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Leierschwänze

Menuridae

Herkunft: Australien

In den Wäldern Ost- und Südaustraliens leben die beiden Leierschwanzarten, der Prachtleierschwanz und der Schwarz- oder Albertleierschwanz.

Gestalt
Die Leierschwänze gehören zu den größten Sperlingsvögeln, nur einige Rabenvögel oder der Große Paradiesvogel erreichen eine vergleichbare Körpergröße. Vor allem sind die 16 Schwanzfedern verlängert; bei den Männchen sind die äußeren beiden Schwanzfedern stark verbreitert und beim Prachtleierschwanz leierförmig gebogen. Zwei Federn haben eine fast »normale Form«, die übrigen 12 erinnern an einen weißen Schleier. Die Schwanzfedern der Weibchen sind nicht spezialisiert; der Schwanz besteht nur aus 12 abgestuften, gewöhnlichen Steuerfedern.

Rufe
Die Stimme der Leierschwänze ist recht variationsreich. Einzelne Töne können schrill und laut geäußert werden; der Gesang ist weittragend und wird aus arteigenen Strophen und der gelungenen Nachahmung aller möglichen anderen Signale zusammengesetzt. Nicht selten singen zwei Männchen im Duett.

Fortpflanzung
Die Balzzeit liegt im australischen Herbst. Die männlichen Leierschwänze sind nun damit beschäftigt, durch ihren Gesang und andere auffällige Verhaltensweisen die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu lenken. Hierfür suchen sie sich erhöhte Standpunkte wie Baumstümpfe und Äste (Schwarzleierschwanz) oder errichten sich an freier Stelle im Wald eigens zu diesem Zweck einen eigenen Hügel, den sie aus weicher Erde zusammenscharren (Prachtleierschwanz). Während ihrer Tänze werden die langen Schwanzfedern so nach vorn übergekippt, daß der Körper fast darunter verschwindet und die silbrige Unterseite zu sehen ist. Zusätzlich singen sie aus vollem Hals.

Um den Nestbau kümmern sich die Männchen nicht, denn sie betreiben Vielweiberei. Die Weibchen wählen einen geeigneten Nistplatz direkt am Boden, in einer Felsnische oder auf einem Baumstumpf aus und häufen hier Äste und andere pflanzliche Stoffe zu einem großen, backofenförmigen Nest mit seitlichem Eingang auf. Das einzige Ei hat die Größe eines Hühnereies und wird von dem Weibchen 6 Wochen lang bebrütet; noch einmal so lange bleibt das Junge im Nest. Die Mutter ist eifrig damit beschäftigt, das Junge zu füttern und das Nest sauberzuhalten.

Nahrung
Die Nahrung der Leierschwänze besteht aus Insekten und anderen kleinen Wirbellosen und wird ausschließlich am Boden gesucht. Zum Kratzen eignen sich die langen Beine mit den kräftigen Läufen vorzüglich. Wegen der Art ihres Nahrungserwerbes hat man die Leierschwänze früher auch zu den Hühnervögeln gestellt.

Prachtleierschwanz (Menura novaehollandiae)
Diese Art hat der Familie den Namen gegeben, denn nur hier sind die Außenfedern des 80 -90 cm großen Männchens leierförmig. Die Weibchen sind durch ihren kürzeren Schwanz bedeutend kleiner (45-50 cm Körperlänge).

Die Männchen dieser großen Bodenvögel sind auf der Oberseite braungrau gefärbt, an der Unterseite etwas heller; Kehle, Hals, die kurzen Flügel und die Rumpfpartie sind eher rotbraun; die Krone und das »Gesicht« sowie die Oberseite der Schwanzfedern sind blauschwarz abgesetzt. Bei der Balz ist die silbrig-graue Färbung der Unterseite der mittleren Schwanzfedern zu erkennen, während die breiten Außenfedern, die die »Leier« bilden, hier weiß sind und eine besondere rotbraune Zeichnung tragen. Die Weibchen unterscheiden sich in der Färbung wenig.

Verbreitung
Der Lebensraum der Prachtleierschwänze wird von Bergwäldern oder feuchten, farnbestandenen Senken im Südosten Australiens gebildet. Die nördliche Rasse ist auch häufig in offenen Landschaften zwischen den Granitblöcken anzutreffen. Auf Tasmanien wurde diese Art erfolgreich eingeführt.

Schwarz- oder Albertleierschwanz (Menura alberti)
Auch diese Art kommt in felsenreichen Bergwäldern vor; die Lebensräume der beiden Arten überschneiden sich in der nördlichsten Verbreitungszone des Prachtleierschwanzes (Nordost-New-South-Wales und Südost-Queensland).

Merkmale
Der Albertleierschwanz ist allgemein etwas größer (Männchen 90 cm, Weibchen 65 cm) und in beiden Geschlechtern stärker rotbraun gefärbt. Die äußeren Schwanzfedern des Männchens (schwarze Oberseite, graue Unterseite) sind nicht leierförmig gebogen, aber noch breiter.




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