World of AnimalsWorld of AnimalsE-mail: [email protected]




Purpurreiher

Ardea purpurea

Herkunft: Afrika

Purpurreiher gehören derselben Gattung der Reiher an wie der Grau- oder Fischreiher (Ardea cinerea). Das Brutgebiet dieser um 80 cm großen und 0,6-1,34 kg schweren Reiher deckt sich weitgehend mit dem Verbreitungsgebiet des Graureihers. Purpurreiher leben in Afrika und Madagaskar sowie in West-, Mittel- und Südeuropa und in Asien (von Kleinasien bis Turkestan und Pakistan sowie in Südasien von Indien bis Celebes, auf den Großen Sundainseln und den Philippinen und nordwärts bis zum Ussuri und in die Mandschurei).

Gestalt
Vom Graureiher unterscheidet den Purpurreiher seine schlankere, zierlichere Gestalt, die dunklere Farbe sowie - im Fluge - die größeren Füße (längere Zehen) und der stärker gebogene Hals. Über die blaugraue Rückenseite hängen bei erwachsenen Vögeln zu Schmuckfedern verlängerte, grauweiße Mantel- und kastanienbraune Schulterfedern. Der Scheitel sowie die bis 14 cm langen Schopffedern des Purpurreihers sind glänzend schwarz. Die Körperunterseite und der schwarz gestreifte Hals heben sich rotbraun ab. Der bis 13,5 cm lange Schnabel ist gelblich braun. Beide Geschlechter sehen gleich aus.

Lebensweise
Purpurreiher bevorzugen als Lebensraum dichte Schilfbestände und deckungsreiche Sumpfgebiete, in denen sie unauffällig und zurückgezogen umherstreifen. Die langen Zehen, die verhältnismäßig kurzen Läufe und der lange, geschwungene Hals sind deutliche Anpassungen an das Leben in dicht bewachsenem Gelände. Auch auf dem Zug und in den Überwinterungsgebieten meiden Purpurreiher offene Wasserflächen.

Fortpflanzung
Mit Ausnahme der östlichen Populationen, die häufiger auch auf Bäumen nisten, legen Purpurreiher ihre Nester direkt auf dem Boden an. Die Nester werden in reinen Schilfbeständen aus locker aufgehäuftem Röhricht erbaut, während Purpurreiher in sumpfigem Gelände, mit Erlen- und Weidengestrüpp, kleinere Nester auf niedrigem Strauchwerk errichten, die aus Zweigen und kleineren Ästen bestehen. Nur das Männchen erwählt den Nistplatz, während beide Brutpartner zusammen 7-12 Tage lang das Baumaterial aus der nahen Umgebung herbeiholen und gemeinsam verarbeiten.

Das Gelege besteht aus 4-5 blaugrünen Eiern (5,6 × 4,1 cm) und wird 25-30 (meist 26) Tage lang von beiden Altvögeln erbrütet. Jedoch schwankt der Anteil beider Eltern am Brutgeschäft bisweilen stark; gelegentlich brütet auch nur das Weibchen allein. Sowohl die Eier als auch junge Nestlinge werden ständig sorgsam von einem Altvogel gegen übermäßige Sonneneinstrahlung geschützt, da sie sonst sehr schnell (innerhalb weniger Minuten) an zuviel Hitze zugrunde gehen würden. Nach gut einer Woche krabbeln die Jungvögel schon in Nähe des Nestes umher, werden aber in den ersten 3 Wochen noch intensiv umsorgt. Nach 7-8 Wochen sind sie dann flügge. Gerne nisten Purpurreiher in größeren Kolonien, denen sich auch oft andere Reiherarten anschließen.

Ernährung
Purpurreiher sind tag- und nachtaktiv, vorsichtig pirschen sie sich unter geschickter Ausnutzung der reichlich vorhandenen Deckung an kleinen Wasserstellen entlang oder machen aus dem Anstand heraus Jagd auf Fische, Lurche und deren Nachkommenschaft sowie auf Reptilien, Kleinsäuger, Insekten und andere Gliedertiere. Als sehr anpassungsfähige Vögel erbeuten Purpurreiher, je nach Verbreitungsgebiet (und auch Jahreszeit), ganz unterschiedliche Tiere, jedoch machen 10-20 cm lange Fische meist den Hauptanteil der Tagesration von etwa 200 g aus. Gelegentlich suchen diese Reiher auch Wiesen und Äcker nach Nahrung ab.

Zugverhalten
Zum Winter hin (ab August bis Oktober, manchmal bis in den Dezember hinein) ziehen europäische Purpurreiher in die Steppengebiete des tropischen und subtropischen Afrika; in ihren Brutgebieten treffen sie im März/April wieder ein. Die meisten wiedergefundenen Ringe stammen von abgeschossenen und in Stromleitungen verunglückten Purpurreihern. Der älteste Ringvogel wurde 16 Jahre alt.




Die World-of-Animals ist ein Projekt der Firma [ch@IT] Internet Komplettservice
Suchmaschinenoptimierung, Programmierung, WebHosting