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Kuckuck

Cuculus canorus

Herkunft: Nordafrika, Europa, Asien

Wohl der bekannteste Brutparasit unter den Vögeln ist der 33-35 cm große und etwa 100 g schwere Kuckuck. Viele andere Arten aus der Familie der Kuckucke zeigen ebenfalls dieses hochspezialisierte Verhaltensmuster, anderen Vögeln (meist Singvögeln) ihr Ei unterzuschieben und es von ihnen ausbrüten zu lassen.

Verbreitung
Das Brutgebiet des Kuckucks erstreckt sich über Nordafrika und Eurasien (bis zum Iran, Himalaya und nach Japan), wo die Vögel sowohl Ebenen als auch Gebirge, Kulturlandschaften ebenso wie Tundren, Moore, Wälder oder Karstgebiete besiedeln. Zum Winter hin ziehen europäische Brutvögel - überwiegend einzeln und nachts - weit nach Afrika (südlich der Sahara), wobei erwachsene Kuckucke schon früher im Jahr abwandern als Jungvögel.

Fortpflanzung
Etwa ab Mitte April (im Süden) bis in den Juni hinein treffen Kuckucke im Brutgebiet ein, die typischen Rufe der Männchen erschallen dann weithin und oft in langer Abfolge; beide Geschlechter verfügen jedoch noch über eine ganze Reihe von »kichernden« und »fauchenden« Rufen (daher der lautnachahmende, alte deutsche Name »Gauch« = Kuckuck), die besonders bei starker Erregung geäußert werden.

Ab Mitte Mai legt das Weibchen 8-12 Eier in jeweils 2tägigem Abstand zu den Gelegen geeigneter Wirtsvögel, aus denen nach 121/4 Tagen der nackte und blinde Nesthocker ausschlüpft. Die kurze Brutdauer läßt den Brutparasiten meist eher oder zumindest gleichzeitig mit dem Nachwuchs der Wirte schlüpfen; Jungkuckucke sind meist größer und viel beweglicher als die Nestlinge der »bewirtenden« Sperlingsvögel. Auch während der Brut selbst sind die Embryonen im Kuckucksei unempfindlicher gegen Kälte und Erschütterungen.

Bereits nach einigen Stunden erwacht im Kuckuck der Instinkt, alles aus dem Nest zu werfen, was außer ihm selbst darin liegt; erst nach 3-4 Tagen erlischt dieser für seine »Stiefgeschwister« meist verhängnisvolle Trieb.

Nach 20-23 Tagen verläßt der befiederte Kuckuck, der vorher kein Dunenkleid getragen hat, das Nest; sein großer Sperrachen - ständig offen gehalten - bringt selbst zufällig vorbeikommende kleine Singvögel dazu, den »Wechselbalg« mit Insekten vollzustopfen.

Gestalt
Das graue Gefieder der Altvögel mit seiner Querbänderung erinnert an Sperber oder (in der selten auftretenden, rostbraunen Phase weiblicher Altvögel) Turmfalken. Der abgestufte, weißgefleckte Schwanz sowie der längere Schnabel und auch der typische Flügelschlag - Kuckucke heben beim Aufschlag die Schwingen kaum über ihre Rumpfebene und schlagen sie weit nach unten ab - unterscheiden sie jedoch deutlich von Greifen.

Nahrung
Wie viele andere Arten ihrer Familie auch erbeuten Kuckucke gern stark behaarte Schmetterlingsraupen (z. B. Prozessionsspinner), welche sie behende mit dem Schnabel durchkneten sowie hin und her schleudern, bis der Darminhalt herausspritzt.

Hopfkuckuck
Weiter östlich brütet der mit 31 cm Gesamtlänge etwas kleinere Hopfkuckuck (Cuculus saturatus) in den Waldregionen Sibiriens, Chinas und Japans sowie im Himalaya (bis Burma). Wo sich sein Brutgebiet mit dem des Kuckucks überschneidet, lassen sich beide Arten in der Feldbeobachtung kaum auseinanderhalten, nur der dem typischen Wiedehopfruf ähnliche Balzruf des Hopfkuckucks bietet ein sicheres Erkennungsmerkmal. Auch Hopfkuckucke bilden gelegentlich eine braune Farbphase aus.




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