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Lummen

Uria

Herkunft: Nordhalbkugel

Zwei Arten der Alken faßt man unter dem Begriff »Lummen« zusammen: die 39-48 cm, meist jedoch um 42 cm großen Trottellummen (Uria aalge) und die gleich großen und ebenfalls etwa 1 kg schweren Dickschnabellummen (Uria lomvia). Nach dem ausgerotteten Riesenalk sind es die größten Alkenvögel.

Gestalt
Beide Lummenarten lassen sich nur schwer voneinander unterscheiden, nur aus nächster Nähe fallen die dunklere Kopfbefiederung sowie der kürzere und dickere Schnabel (mit seinem weißlichen Seitenstreif) der Dickschnabellummen auf. Besonders die nördliche Unterart der Trottellumme (Uria aalge aalge) mit ihrer im Sommer tiefschwarzen Oberseite (mehr bräunlich am Kopf) ist leicht verwechselbar mit Dickschnabellummen.

Die südliche Unterart der Trottellumme (Uria aalge albionis) hat im Brutkleid eine mehr braune Körperoberseite. Im Winter sieht das Rückengefieder beider Unterarten hell graubraun aus. Als »Ringellumme« bezeichnet man eine (besonders bei der nördlichen Population häufige) Farbvariante der Trottellumme mit weißem Augenring und einem schmalen, weißen Streifen, der vom Augenring in den Nacken zieht. Bei Dickschnabellummen zieht sich im Ruhekleid (im Winter) das schwarze Gefieder der Kopfoberseite weiter seitlich herab als bei den Trottellummen.

Verbreitung
Beide Lummenarten unterscheiden sich auch im Verhalten voneinander; stellenweise brüten sie in gemeinsamen Kolonien; »Mischehen« sind jedoch nicht bekannt.

Das Brutgebiet der Trottellumme erstreckt sich über die Küsten des Nordatlantik und Nordpazifik sowie über die angrenzenden Eismeerküsten. Die südlichen Verbreitungsgrenzen gehen im atlantischen Gebiet bis zu den Britischen Inseln (stellenweise sogar bis Portugal), im Pazifik bis nach Korea, Nordjapan und Kalifornien. Dickschnabellummen brüten weiter nördlich in den arktischen Gewässern; ihre südlichsten Vorkommen liegen bei Island und Neufundland bzw. Sachalin, bei den Kurilen und der Kodiak-Insel Alaskas.

Fortpflanzung
Lummen brüten kolonieweise auf Felssimsen und Klippen an unzugänglichen Steilküsten; die Brutpaare stehen oft dichtgedrängt auf engstem Raum beieinander. Die großen (8,1 x 5 cm), individuell gezeichneten, birnenförmigen Eier (nur 1 Ei je Brutpaar) werden direkt auf dem Felsenuntergrund abgelegt und ruhen während der Bebrütung auf den Schwimmhäuten der Altvögel. Das dichte Bauchgefieder der brütenden Lumme (beide Partner brüten insgesamt 28-35 Tage lang) schützt das Ei vor Auskühlung. Die charakteristischen Muster ihres Eies ermöglichen den jeweiligen Eltern auch in großen Kolonien das Wiederauffinden. Durch die birnenartige Form rollt ein Lummenei nur geringfügig umher und kann so weniger leicht auf den schmalen Felsbändern verlorengehen als die mehr kugelförmigen Eier anderer Vogelarten.

Der frisch geschlüpfte Nestling ist dicht mit braunen Dunen bedeckt, aber schon nach wenigen Tagen erscheinen die ersten Federn. Beide Eltern versorgen die jungen Lummen 3-4 Wochen lang mit kleinen Fischen und Wirbellosen (Krebstiere, Weichtiere und Ringelwürmer), bis diese ihren meist nur wenige Meter vom offenen Wasser entfernten Brutplatz verlassen und auf das Meer hinausschwimmen. Meist warten die Altvögel am Fuß der Klippen auf dem Wasser und locken ihr Junges, bis es den Sprung - oft aus großer Höhe - endlich wagt. Gelegentlich sollen die Eltern sogar ein wenig nachhelfen, indem sie die junge Lumme behutsam zur Felskante drängen oder sie mit ihren Schnäbeln an den Flügeln tragen. Erst nach 3 weiteren Wochen mausern die jungen Lummen sich und werden dann flugfähig. Bis zu diesem Zeitpunkt führen erwachsene Lummen (die Eltern?) die noch viel kleineren Jungvögel.

Nahrung
Lummen ernähren sich fast ausschließlich von Fischen; bei Dickschnabellummen sind es 95% aller Beutetiere. Sowohl ihre Eier als auch die ausgewachsenen Lummen selbst werden vielerorts von den Menschen gern gegessen.




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