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Grauwal

Eschrichtius robustus

Herkunft: pazifischer Ozean

Der 13-15 m lange und 24-37 t schwere Grauwal unterscheidet sich in seinem Körperbau stark von den anderen Bartenwalen, so daß man ihn in eine eigene Familie stellt.

Merkmale
Die beiden Reihen seiner Barten (je 130-180) stoßen vorne nicht zusammen, auch sind die weißlichen und dicken Barten höchstens 34-45 cm lang und nicht sehr elastisch. Der Oberkiefer ist ziemlich schmal und hoch gewölbt, die Kehle trägt 2-3, seltener 4 kurze und flache Furchen. Eine echte Rückenfinne fehlt dem Grauwal, es erheben sich nur 8-10 flache Höcker im hinteren Rückenbereich.

Als weiteres ursprüngliches Merkmal sind wohl die zahlreichen borstenartigen Haare auf Ober- und Unterkiefer anzusehen. Die Grundfarbe des Grauwals ist grauschwarz, jedoch heben sich viele helle, vernarbte oder mit Seepocken und »Walläusen« (parasitische Krebse) besetzte Hautstellen ab. Weibliche Grauwale werden meist etwa einen halben Meter größer als die Bullen.

Verbreitung
Grauwale bewohnen die flachen Küstenregionen des Nordpazifik in zwei voneinander unabhängigen Beständen. Die kalifornischen Grauwale verbringen den Sommer (Juni-September) in den Futtergründen (auf der Jagd nach Krill, Leuchtkrebse) der Bering- und Chukchisee sowie an den Eismeerküsten Alaskas und Sibiriens, während sie im Herbst südwärts bis nach Niederkalifornien und Mexiko ziehen.

Während dieser bis 10 000 km langen Wanderung nehmen die Grauwale fast keine Nahrung zu sich, auch wandern sie regelmäßig wieder auf denselben Wegen und zur selben Jahreszeit. So ziehen z. B. 95% aller Wale zwischen Ende Dezember und Anfang Februar in 3-5 km Entfernung vor San Diego (Kalifornien) vorbei. Sie wandern meist einzeln oder in kleinen Gruppen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 4-5 Knoten, können aber auch kurzzeitig 7-8 Knoten erreichen (1 Knoten = 1 Seemeile/Stunde = 1,852 Kilometer/Stunde).

Der kleinere asiatische Bestand hält sich im Sommer im Ochotskischen Meer auf und verbringt den Winter vorwiegend in der See vor Südkorea.

Fortpflanzung
Grauwale suchen als einzige Bartenwale flache Küstengewässer auf, um sich zu paaren und ihre Jungen aufzuziehen. Im Januar kommen nach 11-12 Monaten Tragzeit die 4-5 m großen Jungtiere zur Welt, sie wiegen dann rund 1,5 t. Nach 6-8 Monaten wird das Kalb in den sommerlichen Futtergründen entwöhnt, es ist dann etwa 7,5 m lang. Nach einer Geburt paaren sich die weiblichen Wale meist nicht gleich wieder, sondern erst im folgenden Winter. Die Jungwale ziehen dann allein in warme südliche Gewässer.

Feinde
Grauwale haben neben dem Schwertwal keine natürlichen Feinde. Werden sie von jenem angegriffen, so sind sie oft völlig »gelähmt« und lassen sich kieloben treiben, oder aber sie flüchten sich in flache Brandungszonen, wohin die Schwertwale nicht nachfolgen. Hier kann man Grauwale auch häufig bei ausgiebigen Spielen beobachten. Oft kommen sie in Not geratenen Artgenossen zu Hilfe, indem sie verletzte oder gebärende Tiere an die Wasseroberfläche drücken. Muttertiere verteidigen ihre Jungen mit großem Einsatz.

Gefährdung
Durch den Walfang war der Grauwal an den Rand der Ausrottung gebracht worden. 1937 wurde er endlich unter strengen Schutz gestellt. Seitdem hat sich vor allem die kalifornische Population relativ gut erholt, und man schätzt den Bestand heute wieder auf 15 000-22 000 Individuen. Vor Sibirien fangen russische Schiffe zur Zeit noch jährlich 100-200 Grauwale, die an die einheimische Küstenbevölkerung verteilt werden. (Schutzbestimmungen gefährdeter Walarten erlauben einen begrenzten Fang durch »eingeborene« Küstenanrainer).




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