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Pfeifhase

Ochotonidae

Herkunft: Asien

Die Pfeifhasen sind eine recht alte Familie innerhalb der Ordnung der Hasenartigen. Die Blütezeit der Pfeifhasen war vor etwa 25 Millionen Jahren im Miozän. Heute steht die einzige rezente Gattung Ochotona 16 ausgestorbenen Gattungen gegenüber. Die Pfeifhasen lassen sich direkt von ursprünglichen Hasenartigen aus dem Eozän ableiten.

Gestalt
Alle Pfeifhasen oder Pikas, wie sie auch genannt werden, sind recht kleine, unscheinbare Gestalten. Sie erinnern mit ihren kurzen, breiten und häutigen Ohren eher an Meerschweinchen als an Hasen.

Alle Arten sind kleiner als 30 cm (Körperlänge). Der Zwergpfeifhase (Ochotona pusilla) hat nur eine Gesamtlänge von 15 cm. Das Gesicht und auch die Hinterbeine sind deutlich kürzer als bei den Angehörigen der Hasenfamilie (Hasen, Familie Leporidae). Äußerlich ist kein Schwanz sichtbar. Das Fell ist, wie bei den echten Hasen, rötlichbraun bis graubraun. Der Bauch ist immer heller gefärbt als der Rücken.

Lebensraum
Die Gattung Ochotona ist in über 12 Arten über das ganze Nord- und Zentralasien bis ins westliche Nordamerika verbreitet. Der Zwergpfeifhase kommt auch diesseits des Urals im äußersten Osten Europas vor.

Pfeifhasen kommen nur in gemäßigten bis kühlen Gebieten vor. Bevorzugtes Siedlungsgebiet sind die weiten Steppen und Hochsteppen Asiens. Sie leben im Gebirge auch zwischen Felsen und in Geröllhängen. Seltener werden auch Wälder oder, wie vom Feldhasen, auch lichte Gehölze oder Dickichte bewohnt.

Lebensweise
Die Pfeifhasen sind, im Gegensatz zu den echten Hasen, tagaktiv. Jedoch bevorzugen sie die morgendliche oder abendliche Dämmerung. Die Tiere ernähren sich überwiegend von verschiedenen Steppengräsern.

Wie das Kaninchen legen auch die Pfeifhasen Erdbaue an, die in den manchmal recht großen Kolonien durch Gänge verbunden sind. Auch natürliche Höhlen oder Felsspalten werden als Unterschlupf genutzt.

Die Pfeifhasen leben in einer Gemeinschaft, in der doch jedes einzelne Tier sein festes Territorium hat, das mit Kot oder einem Sekret der Wangendrüsen markiert ist und gegen andere Artgenossen behauptet wird.

Obwohl die Pfeifhasen in Regionen Zentralasiens und auch Kanadas leben, in denen harte Winter mit einer langzeitig geschlossenen Schneedecke die Regel sind, halten sie keinen Winterschlaf. Für diese Zeit schaffen sich die Tiere in ganz ungewöhnlicher Weise einen Nahrungsvorrat an. In der Regel werden von anderen Tieren nährstoffreiche, leicht zu lagernde Nahrungsvorräte angelegt, wie Nüsse oder Sämereien, oder sie fressen sich einen Fettwanst an. Pfeifhasen hingegen bringen für den Winter einen unterirdischen Heuvorrat ein.

In der warmen Jahreszeit beißen die Pfeifhasen Gräser in Bodennähe ab und tragen sie im Maul zusammen. Die Gräser trocknen in der Sonne und werden bei Regen sorgfältig unter Felsvorsprüngen geschützt. Ist das Gras zu Heu getrocknet, so wird es in Höhlen oder Vertiefungen für den Winter eingebracht. Mehrere Kilogramm Heu können so in einem Lager zusammengetragen sein.

Da die Pikas oft in großen Kolonien zusammenleben, sind weite Flächen mit zahlreichen Vorratslagern bedeckt.

Die asiatischen Nomaden nutzen oft im Winter diese »natürlichen« Nahrungsreserven aus, indem sie ihre Herden in diese Gebiete treiben oder den Heuvorrat sammeln und für die Weidetiere einbringen. In strengen Wintern müssen dann zahlreiche Pikas an Nahrungsmangel sterben.

Der Name Pfeifhase rührt von den häufig zu hörenden, sehr hohen Tönen her. Die Pfeiftöne dienen in den Kolonien auch als Warnsignal, um vor den zahlreichen Feinden, vor allem Marderarten, Eulen, Greifvögeln und Schlangen, zu warnen.

Die Paarungszeit der Pfeifhasen beginnt wie bei den Hasen etwa im Mai. Es gibt mehrere Würfe, in denen die Weibchen jeweils 4-5 Junge zur Welt bringen.




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