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Hausgans

Anseriformes

Herkunft: Europa

Schon im Altertum waren domestizierte Graugänse weit in Europa und im Mittelmeerraum als Haustiere verbreitet. Da sie recht anspruchslos sind und auch in nördlichen Gegenden gut überwintern, sofern man ihnen nur einen windgeschützten Unterstand gibt, fehlten Hausgänse als Lieferanten von Eiern, Federn und sehr wohlschmeckendem Fleisch auf kaum einem Bauerngehöft.

Viele unterschiedliche Zuchtrassen sind allerdings nicht entstanden. Die meisten Hausgänse sind Mischrassen, überwiegend wildfarben oder mit mehr oder weniger großen weißen Gefiederbereichen. »Landgänse«, wie die Pommerschen Gänse (rein weiß oder gemischtfarben) oder die weißen Emdener Gänse, werden über 10 kg schwer. Toulouser Gänse - überwiegend wildfarben - erreichen mitunter noch höhere Gewichte.

Bei allen Hausgänsen sind durch die Domestikation die Körperproportionen der Wildform verlorengegangen; sie haben teilweise starke »Wammen« (ausgeprägte Fettpolster im Bauchbereich), kurze Beine sowie kürzere Hälse und Schnäbel. Auch können die Federn ihre ursprüngliche Form verlieren und zu Locken auswachsen oder stark verkümmern.

Das »Nudeln« von Hausgänsen - die gewaltsame Fütterung (Stopfen) mit schnell fettmachender Nahrung - ist heute in Deutschland untersagt. Auch ohne diese Tierquälerei setzen Gänse bei ausreichender Futtermenge schnell Fett an.

Hausgänse wurden früher frei auf Wiesen und abgeernteten Feldern gehalten. Durch die Umstellung der Landwirtschaft auf rationellere Wirtschaftsmethoden aber ging die Gänsehaltung in den 1960er Jahren stark zurück. Heutzutage züchten »Fabriken« genügend Nachwuchs von sehr legefreudigen Rassen (»Vielleger«) heran, der dann mit industriell gefertigtem Futter schnell gemästet wird.

Höckergans
Als Nachkommen der Schwanengans (Anser cygnoides) wurden Höckergänse schon lange in Asien als Haustiere gehalten. Vermutlich sind es chinesische Züchtungen, die sich bald über Indien und (in neuerer Zeit) bis nach Afrika und Madagaskar ausgebreitet haben. Um 1830 wurde die Höckergans auch in Amerika eingeführt, und erst zu Beginn dieses Jahrhunderts verbreitete sich ihre Haltung in Mitteleuropa.

Höckergänse haben einen sehr aufrechten Gang und sind überhaupt recht überzüchtet. In tropischen Gebieten lassen sie sich allerdings besser halten als Nachkommen der Graugans, daher sind sie dort geschätzt und werden in größerem Umfang gezüchtet.

Fortpflanzung
Alle Hausgänse leben nicht monogam; im Gegensatz zu den Wildformen begattet ein »Ganter« ohne weiteres mehrere Weibchen. Das Flugvermögen ist durch das hohe Gewicht und die verkümmerten Flügel und Federn bei den meisten Hausgänsen völlig verlorengegangen.

Sofern man ihre Eier künstlich erbrütet oder frisch geschlüpfte Jungvögel erhält, lassen sich viele Wildformen der Gänse ohne große Mühe in Gefangenschaft halten; diese »Haustiere« werden schnell zahm und lassen sich erfolgreich züchten.




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