World of AnimalsWorld of AnimalsE-mail: [email protected]




Hausziege

Capra

Herkunft: Europa, Asien, Afrika

Die wichtigste Stammform unserer Hausziegen ist die Bezoarziege (Capra aegagrus). Ob auch die Schraubenziege (Capra falconeri) als Ahn mancher Ziegenrassen in Frage kommt, ist umstritten.

Hausziegen dienen hauptsächlich der Milcherzeugung. Aber auch sonst liefern Ziegen wertvolle Produkte: Fleisch, Fell, Leder (Nappa, Saffian, Maroquin usw.), Haare (Mohair, Angora) und Horn.

Die Domestikation begann vor etwa 9000 Jahren. Die Ziege wird in einer Vielzahl von Rassen gezüchtet. Eine eigenartige Erscheinung der Zuchtrassen sind die häufig vorkommenden »Glöckchen«, bei denen es sich meist um 2 Hautanhängsel handelt, die von der Kehle herabhängen. Wildziegen haben diese Gebilde nicht.

Zuchtrassen
Hochgezüchtete Milchziegen sind die rehfarbene Deutsche Edelziege und die Schweizer Saanenziege. Beide Rassen sind hornlos.

Sehr schöne widerstandsfähige Rassen sind die Jämtlandziege aus Schweden und die Walliser Ziege aus der Schweiz. Die Böcke dieser Ziegen haben schön geschwungene, große Hörner. Die Walliser Ziege ist in der vorderen Körperhälfte schwarz, in der hinteren weiß gefärbt.

Die Kaschmirziege liefert eine sehr feine Wolle, die zur Herstellung der wertvollen Kaschmirschals verwendet wird.

Die langhaarige Wolle der Angoraziege wird zu Mohair und Kamelhaar (fälschlich »Kamelhaar«) verarbeitet.

Hängeohrziegen verschiedener Typen leben in Indien, Arabien und Afrika. Bei diesen Rassen gibt es langbeinige Formen und solche, die einen »geramsten« (kurzschnauzigen) Kopf besitzen.

Aus Kamerun kommen die drolligen Zwergziegen, deren Schulterhöhe bei 40 cm liegt. Diese Rasse wird in Zoologischen Gärten regelmäßig gezeigt.

Ziegen werden entweder im Stall oder freilaufend gehalten. Sie kehren gewöhnlich zur Fütterung und zur Salzaufnahme in den Stall zurück. Die tägliche Milchleistung kann bei einer Saanenziege 5- 6 Liter betragen.

Ziegen als Landschaftsvernichter
Die Ziegenhaltung ist gerade für den »kleinen Mann« von großem Nutzen. Die extensive Ziegenhaltung, wie sie in weiten Teilen der Welt betrieben wird, bedeutet jedoch eine große Gefahr für jede Naturlandschaft. Außerdem sind die Ziegen Nahrungskonkurrenten von Wildtieren. Ziegen sind »naschhaft« und fressen mit Vorliebe die jungen Triebe von Bäumen und Sträuchern und drängen auf diese Weise die Wälder immer mehr zurück. Ohne Ziegen wären weite Teile des Mittelmeergebietes noch bewaldet, die heute öde Karstlandschaften sind.

Inseln in den Ozeanen, auf denen Ziegen ausgesetzt worden waren, wurden buchstäblich kahlgefressen. Die Robinsoninsel der Juan-Fernandez-Inseln und die Napoleoninsel St. Helena sind Beispiele für diese Zerstörung.

Jede Maßnahme zur Wiederaufforstung eines Gebietes müßte zunächst einmal mit der Beseitigung der freilaufenden Ziegen begonnen werden.




Die World-of-Animals ist ein Projekt der Firma [ch@IT] Internet Komplettservice
Suchmaschinenoptimierung, Programmierung, WebHosting