Der Baumpieper lebt in fast ganz Europa mit Ausnahme Südspaniens und des hohen Nordens. Ostwärts kommt er bis zur Lena vor. Die europäischen Vögel verbringen den Winter im Mittelmeergebiet, einige ziehen auch weit nach Afrika hinein, während die östlichen Populationen in Indien überwintern.
Der 15-16 cm große Baumpieper sieht dem Wiesenpieper (Pieper) sehr ähnlich, sein Gefieder ist aber gelblich gegenüber dem grünlichen Federkleid des Wiesenpiepers.
Lebensweise
Sein großes, napfförmiges Nest baut der Baumpieper aus trockenem Gras und Moos in offenem, nur locker mit Bäumen und Büschen bestandenem Gelände. Das Nest ist so gut getarnt, daß man es oft erst durch das in letzter Sekunde auffliegende Weibchen bemerkt. Auch in lichten Wäldern und an Waldrändern halten sich Baumpieper gerne auf. Sie haben eine Vorliebe für Rastplätze auf Ästen, wo sie sich wie auch die anderen Pieper am Boden nicht hüpfend, sondern laufend fortbewegen. Die Kralle der Hinterzehe ist stark gekrümmt und erleichtert dem Vogel das Festhalten an Ästen. Von solchen erhöhten Rastplätzen aus, aber natürlich auch während des Balzfluges, läßt das Männchen seinen typischen Gesang erschallen. Der spiralige Singflug des Baumpiepers unterscheidet sich vom geraden des Wiesenpiepers auch dadurch, daß der Baumpieper anschließend wieder auf seinen erhöhten Standort zurückkehrt.
Fortpflanzung
Sehr verschiedenartig können die Eier der Baumpieper aussehen. Ihre Grundfarbe kann von Blau über Grün bis Rosa variieren, ebenso wie die Zeichnung zart, großflächig oder überhaupt nicht vorhanden sein kann. Mitte Mai beginnt das Weibchen mit der Brut, die 5-6 Jungen schlüpfen nach 12-14 Tagen und verlassen im Alter von 12-13 Tagen bereits das Nest, ohne flügge zu sein. Beide Eltern füttern ihren Nachwuchs mit Insekten. Meist haben sie nur eine Jahresbrut.
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