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Mohrenmaki

Lemur macaco

Herkunft: Madagaskar

Der Mohrenmaki ist im Norden von Madagaskar und auf den Komoren verbreitet. Eigentlich trägt nur das Männchen diesen Namen zu Recht, denn es ist tatsächlich tiefschwarz, während die Weibchen rotbraun gefärbt sind und daher lange Zeit als eigene Art angesehen wurden. Bei der Geburt sind zunächst alle Jungen dunkel, erst nach einem halben Jahr nehmen die weiblichen Tiere die rötlichbraune Farbe an.

Gestalt
Der Mohrenmaki ist etwa katzengroß. Er ist 35-40 cm lang und hat einen mehr als körperlangen, buschigen Schwanz. Die Tiere wiegen zwischen 2 und 3 kg. Das Fell ist dicht und weich, nur die fuchsartige Schnauze trägt kurze Haare. Die oberen Eckzähne und die mittleren unteren Vorbackenzähne sind lang ausgezogen und raubtierartig. Die oberen Schneidezähne sind nur klein, während die unteren mit den Eckzähnen zusammen einen schräg nach vorn stehenden Zahnkamm bilden, der zur Fellpflege dient.

Sinnesleistungen
Die Augen sind groß und die Ohren relativ klein, jedoch häufig mit langen Randfransen versehen. Einige Unterarten haben einen mehr oder weniger langen Backenbart. Der Mohrenmaki kann gut sehen und hören. Als Tagtier ist er auch in der Lage, Farben zu unterscheiden. Eine besonders ausgebildete Stelle in der Netzhaut des Auges, die Fovea centralis, ermöglicht ein besonders gutes Scharfsehen.

Auch das Riechvermögen ist gut entwickelt. Es spielt eine besondere Rolle bei der Partnerfindung oder beim Erkennen von Artgenossen. Mit Hilfe von Geruchsmarken werden auch die Territorien abgegrenzt.

Fortbewegung
Der Mohrenmaki läuft bevorzugt vierfüßig auf den Ast- oder Zweigflächen. Er klettert hauptsächlich in den Bäumen, springt aber bei Gefahr auch auf den Boden und flüchtet dort.

Seine Beine sind etwas länger als die Arme. Besonders die Hände sind recht ursprünglich wie beim Sifaka, obwohl die Fortbewegungsweise ganz anders ist. Die Fußsohlen sind nackt, Fläche und Zehen gepolstert. Der Daumen und die große Zehe sind opponierbar, d. h., sie können den anderen Fingern bzw. Zehen gegenübergestellt werden und Greifbewegungen ausführen.

Nahrung
Der Mohrenmaki ist morgens und am Spätnachmittag bis in den Abend hinein auf Nahrungssuche. Er ernährt sich von Früchten, Knospen und Blättern. In Gefangenschaft kann er ergänzend mit Fleisch gefüttert werden. Ob er auch in der freien Natur wie andere Halbaffen Eier, junge Vögel oder Insekten frißt, ist nicht sicher.

Der Mohrenmaki leckt den morgendlichen Tau oder trinkt den aufgefangenen Regen aus den Baumhöhlen oder Blattachseln. Er steckt wie die meisten Halbaffen seine Hand in die Wasseransammlung und leckt dann das Wasser ab.

Lebensweise
Der Mohrenmaki kommt in mannigfachen Waldtypen auf den Bäumen oder auf dem Boden vor. Er lebt in unterschiedlich großen und verschieden organisierten Gruppen.

Es sind immer mehrere Männchen und Weibchen sowie Jungtiere, die von einem erfahrenen Weibchen angeführt werden. Die durchschnittliche Gruppengröße liegt bei 10 Tieren. Manchmal schließen sich Gruppen, die tagsüber getrennt auf Nahrungssuche gehen, zu einer Schlafgemeinschaft, ähnlich wie bei einigen Pavianen, zusammen. Die Schlafgruppen können aus über 20 Tieren bestehen. Die Gruppenstruktur ist nicht so fest wie bei vielen anderen Primaten. Es werden häufig Untergruppen gebildet, die sich zerstreuen und wieder vermischen. Einzelne Individuen können auch in Herden artfremder Lemuren (Katta) einwandern und mit diesen in einer Gemeinschaft leben.

Der Mohrenmaki bewohnt unterschiedlich große Territorien, die bis zu 40 ha groß sind. Die Territorien überschneiden sich an den Rändern und werden gegen andere Gruppen verteidigt. Die Verteidigungsaktion beschränkt sich meist auf ein Hin- und Herdrohen oder ein gegenseitiges Anbrüllen. Das Revier wird von Männchen und Weibchen mit Harn markiert oder mit den Sekreten von Hautdrüsen an Unterarm und After. Sehr häufig pflegen sich die Mohrenmakis gegenseitig das Fell (soziale Fellpflege, engl. grooming). Sie belecken sich und kämmen mit der Zunge oder mit dem aus den unteren Schneidezähnen gebildeten Zahnkamm Schwanz und Fell. Auch die Putzkralle der 2. Zehe wird zur Körperpflege benutzt. Die soziale Fellpflege spielt eine wichtige Rolle im Zusammenleben der Lemuren. Erst durch den engen gegenseitigen Kontakt wird der Zusammenhalt der Gruppe gewährleistet.

Fortpflanzung
Mohrenmakis bekommen zwischen August und Oktober nach einer Tragzeit von 4-4,5 Monaten 1-2 Junge. Sie sind immer dunkel gefärbt und verändern erst im Laufe der Entwicklung die Farbe. Die jungen Mohrenmakis sind hilfloser als die kleinen Kattas. Sie werden von der Mutter quer über dem Bauch getragen und 5 Monate gesäugt. Dabei haben sie bald den Entwicklungsvorsprung der Kattas aufgeholt.

Gefährdung
Der Mohrenmaki gehört zu den gefährdeten Tierarten und wird durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt.




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