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Indri

Indri

Herkunft: Madagaskar

Der Indri ist der größte aller heute noch lebenden Halbaffen. Er bewohnt den östlichen Regenwald in Madagaskar. Dieser Urwald bedeckt den Osthang eines in Nord-Süd-Richtung liegenden Gebirgskammes. An manchen Stellen diese unwirtlichen Landschaft treten große Temperaturschwankungen auf. Sie reichen von weit über 30 °C im Sommer bis auf 0 °C im Winter. Der Indri bewohnt diesen mit einer vielfältigen Pflanzenwelt besiedelten Lebensraum bis zu einer Höhe von 1800 m. Der Indri ist ausschließlich auf den nassen oder immer feuchten Wald angewiesen. Anders als einige andere madagassische Halbaffen weicht er auf keinen anderen Lebensraum aus und verschwindet dort ganz, wo der Regenwald - zunehmend schneller - der Axt zum Opfer fällt. Heute ist der Indri unmittelbar vom Aussterben bedroht.

Gestalt
Der stummelschwänzige Indri wird gut 80 cm groß. Er ist in verschiedenen Variationen recht lebhaft schwarz-weiß gefärbt. Männchen und Weibchen sehen äußerlich gleich aus und sind nur am unterschiedlichen Verhalten zu unterscheiden.

Üblicherweise sind Gesicht, Ohren, Schulter, Oberarm, Rücken, Hände und Füße schwarz. Alle übrigen Stellen sind weiß oder grau, manchmal hellocker oder rostbraun bis braun, mit rötlichorange oder braunen Zeichnungen. Es gibt verschiedene Variationen von beinahe weißen Formen bis zu schwarzen Gestalten. Die Jungtiere sind immer dunkel oder gar ganz schwarz.

Der Indri hat eine beinahe menschenaffenähnliche Gestalt mit einer hundeartigen Schnauze. Die Schnauze ist länger als die der verwandten Sifakas. Der Kopf ist rund und die hervorstehende schwarze Nase beinahe nackt. Die großen, gelbbraunen Augen sind nach vorn gerichtet, die kurzen, rundlichen Ohren im Fell fast ganz versteckt. Das Gesicht wird von einem Haarkranz eingerahmt.

Hände und Füße sind lang und sehr schmal, die Hinterbeine länger als die Vorderbeine. Die große Zehe ist besonders kräftig entwickelt und bildet zusammen mit dem schmalen Fuß ein besonders gutes Greiforgan. Der Daumen ist klein, die 3., 4. und 5. Finger sind an der Basis miteinander verwachsen.

Fortbewegung
Der Indri ist vollkommen an das Leben in den Bäumen angepaßt. Er kommt nur selten einmal auf den Boden. Hier geht er aufrecht, nur auf den Hinterbeinen, und hält die Arme, ähnlich den Gibbons, hoch. Auch in den Bäumen klettert er bevorzugt in einer vertikalen Haltung. Er klammert sich an senkrechte Stämme und umgreift Bäume von über 50 cm Durchmesser. Häufig ruht er, auf einem Ast sitzend, Hände und Füße an den Stamm geklammert, aus.

Der Indri springt in gewaltigen Sätzen durch die Baumkronen. Während des Sprunges ist der Körper, wie beim langschwänzigen Sifaka, gestreckt. Der Indri landet, wie viele springende Primaten, mit den Hinterbeinen zuerst am nächsten Stamm.

Hohe Bäume erklettert er, indem er den Stamm mit Armen und Beinen umfaßt und den Körper ruckartig nach oben schiebt, abwechselnd Arme und Beine jeweils gleichzeitig bewegend.

Lebensweise
Der Indri ist tagaktiv, aber meist dem Beobachter in dem dichten Laubdach des Regenwaldes verborgen. Es heißt, daß der Indri häufiger gehört als gesehen werden kann. Seine lauten morgendlichen und abendlichen Rufe ähneln dem Geheul von Hunden oder klingen, wie die Rufe der Gibbons, auf weite Entfernung wie menschliche Laute.

Die Indris leben in Familiengruppen. Die Rufe werden im Chor abgegeben und meist von anderen Gruppen, auch auf weite Entfernung, beantwortet. Zwischen benachbarten Gruppen gibt es Warnrufe und regelrechte Rufschlachten. Sie dienen der akustischen Abgrenzung der Territorien. Die Rufe werden bevorzugt tagsüber abgegeben, die Indris sind jedoch auch nachts zu hören.

Neben der akustischen Abgrenzung wird das Territorium auch von den Männchen markiert. Es wird mit den Sekreten eines Drüsenfleckes an der Kehle, aber auch mit dem Hoden markiert.

Der Indri lebt in Familiengruppen von einem Männchen und einem Weibchen mit ein oder zwei Jungen. Möglicherweise bleiben die Paare zeitlebens zusammen. Besonders am Nachmittag kann man die kleine Gruppe bei der Fellpflege beobachten. Sie putzen sich mit den Zähnen (Halbaffen) oder der besonders ausgestalteten Putzkralle der 2. Zehe selbst oder gegenseitig das Fell.

Nahrung
Bei der täglichen Nahrungssuche wird nur etwa ein halber Kilometer zurückgelegt. Den ganzen Tag suchen Indris nach Blättern, Früchten, Knospen und Blüten. Der Indri ist ein reiner Pflanzenfresser.

Fortpflanzung
Indris bekommen höchstens einmal im Jahr ein Junges. Es wird im Mai bis Juni nach einer Tragzeit von etwa 5 Monaten geboren. Die Mutter trägt das Junge anfangs quer vor dem Bauch, später auf dem Rücken. Das Kleine wird ein 3/4 Jahr gesäugt und bleibt längere Zeit in der Familie.




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