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Nasenbeutler

Peramelia

Herkunft: Australien, Neuguinea

Die Ordnung Nasenbeutler enthält zwei Familien (Peramelidae und Peroryctidae) und wird auch als Beuteldachse bezeichnet.

Gestalt
Die Kopf-Rumpf-Länge dieser Tiere liegt zwischen 17 und 50 cm. Die Hinterbeine sind meist deutlich länger als die vorderen. In diesem Merkmal haben sie große Ähnlichkeit mit Rattenkänguruhs. Den Namen »Nasenbeutler« erhielten sie wegen ihrer langen, spitzen Schnauze. Die Ohren sind kurz bis sehr lang. Der Schwanz kann kurz oder lang sein, glatte Haare oder eine Haarquaste tragen. Daneben gibt es Formen, deren Schwanz fast nackt und beschuppt ist. Manche Arten haben kurzes, hartes, fast stacheliges Fell, bei anderen dagegen ist es lang und weich. Die Färbung der Oberseite reicht von Gelblich über Braun bis Grau; unterseits sind sie weiß, gelblich oder grau gefärbt. Einige Arten tragen auf der Kruppe dunkle Querbänder.

Die 2.-4. Zehe der Vorderfüße ist lang und kräftig bekrallt; nur beim Schweinsfußnasenbeutler (Chaeropus ecaudatus) ist die 4. Zehe kurz und ohne Kralle. Die 1. und 5. Vorderfußzehe ist stets kurz und krallenlos. Beide fehlen dem Schweinsfußnasenbeutler ganz. An den Hinterfüßen wird der Mittelfuß vom Stachelnasenbeutler (Gattung Echymipera) über den Neuguineanasenbeutler (Gattung Peroryctes), den Langnasenbeutler (Gattung Perameles) und den Kaninchennasenbeutler (Gattung Macrotis) bis zum Schweinsfußnasenbeutler (Gattung Chaeropus) schmaler und gestreckter. Die 4. Zehe wird dabei länger und kräftiger und trägt schließlich die Hauptlast des Körpers.

Die Großzehe der Hinterfüße fehlt Kaninchennasenbeutlern und Schweinsfußnasenbeutlern ganz. Bei den übrigen ist sie verkümmert und ohne Nagel. Wie bei den Zehenbeutlern (Beuteltiere) ist die 2. und 3. Zehe der Hinterfüße klein und mit einer gemeinsamen Haut umwachsen. Nur die beiden Krallen bleiben frei. Diese »Putzkrällchen« dienen als Kamm zur Fellpflege. Bei den meisten Gattungen ist die 5. Hinterzehe deutlich schwächer als die 4.; beim Schweinsfußnasenbeutler ist sie nur noch ganz klein und ohne Kralle. Diese Rückbildung der Zehen und die Streckung im Mittelfuß erinnert an die Hinterfüße der Känguruhs.

Lebensweise
Die Beuteldachse sind reine Bodenbewohner. Man findet sie in offenen, fast wüstenartigen Landschaften ebenso wie in dicht bewaldeten Gebieten, in Ebenen und im Gebirge bis in Höhen von 5000 m. Nasenbeutler sind Dämmerungs- und Nachttiere. Tagsüber verstecken sie sich in Erdlöchern, selbstgegrabenen Röhren und Höhlen zwischen Baumwurzeln, unter Steinen oder in Felsspalten. In Sumpfgebieten verbergen sie sich in Gras- oder Reisighaufen.

Nasenbeutler sind gute Läufer. Trotz ihrer verlängerten Hinterbeine wurde niemals beobachtet, daß sie wie Känguruhs hüpfen. Sie ernähren sich vor allem von Kerbtieren und deren Larven, Würmern, Schnecken und kleinen Säugetieren; sie nehmen aber auch pflanzliche Kost auf. Einige Arten sind als Kulturfolger auch in besiedelten Gebieten häufig. Sie stöbern in Gärten und Pflanzungen nach Nahrung und vertilgen beträchtliche Mengen schädlicher Insekten und Mäuse. Weil sie jedoch dabei graben und gelegentlich Beete aufwühlen, sind diese nützlichen Tiere bei Gartenbesitzern sehr unbeliebt. Sie werden erbittert verfolgt, und einige Arten sind trotz der erlassenen Schutzbestimmungen in ihrem Fortbestand stark gefährdet. Sie fallen jedem Angreifer leicht zum Opfer, da sie sich auch in höchster Gefahr nicht verteidigen.

Nasenbeutler leben meist einzeln oder paarweise, selten gesellig. Gleichgeschlechtlichen Artgenossen gegenüber sind sie oft sehr unduldsam und vertreiben diese aus ihrer Umgebung.

Fortpflanzung
Nach einer Tragzeit von 1-2 Wochen werden 2-6 Junge geboren. Sie müssen den Weg in den mütterlichen Beutel allein finden. Dazu sind ihre Vordergliedmaßen gut entwickelt und bekrallt. Einige Arten werfen die Krallen ab, bald nachdem sie den Beutel erreicht haben.

Feinde
Nasenbeutler haben viele Feinde. Sie werden von Schlangen, verwilderten Hunden und Katzen und von Füchsen verfolgt. Die Einheimischen jagen sie als Nahrungstiere, und viele fallen der reinen Schießlust zum Opfer. Der Mensch und seine Haustiere zerstören den natürlichen Lebensraum der Beutler und nehmen ihnen dadurch ihre Lebensgrundlage.




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