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Nerz

Mustela nutreola

Herkunft: Nordamerika, Europa

Wie so oft in der Biologie der Art- und Rassenbildung, finden wir auch beim Nerz durch lokale Trennung zwei zwar sehr eng verwandte, jedoch durch den Fachmann unterscheidbare Arten: Den Europäischen Nerz oder Sumpfotter (Mustela lutreola) und den Amerikanischen Nerz, Mink oder Vison (Mustela vison).

Merkmale
Während der Europäische Nerz neben einem einheitlich braunen Fell stets weiße Lippen und ein weißes Kinn aufweist, ist der Mink einheitlich braun gefärbt mit spärlichen weißen Flecken an Kinn und Unterseite. In der übrigen Erscheinung ähneln sich beide Arten sehr stark, so auch im Besitz der angedeuteten Schwimmhäute zwischen den Zehen der Füße.

Lebensweise und Ernährung
Die Lebensweise der Nerze gleicht sehr der der Hermeline. Sie sind tag- und nachtaktiv. In der Wahl des Lebensraumes bevorzugen die Nerze die Nähe von Gewässern, wo sie sich hauptsächlich von Wassergetier, wie Schermäusen, Fröschen, Krebsen, Muscheln und Fischen ernähren. Auch sie töten, wie viele Marder, mehr Beutetiere, als sie im Augenblick fressen können. Dies macht sie zu unbeliebten Nahrungskonkurrenten in der Teich- und Fischwirtschaft. Ihre hohe Vertilgungsrate an schädlichen Nagern macht jedoch den angerichteten Schaden bei weitem vergessen. Denn rund 60% ihres Nahrungsaufkommens besteht aus reinen Wirtschaftsschädlingen und nur etwa 20% aus Fischen, vor allem Weißfischen, die nicht einmal alle zu den Nutzfischen gerechnet werden.

Fortpflanzung
Die Ranzzeit (Brunst) der Nerze liegt in den Monaten März und April. Nach 39-48 Tagen, oder auch verlängert auf über 70 Tage (einschließlich Keimruhe, Marder), kommen im April bis Mai 2 (selten bis 10) Junge zur Welt, die bereits nach ungefähr 9 Monaten geschlechtsreif werden. Bei der Geburt noch blind, öffnen die jungen Nerze nach 30-35 Tagen die Augen. Die Säugezeit dauert 4-5 Wochen. In Gefangenschaft wurde ein Lebensalter bis zu 10 Jahren registriert.

Bestand
Beide Nerzarten gelten nicht als gefährdet.

Farmnerze
Zuletzt sei noch kurz auf eine Bedeutung der Nerze eingegangen, die wohl jedem geläufig ist: die Verwertbarkeit der Felle. Zur Gewinnung der sprichwörtlich hochwertigen Nerzpelze werden hauptsächlich kanadische Farmnerze herangezogen, die in den verschiedensten Farbvarianten rein gezüchtet werden. Die im Mai geborenen Jungtiere besitzen bereits im darauffolgenden November und Dezember das begehrte Winterfell und werden als »pelzungsreif« bezeichnet, in der Regel durch elektrischen Strom getötet und körperwarm abgehäutet.




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