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Krauskopfpelikan

Pelecanus crispus

Herkunft: Südosteuropa, Vorderasien

Mit einem Gewicht von 9-(selten)13 kg und 70 -77 cm Flügellänge, entsprechend einer Spannweite bis zu 2,8 m, sind Krauskopfpelikane die größten Pelikane. Von etwa 170-180 cm Gesamtlänge nimmt allein der Schnabel 39- 45 cm ein. Weibliche Vögel bleiben etwas kleiner als die Männchen.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet des Krauskopfpelikans reicht heute von Südosteuropa bis zum Iran und der Mongolei. In Europa brütet dieser weiße Pelikan nur noch im Donaudelta sowie an einigen kleineren Seen, etwa in Mazedonien. In Mitteleuropa wurde der Krauskopfpelikan schon in historischer Zeit durch den Menschen ausgerottet, der in großem Umfang die Eier eingesammelt hat. In Europa schätzt man den Bestand nur noch auf etwa 1000 Paare. Hier existieren gemischte Brutkolonien mit Rosapelikanen, von denen sich Krauskopfpelikane sowohl durch ihre mähnenartig verlängerten Kopf- und Halsfedern als auch durch die mehr silbergraue Tönung des Gefieders unterscheiden. Am Anfang der Brutzeit bildet sich ein langer Federschopf am Hinterkopf.

Zugverhalten
Zum Winter hin ziehen Krauskopfpelikane der nördlichen Brutgebiete in den Süden des Verbreitungsgebiets sowie bis an den Nil und die Küsten Westpakistans und Chinas. In Europa streifen diese Pelikane während der Brutzeit nicht so weit umher wie Rosapelikane und verlassen die nähere Umgebung der Kolonien nur selten. Nur zum Fischfang fliegen Krauskopfpelikane auch weitere Strecken (bis zu 50 km) zu ruhigen, flachen Seen oder bei günstigem Wetter auch an die Meeresküste.

Nahrung
Die Nahrung besteht im Brutgebiet überwiegend aus Schleien, Karpfen und Karauschen, während im Überwinterungsgebiet hauptsächlich Welse erbeutet werden sollen.

Fortpflanzung
Die Nester der Krauskopfpelikane stehen in enger Nachbarschaft zueinander (etwa 50-110 cm von Mitte zu Mitte) und werden von beiden Brutpartnern meist auf den vorjährigen Nistplätzen errichtet. Pelikane leben in Einehe. Einzeln stehende, neuerrichtete Bauten können ohne weiteres 1 m Höhe und 1,5 m Durchmesser erreichen. Gegen Ende der Brutzeit sind die Nester dann stark niedergetreten. Krauskopfpelikane legen ihre Nestbauten gerne im Schilfdickicht nahe am offenen Wasser an, so daß sie dicht heranschwimmen können und mit einem Sprung auf dem Trockenen sind. Auch während des Brutgeschäfts - beide Partner brüten etwa 30-32 (gelegentlich bis 42!) Tage lang - erweitern Pelikane noch ihr Nest; die Hauptbauzeit währt etwa 8 Tage lang.

Wie ihre Verwandten sind Krauskopfpelikane während der Brut empfindsam gegen Störungen und verlassen oft auch ohne erkennbaren Anlaß Nest und Gelege. Anfang Mai schlüpfen die nackten und blinden Jungen. Bald aber öffnen sich ihre Augen, erst mit 2-3 Tagen aber können sie mühsam ihren schweren Kopf aufrecht halten. Anfänglich würgen die Eltern anverdaute Nahrung auf das Nest; erst später holen sich die jungen Pelikane die Fische direkt aus dem Schlund der Altvögel, wobei ihr Kopf samt Schnabel vollständig im elterlichen Kehlsack verschwindet.

Nach 2-3 Wochen verlassen die Jungen das Nest und finden sich in der Koloniemitte zusammen, wo sie auch - eng aneinandergedrängt - nächtigen. Nach 4-5 Wochen flüchten sie bei Gefahr schon gemeinsam auf das offene Wasser, und mit 10 -11 Wochen schließlich werden sie von den erwachsenen Pelikanen weitgehend sich selbst überlassen. Sie schwimmen auf dem freien Wasser umher und üben sich im Fischen; nur noch selten füttern die Eltern ihre Jungen (dann ebenfalls auf dem Wasser). Zu ihrer Kolonie kehren die Pelikane nur noch zum Schlafen zurück; im Alter von 14 -15 Wochen schließlich sind die Jungvögel selbständig geworden, und die Kolonie löst sich langsam auf.

Meist kommt aus einem Gelege nur ein einziger Jungvogel hoch, viele Gelege gehen sogar vollständig verloren. Insbesondere die erste Lebenswoche ist - wie bei den meisten Vögeln - sehr kritisch; haben Krauskopfpelikane erst einmal ihre Selbständigkeit erlangt, so erreichen sie höchstwahrscheinlich ein recht hohes Alter. Mit Ausnahme des Menschen haben sie nur wenige Feinde.




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