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Kiebitze

Vanellinae

Herkunft: globale Vorkommen

An die 25 Arten der Regenpfeifer werden in der Unterfamilie der Kiebitze zusammengefaßt.

Gestalt
Es sind 23-37 cm große Vögel mit schwarzen Handschwingen und weißem Schwanzansatz. Für gewöhnlich tragen die Flügel ein weißes Band, und die hintere Schwanzpartie hebt sich deutlich durch einen schwarzen Streifen von der weißen Basis ab.

Vorkommen
Kiebitze bewohnen - mit Ausnahme Nordamerikas - offene Gebiete, darunter sowohl Sümpfe und nasse Wiesen als auch Äcker, Felder, Weiden sowie Ödland, Karstgebiete, Steppen und Halbwüsten der gemäßigten und tropischen Regionen Eurasiens, Afrikas, Australiens, Neuseelands und Südamerikas. Sie sind dabei nicht so an Meeresküsten und Binnengewässer gebunden wie die eigentlichen Regenpfeifer.

Kiebitz
Neben dem Spornkiebitz brütet als einzige Art der 30-31 cm große und 200-250 g schwere Kiebitz (Vanellus vanellus) in Europa.

Verbreitung
Das Brutgebiet erstreckt sich von Nordwestmarokko über Europa und Kleinasien bis nach Südostsibirien und in die Mandschurei.

Brut
Auf freien Flächen - auch weit im Binnenland - legen Kiebitze ihr flaches Bodennest an, wobei das Weibchen eine der 5- 6 vom Männchen gedrehten Mulden als endgültigen Standort erwählt und das aus meist 4 (2-5) Eiern bestehende Gelege direkt auf dem Boden oder auch auf größeren Mengen herbeigeschafften Nistmaterials ausbrütet. Der männliche Kiebitz brütet in der Regel weniger oft als seine Partnerin, gelegentlich überhaupt nicht.

Nach 26-29 Tagen schlüpfen die dichtbedunten Jungvögel; sie werden bis zum Alter von 30-42 Tagen von beiden Altvögeln versorgt. Der männliche Kiebitz hält hauptsächlich Wache, während überwiegend das Weibchen die Jungen führt und hudert. Nach einigen Tagen verläßt die Familie das Nest und sucht günstige Plätze mit schützender Vegetation auf. Bei Gefahr ducken sich die Nestflüchter schon kurz nach dem Schlüpfen dicht an den Boden. Auch nach dem Flüggewerden (mit etwa 33 Tagen) tun sie dies noch gelegentlich. Junge Kiebitze können schon sehr früh gut schwimmen und picken bereits wenige Stunden nach Verlassen des Eies nach Nahrung.

Nahrung
Überwiegend erbeuten Kiebitze Insekten und deren Larven, Spinnen, Ringelwürmer und Weichtiere (Schnecken), nehmen aber auch Samen und Früchte sowie andere Pflanzenteile in geringeren Mengen auf.

Bestand
Durch die Kultivierung der Landschaft verringerte sich der Kiebitzbestand in Europa seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die fünfziger und sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts; stellenweise haben sich auch heute bestimmte Populationen noch nicht den veränderten Umweltbedingungen angepaßt. Seit etwa 1940 konnte man jedoch vielerorts eine zunehmende Umstellung der Kiebitze auf Kulturland als Brutbiotop beobachten, die auch heute noch anhält. Dadurch breiten sich Kiebitze in den letzten Jahrzehnten auch über vorher noch nie von ihnen besiedelte Gebiete aus.

Überwinterung
Je nach Brutgebiet sind Kiebitze Stand-, Strich- oder Zugvögel, die maximal etwa 5000 km weit bis in die Tropen ziehen. Hauptsächlich überwintern die europäischen Vögel im Mittelmeergebiet und in Afrika bis zur Sahara.

Rufe
Der Name »Kiebitz« ist lautmalerisch und bezieht sich auf die häufigsten Rufe dieser Vögel.

Schauflüge
Wenn Kiebitze im Frühjahr nach der Ankunft im Brutgebiet ihre Nistreviere besetzen, unternehmen sie die so typischen Schauflüge mit steilen Anstiegen und Sturzflügen sowie ruckartigen Schwenkungen. Auch während der Brutperiode verteidigen sie so ihr Territorium und greifen ohne weiteres auch größere Feinde, sogar Hunde, mit Sturzflügen an.

Weitere Arten
Der Steppenkiebitz oder Herdenkiebitz (Chettusia gregaria) genannte, 29-32 cm große Regenpfeifer hat sehr lange Beine und ein überwiegend hellbraunes bis graues Gefieder. Er brütet in den Trockenlandschaften von Südostrußland bis nach Südwestsibirien und Turkestan.

Wie auch bei den 28 cm großen, ebenfalls langbeinigen Weißschwanzkiebitzen (Vanellochettusia leucura), ist bei ihnen während des Fluges die typische schwarzweiße Gefiederzeichnung der Kiebitze schon von weitem erkennbar.

Einige Kiebitzarten - darunter der 33 cm große Lappenkiebitz (Lobivanellus indicus) - tragen leuchtend rot oder gelb gefärbte nackte Hautauswüchse im Kopfbereich.

Der 30-35 cm große Cayenne-Kiebitz (Belonopterus chilensis) ist ein recht häufiger Vogel Südamerikas (von Kolumbien bis Feuerland), der mit seiner Federhaube (Holle) und der Gefiederfärbung dem europäischen Kiebitz im ganzen recht ähnlich sieht. Wie einige andere Arten auch hat er an den Vorderkanten seiner Flügel hornige Sporen.




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