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Mantelpavian

Papio hamadryas

Herkunft: Afrika

Während bei den übrigen Pavianen allenfalls einige verlängerte Haare an Nacken oder Hals als Zierde der Männchen auftreten, gehört bei den Mantelpavianen eine fällig ausgeprägte, silbergraue Mähne um Kopf und Vorderkörper zum Zierrat der Männchen. Die kürzer behaarten Weibchen sind meist olivbraun gefärbt. Auch junge Männchen besitzen noch dieses bräunliche Fell, das sich mit deutlicherer Ausprägung der Mähne langsam in das leuchtende Silbergrau der alten Männchen umwandelt. Der Mantelpavian erreicht eine Körperlänge von etwa 80 cm, und sein Schwanz ist gut 20 cm lang.

Das bei freilebenden Mantelpavianen hell fleischfarbene Gesicht blaßt in Gefangenschaft stark ab. Das gilt nicht für die leuchtendroten und prall mit Fettgewebe gefüllten Gesäßschwielen der Männchen, die ein Abzeichen männlicher Kraft und Würde sind. Die weniger auffällig gefärbten Sitzschwielen der Weibchen werden in der Brunstperiode durch Genitalschwellungen von oft bedeutender Größe und leuchtendroter Farbe übertroffen. Diese Signale wirken auf die Männchen sexuell aufreizend und stimulieren sie zur Begattung.

Verbreitung
Heute findet man Mantelpaviane in Äthiopien, Somaliland und als zoogeographisch wichtige, kleinerwüchsige Rasse am gegenüberliegenden Ufer Asiens, nämlich in Südarabien.

Lebensraum
Mantelpaviane sind Bewohner felsiger Gebiete mit nur spärlichem Pflanzenwuchs, so daß diese Affen zur Deckung ihres Kalorienbedarfs täglich lange Zeit der Nahrungssuche widmen müssen. Aus dieser ökologischen Notlage haben die erfinderischen Tiere offenbar eine Notlösung entwickelt, indem sie oft in Gemeinschaftsarbeit Felsen umdrehen, um die darunter befindlichen Insekten, Kriechtiere u. ä. zu erbeuten. Auch wehrhafte Skorpione wissen sie als Nahrung zu behandeln, indem sie ihnen vor dem Verzehr den Giftstachel ausreißen.

Sozialverhalten
Das Gruppenverhalten der Mantelpaviane ist von dem der Steppenpaviane verschieden. Jeweils ein Mann sammelt 7-9 Weibchen um sich, deren Kinder auch dieser Ein-Mann-Familie angehören. Nur zur Nacht gesellen sich viele solcher Familien im schützenden Felsengebiet oft zu riesigen Schlafrudeln von manchmal 700 Tieren zusammen. Am frühen Morgen brechen die jeweiligen Ein-Mann-Familien dann getrennt zum Tagewerk der Nahrungssuche auf.

Auch hier sind die Hauptfeinde der Leopard und der schießwütige Mensch, manchmal auch dessen Hunde. Wenn die Drohgesten des Maulaufreißens und Vorweisens der gewaltigen Eckzähne den Feind nicht einschüchtern, werfen die Mantelpaviane von erhöhten Standorten Steine hinab oder rollen Felsen zum Angreifer hinunter.

Bei Kämpfen um die leopardensicheren Schlafplätze in den Felsbuchten ergeben sich manchmal erbittert aussehende und mit viel Geschrei ausgefochtene Schlachten, bei denen allerdings die meisten Bisse, Griffe und Hiebe im wallenden Mantel des Gegners landen, so daß ernsthafte Verletzungen selten sind.

Geschichtliches
Mantelpaviane waren für die alten Ägypter heilige Tiere, die direkt von den Göttern abstammten. Vor allem war der Hamadryas dem ibisköpfigen Gott Thoth, der den Menschen die Weisheit verlieh, als Begleiter und Diener zugeordnet. Auf zahlreichen Tempelfriesen, Grabtafeln und Plastiken sind Mantelpaviane dargestellt, wobei sie in sitzender Position die Hände meist auf den Knien ruhen lassen. In späterer Zeit wurden die heiligen Tiere als Mumie präpariert und in der genannten Stellung beigesetzt. Ihre Namen befanden sich beinahe in Pharaomanier auf den Mumienbändern. In besonderen Grabkammern haben die Archäologen Hunderte von mumifizierten Mantelpavianen gefunden. Man weiß bis heute nicht, ob zur damaligen Zeit die Hamadryas auch das Niltal bevölkerten oder von den mehr flußaufwärts liegenden Felsregionen in das alte Kulturland Ägypten geholt worden sind.




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