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Nimmersatt

Ibis

Herkunft: Afrika

Der Afrika-Nimmersatt lebt in Afrika und Senegal und Sudan bis zum Kap sowie auf Madagaskar. Er ist ein recht häufiger Bewohner von flachen Binnengewässern (stellenweise auch an der Küste), wo er auf Sandbänken und im Flachwasser nach Fischen, Amphibien, Reptilien und Wasserinsekten sucht. Dabei tauchen Nimmersatte ihre langen, leicht nach unten gebogenen Schnäbel weit ins Wasser und stochern - den halbgeöffneten Schnabel bereit zum Zustoßen - im Bodenschlamm umher, bis ein Beutetier aufgescheucht wird. Sobald die Vögel gesättigt sind, stehen sie ruhend mit eingezogenen Köpfen auf einer Sandbank oder segeln mühelos in Aufwinden umher; überhaupt sind sie ausgezeichnete Flieger.

Nimmersatte gehören zu den Störchen, obwohl ihr wissenschaftlicher Name sie in die Verwandtschaft der Ibisse zu stellen scheint.

Gestalt
Der bis 105 cm hohe Nimmersatt hat eine rote, unbefiederte Vorderkopf- und Kehlregion und einen gelblichen, gebogenen Schnabel. Das Gefieder ist weiß bis rötlich getönt, die Handschwingen sind schwarz.

Fortpflanzung
Während Nimmersatte außerhalb der Brutzeit meist einzeln oder in nur kleinen Gruppen umherstreifen, finden sie sich während der Fortpflanzungsperiode (je nach Verbreitung zu ganz unterschiedlichen Jahreszeiten) zu Kolonien zusammen. Oft errichten mehrere Brutpaare ihre umfangreichen, flachen Reisignester dicht nebeneinander in Baumkronen oder auf Büschen. Gelegentlich nisten Nimmersatte auch auf mit Gestrüpp bestandenen Felsklippen.

Die Nistmulde ist nur wenig mit Gras ausgepolstert; das Gelege besteht meist aus 2-3 weißlichen Eiern. Die weiß bedunten Nestlinge geben ständig rauhe, krächzende Laute von sich, wenn sie hungrig sind; erwachsene Nimmersatte dagegen lassen nur selten einen langgezogenen, nasalen »quietschenden« oder »grunzenden« Ruf hören. Das geschieht überwiegend während der Balzzeremonie, bei der Nimmersatte auch mit dem Schnabel klappern und ihre sehr langen Unterschwanzdecken gespreizt zur Schau stellen.

Asiatische Nimmersatte
Im asiatischen Raum leben 2 nahe verwandte Arten des afrikanischen Nimmersatts, der Indien-Nimmersatt oder Buntstorch (Ibis leucocephalus), mit 93 cm Scheitelhöhe und etwa 1 m Gesamtlänge, und der, mit 95 cm Gesamtlänge, etwas kleinere Malaien-Nimmersatt (Ibis cinereus), ein »Waldstorch« mit überwiegend milchigweißem Gefieder. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Malaysia bis Kambodscha, Sumatra und Java, wo er Marschen, Seen, morastige Küstengebiete und Mangrovenlandschaften, zumeist also Feuchtgebiete, bevölkert.

Gestalt
Im Gegensatz zu diesem »malaiischen Nimmersatt« sind die Handschwingen und Steuerfedern des Buntstorches (sein Verbreitungsraum erstreckt sich von Indien bis nach Südwestchina), wie beim afrikanischen Nimmersatt, schwarz vom überwiegend weißen Restgefieder abgesetzt. Die nackten Kopfpartien sehen gelblicher aus; die Oberseite trägt metallisch grün schimmernde Streifen, ein schwarzes Band überzieht die Brust, die restlichen Gefiederpartien haben einen rötlichen Anflug.

Lebensweise
In ihren Lebensgewohnheiten unterscheiden sich die beiden Arten der asiatischen Nimmersattstörche nicht wesentlich von ihrem afrikanischen Verwandten; ihre Brutkolonien werden jedoch meist viel größer. So finden sich an bestimmten traditionellen Nistplätzen (in unmittelbarer Wassernähe) oft viele hundert Buntstörche zusammen. Gemischte Brutgemeinschaften mit anderen Störchen, Reihern, Kormoranen etc. sind nicht selten, auch stehen die Nester oft dicht beieinander, so daß bisweilen über 20 große Horste auf einem einzigen Baum Platz haben.

Je nach den Klimaverhältnissen beginnt die Brutperiode lokal zu verschiedenen Jahreszeiten; in trockenen Jahren brüten die asiatischen Nimmersatte oft überhaupt nicht. Wenn ausgiebige Monsunregen aber die Flüsse anschwellen lassen und große Fischmengen anschwemmen, suchen größere Trupps dieser Störche gemeinsam nach Beute, wobei sie auch mit den Füßen im Wasser umherschlenkern und ruckartig ihre Flügel ausbreiten, um so Beutetiere aufzuscheuchen.

Amerikanischer Waldstorch
Ein weiterer Verwandter des Nimmersatts ist der eigentliche Waldstorch (Mycteria americana), ein 1 m langer, weißer Vogel mit 1,2 m Scheitelhöhe. Kopf und Hals dieses Storches sind unbefiedert und - wie auch der lange gebogene Schnabel und die Beine - schwarz gefärbt. Ebenfalls schwarz heben sich Schwung- und Steuerfedern vom restlichen Gefieder ab. Die südlichen USA, Mittel- und Südamerika (bis Argentinien) sowie die Großen Antillen und Trinidad bieten mit ihren ausgedehnten Sümpfen, Lagunen und Flußgebieten dem Waldstorch viele Brut- und Nahrungsbiotope.




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