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Guereza

Colobus guereza

Herkunft: Afrika

Die Guerezas sind aus der Modewelt bekannt, weil in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg die Dame von Welt einen »Affenpelz« trug, der aus dem langhaarigen Fell dieser schönen Urwaldbewohner gewonnen wurde. Diese Modesucht führte fast zum Erlöschen der ostafrikanischen Guerezas. So kamen z. B. 1892 nicht weniger als 175 000 »Seidenaffenfelle« auf den europäischen Markt.

Verbreitung
Der Guereza lebt südlich der Sahara bis nach Äthiopien hinein in tropischen Regenwäldern wie auch im Savannenwaldland.

Lebensweise
Neben aller Schönheit dient die weiße Seitenmähne einem durchaus wichtigen Zweck. Sie ist nämlich eine Art Fallschirm, der die bis zu 15 m langen Gleitsprünge, die also von höherem zum tieferen Platz führen, erst ermöglicht. Vor dem Start zu solchen Gleitsprüngen wippen die Tiere auf dem Ast wie auf einem Trampolin, starten und breiten sofort Arme und Beine aus. Nach kurzer Zeit senkt sich der Vorderkörper stärker als das Hinterteil, und in einer Art Gleitflug wird die Landung auf dem tiefer gelegenen Ast angepeilt. Dabei hilft der lange »Roßhaarschweif« steuernd mit.

Trotz ihrer auffälligen Färbung sind Guerezas im Blätterdach nur schwer auszumachen. Auch die Streifigkeit der Zebras löst ja die Körperumrisse scheinbar auf.

Dennoch weiß man aus dem Freilandleben des Guerezas, daß sie ihre Reviere selbst auf der Flucht nicht überschreiten, daß sie in bestimmter Höhe feste Wanderwege einhalten und täglich diese luftigen Straßen zur gleichen Uhrzeit begehen. Die Trupps umfassen bis zu etwa 12 Tiere. Die Gruppe hält durch Stimmfühlungslaute zusammen, wobei es drei Lauttypen gibt: Gesang, Warn- und Locklaute. In der Gruppe ist die Rangordnung offenbar nicht sehr genau abgestuft, nur die Führer behaupten ihre jeweilige Position.

Fortpflanzung
Auch bei der Fortpflanzung gibt es kaum Rivalenkämpfe. Die paarungslustigen Weibchen und Männchen sondern sich etwas vom Trupp ab und pflegen einige Tage lang eine Art von »Kommunen-Ehe«. Dabei lassen sich die Weibchen von mehreren Männchen nacheinander begatten. Auch vor der Geburt hält sich die Mutter in Begleitung eines Männchens etwas entfernt von der Gruppe auf, kehrt aber mit dem Neugeborenen in den Schutz der Horde zurück. Das Baby klammert sich am Bauch der Mutter fest und greift dabei in die langen Flankenhaare.

Auf der Flucht hält die Mutter das Kind mit einer Hand stützend an den Bauch gepreßt. Langsam löst sich mit etwa 5 Wochen diese enge Kind-Mutter-Bindung, und das Junge klettert spielerisch und so die Umwelt kennenlernend auch auf andere Weibchen und Männchen der Horde, was diese offensichtlich gern dulden.

Gefährdung
Die Bestände des Guereza haben sich von der früheren Verfolgung heute weitgehend erholt, so daß die Tiere inzwischen wieder ziemlich häufig sind.




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