über der Wasseroberfläche ab. Die bedrängten Vögel haben keine Chance, ihren Verfolgern zu entkommen, da Fregattvögel ungleich geschickter und schneller sind, wohl die am besten an ein Leben in der Luft angepaßten Wasservögel überhaupt. Ist ein anderer Vogel nicht schnell genug bereit, seine Beute herauszugeben, so nimmt der Fregattvogel seinen langen, überaus kräftigen Hakenschnabel zu Hilfe.

Mit ihren sehr langen Schwingen (verlängerte Unterarm- und Handknochen), dem langen, tief gegabelten Schwanz und der mächtig ausgebildeten Flugmuskulatur bleiben Fregattvögel mühelos den ganzen Tag über in der Luft. Sie sind ausgezeichnete Segelflieger; ohne die geringste Bewegung schweben sie über dem Wasser, um dann plötzlich herabzustürzen und sich im letzten Moment vor dem Aufprall abzufangen und dabei das Beutetier mit dem Schnabel zu ergreifen.

Lebensweise
Obwohl die Fregattvögel Schwimmhäute zwischen ihren Zehen ausgebildet haben - wenn auch bei weitem nicht so kräftig wie andere Ruderfüßer -, vermeiden sie doch nach Kräften, in das Wasser einzutauchen. Ihr Gefieder ist für einen längeren Aufenthalt im Meer nicht ausreichend gefettet (die Bürzeldrüse ist sehr klein) und saugt sich schnell voll Wasser. Auch auf dem Trockenen sind Fregattvögel mit ihren kurzen Beinen und den eigentlich übergroßen Flügeln stark im Nachteil. Nur unter großen Schwierigkeiten können diese »Segelflugzeuge« vom flachen Erdboden aus starten; sie bevorzugen daher küstennahe Bäume oder Büsche als Ruhe- oder Nistplätze.

Fortpflanzung
Fregattvögel brüten in Kolonien auf tropischen Inseln, wobei sie gerne die Brutstätten anderer Seevogelarten aufsuchen. Deren Eier und Jungvögel sind eine willkommene Beute, sobald die Altvögel sie unbeaufsichtigt lassen; aber auch das eigene Junge muß - ebenso wie das Nistmaterial - vor den arteigenen Nachbarn ständig beschützt werden. Der männliche Fregattvogel fällt während der Zeit, in der er den Neststandort aussucht, das Nest baut und um das Weibchen wirbt, durch seinen prächtigen, aufgeblähten Kehlsack auf. Normalerweise orangefarben, ist dieser dann leuchtend rot gefärbt. Nach der Eiablage bildet er sich wieder zurück und nimmt die ursprüngliche Färbung an.

Die umfangreichen Nester werden locker aus gröberem Gezweig zusammengefügt und nur ausnahmsweise direkt auf dem Boden errichtet. Beide Partner teilen sich in das etwa 6 Wochen währende Brutgeschäft und die Aufzucht des Jungvogels, wobei ständig ein Altvogel Wache hält. Das Junge schlüpft nackt, bildet aber bald ein weißes Dunenkleid aus, das nach kurzer Zeit schon von einem richtigen Federkleid ersetzt wird. Junge Fregattvögel bleiben lange mit ihren Eltern in Kontakt, und erst im Alter von 2-3 Jahren sind sie voll ausgefärbt. Bis dahin unterscheidet der weiße Kopf sie deutlich von den Altvögeln.

Gestalt, Arten
Weibliche Fregattvögel werden größer als ihre Partner, auch unterscheidet sie ihr helleres Gefieder und das Fehlen des Kehlsacks von den schwarzen, metallisch schimmernden männlichen Tieren. Nur bei dem Ascension- oder Adlerfregattvogel (Fregata aquila) sind die Geschlechter fast gleich gefärbt. Aber auch bei dieser Art schimmert das Gefieder des Männchens metallisch, während beim Weibchen das Schwarz stumpfer und im Brustbereich sogar bräunlich ist. Wie diese atlantische Art, die nur auf der Insel Boatswainbird (nahe Ascension) brütet, lebt auch der Weißbauch-Fregattvogel (Fregata andrewsi) nur in einem ganz kleinen Gebiet (Pazifik, Brutplätze auf den Weihnachts- und Anamba-Inseln). Dieser hat eine festgelegte Brutperiode (April bis Juni), während die anderen Arten das ganze Jahr über mit der Jungenaufzucht beginnen können. Die weiteren drei Arten sind weit über die tropischen Inseln des Atlantik und Pazifik verbreitet.

Der Prachtfregattvogel (Fregata magnificens) ist mit über 1 m Gesamtlänge und einer Spannweite bis 2,30 m die größte Art, nicht viel kleiner bleibt aber auch der Bindenfregattvogel (Fregata minor). Ein braunes Flügelband unterscheidet die Männchen von männlichen Prachtfregattvögeln, während die Weibchen nur dieser Art weiß gefärbte Unterseiten aufweisen. Mit einer Gesamtlänge von etwa 78 cm ist der Kleine Fregattvogel (Fregata ariel) die kleinste Art der Familie; die Altvögel unterscheiden sich von allen anderen Fregattvögeln durch den auffälligen weißen Fleck unter jedem Flügelansatz. Am häufigsten kommt diese Art vor Australiens Küsten vor.

In Polynesien hält man Bindenfregattvögel in Gefangenschaft; früher sind sie wie Brieftauben als Nachrichtenüberträger benutzt worden.




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