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Potto

Perodicticus potto

Herkunft: Afrika

Wenn man den verträumt dreinschauenden Potto nur am Tage sieht, so glaubt man kaum, daß er ein geschickter Insektenjäger und arger Nesträuber ist. Tagsüber ist er immer schläfrig und kaum zu irgendeiner Aktivität zu bewegen.

Er schläft, den Kopf unter den Armen verborgen, entweder aufrecht im Lianengewirr oder, auf der Seite liegend, zusammengerollt in einem hohlen Baumstamm. Er kann aber auch an Händen und Füßen, wie ein Faultier hängend, den ganzen Tag ausruhen. Seine besonders ausgestalteten Hände und Füße ermöglichen ein langandauerndes Festhalten an den Ästen, ohne daß er ermüdet (Loris).

Gestalt
Der Potto hat eine einprägsame Gestalt. Schaut man ihn sich einmal bewußt an, wird man ihn sicherlich mit keinem anderen Tier mehr verwechseln können. Er hat zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Plumplori und dem Kuskuse (ein Beuteltier), jedoch hat er keinen so langen Greifschwanz wie letzterer und ist im Gegensatz zum Plumplori mehr oder weniger einfarbig. Außerdem hat der Plumplori nur einen ganz kurzen Stummelschwanz, während der des Potto immerhin 5-10 cm lang ist. Die Kopf-Rumpf-Länge des Potto beträgt 30-37 cm. Er ist der größte Vertreter der Loris.

Der Potto hat einen »pummeligen« Körper und ein auffallend rundes Gesicht mit zwei großen, flach gewölbten Stirnhügeln, die ihm ein unverwechselbares Aussehen verleihen. Das Gesicht erscheint eher breit als hoch und trägt nur eine kurze Nase. Der Potto besitzt riesige, dunkle Nachttieraugen und nur kleine, nackte Stummelohren. Die Augenhöhlen sind nach vorn und oben gerichtet und nicht leicht seitlich stehend, wie bei anderen Halbaffen. Das dichte Fell ist grau, braungrau, braun oder rotbraun, die Unterseite ist, wie bei den meisten Tieren, stets heller gefärbt. Durch seine kurzen, beinahe gleich langen Arme und Beine wirkt er »untersetzt«. Er hat die für Loris typischen Greifhände, mit dem weit opponierbaren Daumen und dem reduzierten Zeigefinger.

Der Potto hat auf dem Nacken lange, dicht stehende Tasthaare. Im Bereich dieser Tasthaare sind die Nackenwirbelfortsätze außerordentlich verlängert, so daß sie dornartig nach außen ragen. Bei kämpferischen Auseinandersetzungen der Männchen stoßen sie mit dem bestachelten Rücken nach dem Kontrahenten. Auch gegen Feinde, Schleichkatzen, Eulen und Warane, verwendet der Potto seine Nackenwirbelfortsätze als Waffe. Bei der Geburt sind diese Fortsätze noch nicht ausgebildet, sondern wachsen erst innerhalb der ersten 30 Lebenstage.

Lebensweise
Der Potto ist ein reiner Baumbewohner. Er lebt in Zentralafrika in tropischen Regenwäldern und in Bergwäldern bis 1800 m. Er hält sich vor allem auf hohen Zweigen von großen Urwaldbäumen auf. Nur sehr selten ist er einmal auf dem Boden zu sehen. Der Potto ist rein nachtaktiv.

Jedes Tier lebt einzeln und hat ein bestimmtes Revier. Dieses Territorium wird mit Sekreten von Hautdrüsen der Analregion markiert. Ein Männchen-Territorium überdeckt mehrere Weibchenterritorien. Die Geschlechter kommen wohl nur zur Fortpflanzungszeit zusammen.

Der Potto klettert vierfüßig in einem rollenden, äußerst vorsichtigen Gang durch die Zweige. Er setzt nur dann einen Fuß vorwärts, wenn die übrigen drei Füße festen Halt haben. So schleicht er ohne Erschütterung durch die Zweige.

Seine Bewegungen erscheinen zeitlupenhaft, und man ist überrascht, mit welcher blitzschnellen Bewegung der Potto plötzlich zugreifen kann, wenn er eine Beute fixiert hat. Er ernährt sich von Insekten, kleinen Säugetieren und Reptilien sowie jungen Vögeln, frißt jedoch auch Schnecken und Vogeleier. Einen nicht unwesentlichen Teil der Nahrung machen Nüsse, Früchte und Blätter oder andere Pflanzenkost aus.

Fortpflanzung
Der Potto hat keine festen Fortpflanzungszeiten. Es werden einmal im Jahr 1-2 Junge geboren. Das Kleine klammert sich am Bauch der Mutter fest oder wird während der nächtlichen Pirschgänge an einem Zweig zurückgelassen, um am Morgen wieder abgeholt zu werden. Wenn das Junge einen Monat alt geworden ist, wird es von der Mutter auf dem Rücken getragen. Die Mutter säugt ihr Kind 2-3 Monate. Pottos sind mit einem dreiviertel Jahr ausgewachsen. In Gefangenschaft sind sie über 20 Jahre alt geworden.




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