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Kängeruh

Macropodoidae

Herkunft: Australien

Im Jahr 1629 berichtete der holländische Kapitän Pelsaert von einem Wesen von der Größe eines Menschen mit einem Rehkopf und einem langen Schwanz, das hüpfen könne wie ein Frosch. Er meinte damit offensichtlich ein Riesenkänguruh. Diese Tiere sind wohl die bekanntesten Vertreter der Beuteltiere. Sie werden als Musterbeispiele für die Gesamtheit der Känguruhs angesehen, obwohl diese Gruppe sehr vielgestaltig ist.

Körperbau
Die kleinsten Arten der Känguruhs sind nur etwa rattengroß, die größten erreichen aufgerichtet die Scheitelhöhe eines Menschen. Die Vorderbeine sind meist kurz. Fünf oft stark bekrallte Zehen verleihen ihnen das Aussehen von Händen. Die Hinterfüße sind mehr oder weniger verlängert. Nur bei den Moschusrattenkänguruhs ist noch eine Großzehe vorhanden, den übrigen Känguruhs fehlt sie. Die 2. und die 3. Zehe sind klein. Wie bei allen Zehenbeutlern (Beuteltier) sind sie von einer gemeinsamen Haut umwachsen. Die 4. Zehe ist deutlich verlängert und kräftiger entwickelt als die anderen. Sie trägt einen großen Nagel. Die 5. Zehe ist wieder schwächer ausgebildet. Der Schwanz kann kurz, aber auch sehr lang sein. Er ist meist körperähnlich behaart. Wird er als Stütze verwendet, so ist er an der Wurzel kräftig und verjüngt sich zum Ende hin. In anderen Fällen dient er als Balancierorgan (z. B. Felskänguruhs und Baumkänguruhs) und ist auf seiner ganzen Länge gleichmäßig dick. Das Gebiß kann unterschiedlich entwickelt sein. Der Oberkiefer enthält meist kräftige Schneidezähne. Die beiden unteren sind besonders groß, meißelförmig scharf und waagerecht nach vorn gerichtet. Der Beutel ist gut ausgebildet und nach vorn geöffnet. Er enthält 4 Zitzen.

Lebensweise
Die Lebensräume der Känguruhs sind sehr vielfältig. Einige Arten sind reine Steppenbewohner, andere bevorzugen felsiges Gelände; manche leben überwiegend auf Bäumen. Weiterhin gibt es Formen, die im hohen Gras, im Dickicht des Unterwuchses von Wäldern oder in lichten Buschlandschaften leben. Känguruhs der offenen Steppen sind meist sehr schnelle Tiere, die mit ihren mächtigen Hinterbeinen eine gewaltige Sprungkraft entwickeln. Die Buschbewohner haben oft kürzere Hinterbeine.

Känguruhs sind Pflanzenfresser. Bei einigen Arten konnte man Wiederkäuen von Nahrung beobachten. Sie leben häufig einzeln oder in kleinen Trupps, die aus einem Männchen und mehreren Weibchen mit ihren Jungen bestehen. Kleinere Arten erreichen ein Alter von 8 Jahren, mittlere werden 12 und große 16 Jahre alt.

Nach einer Tragzeit von 30- 40 Tagen wird gewöhnlich jedes Jahr ein Junges geboren. Die Beutelzeit kann bis zu 250 Tagen dauern.

Die Känguruhs sind über Australien, Tasmanien, Neuguinea und die benachbarten Inseln verbreitet.

Systematik
Die Überfamilie der Känguruhs wird nach neueren Erkenntnissen in 2 Familien unterteilt mit insgesamt 19 Gattungen und 51 Arten: die Rattenkänguruhs (Familie Potoroidae) sowie die Eigentlichen Känguruhs (Familie Macropodidae), deren Vertreter im folgenden vorgestellt werden oder aber unter eigenen Stichwörtern abgehandelt werden.

Nagelkänguruhs
Als Besonderheit im Bau ihres Schwanzes weisen die Nagelkänguruhs (Gattung Onychogalea) an der Schwanzspitze einen Hornnagel auf. Seine Bedeutung ist unbekannt. Die etwa hasengroßen, dämmerungsliebenden Tiere bewohnen unterwuchsreiche Wald- und Parklandschaften.

Etwa von gleicher Größe sind die Hasenkänguruhs und die Filander.

Zwergsteinkänguruhs
Die Zwergsteinkänguruhs (Gattung Peradorcas) sind nur kaninchengroß. Ihr Kopf ist kurz mit spitzer Schnauze und kurzen Ohren. Der Schwanz ist gleichmäßig dick und dient als Balancierorgan. Sie bewohnen buschbestandene Fels- und Hügellandschaften. Über ihre Lebensweise ist sehr wenig bekannt.

Weit verbreitet in felsigen Gebieten sind die Felskänguruhs.

Buschkänguruhs
Im dichten Unterwuchs der Wälder und Buschlandschaften findet man die katzen- bis hundegroßen Buschkänguruhs (Gattung Dorcopsis). Ihr Kopf ist schlank und spitz und trägt kleine Ohren. Sie ernähren sich von Gras, Kräutern und Laub.

Eine recht ungewöhnliche Gruppe bilden die 7 Arten der Baumkänguruhs.

Kurzschwanzkänguruhs
Bei den Kurzschwanzkänguruhs oder Quokkas (Gattung Setonyx) sind der Schwanz und die Hinterbeine auffallend kurz. Auch die Ohren ragen kaum aus dem Fell heraus. Quokkas leben in den Busch- und Grasdickichten der Sumpfgebiete Südaustraliens.

Die Gruppen der Wallabies und Riesenkänguruhs sind in aller Welt als die »typischen« Känguruhs bekannt. Sie sind recht umfangreich und schließen mehrere Gattungen ein.




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