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Raubmöwen

Stercorariidae

Herkunft: Arktis

Die 4 Arten der Raubmöwen bilden eine eigene Familie. Es sind überwiegend braungefärbte, sehr möwenähnliche Vögel des hohen Nordens (Arktis) oder der Antarktis, deren kräftiger Schnabel an der Spitze in einen starken Haken ausläuft und eine von den Möwen unterschiedliche Struktur des Hornschnabels (der bei Raubmöwen mehrteilig ist) aufweist. Die 4 Zehen tragen kräftige Krallen. Mit Ausnahme der Großen Raubmöwe oder Skua (Stercorarius skua) sind die beiden mittleren Steuerfedern bei erwachsenen Raubmöwen verlängert. Auch bilden die 3 kleineren Arten 2 Farbphasen aus (neben einfarbig dunkelbraunen Vögeln kommen auch Tiere mit weißen Hals- und Brustpartien sowie gelben Kopf- und Halsseiten vor).

Ernährung
Skuas sind sehr vielseitig und anpassungsfähig in ihrer Nahrungswahl. Die bekannteste Art des Beuteerwerbs ist wohl das Abjagen der Beute anderer Seevögel. Dabei werden besonders Möwen und Seeschwalben, aber selbst auch Tölpel, Albatrosse und Sturmvögel sowie viele andere Vogelarten von den sehr fluggewandten Nahrungsschmarotzern in der Luft oder auf dem Wasser bedrängt, bis sie ihre Nahrung aus dem Schnabel fallen lassen oder wieder hervorwürgen. Oft fangen Raubmöwen den Nahrungsbrocken bereits in der Luft auf.

Aber auch die Nestlinge und Jungvögel anderer Seevogelarten sowie vielerlei Meerestiere (Fische, Weichtiere, Krebse), Aas und kleine Säugetiere (besonders Lemminge) gehören zur Beute von Raubmöwen. In Notzeiten begnügen sie sich sogar mit Pflanzennahrung. Im Gegensatz zu den stark auf Fische spezialisierten Möwen haben die Skua-Arten recht große Blindsäcke in ihrem Darmtrakt, die für die Verdauung so unterschiedlicher Nahrung sehr wichtig sind.

Große Raubmöwe oder Skua
Am stärksten auf »Raub« eingestellt sind die 57-58 cm großen und 1,2-1,6 kg schweren Skuas (Stercorarius skua). Die Weibchen werden etwas größer als die männlichen Tiere; mit Spannweiten bis zu 1,5 m sind sie ausdauernde Flieger, die auf ihren Streifzügen selbst die Polgebiete nicht aussparen und besonders in der Antarktis (wo Skuas häufiger als auf der Nordhalbkugel sind) die Rolle der Greifvögel übernehmen. Selbst erwachsene Vögel töten sie bisweilen, indem sie Hals und Kopf ihres Opfers zerbeißen. In den Brutkolonien der Pinguine, die in der Antarktis die häufigsten Wirbeltiere sind, holen Große Raubmöwen regelmäßig ihren Anteil an unbewachten Jungvögeln.

Weitere Raubmöwen
Auch die 46-48 cm große Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus), mit einer Spannweite von 1 m und 0,3-0,6 kg Gewicht, lebt zum großen Teil von Gelegen und Jungvögeln, während die Spatelraubmöwe oder Mittlere Raubmöwe (St. pomarinus) und die Kleine Raubmöwe oder Falkenraubmöwe (St. longicaudus) mehr auf Kleinsäuger spezialisiert ist.

Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet der Skua erstreckt sich sowohl über den Nordatlantik (Brutgebiete liegen auf Island, den Färöern, Shetland- und Orkney-Insel sowie in Nordschottland) als auch über die Antarktis: Brütende Skuas wurden selbst 300 km landeinwärts im Königin-Maud-Land, in 1500-2000 m Höhe, angetroffen. Raubmöwen bewohnen die Küsten Südamerikas und Neuseelands sowie zahlreiche subantarktische Inseln. Außerhalb der Brutzeit ziehen Große Raubmöwen über dem offenen Meer weit auch in Richtung des Äquators.

Die 51-56 cm große Falkenraubmöwe (Gewicht um 0,3 kg) ist, trotz dieser Länge, die kleinste Art der Familie, da die mittleren Steuerfedern den übrigen Schwanz bis zu 25 cm weit überragen. Ihr Brutgebiet reicht über die arktischen Küsten von Grönland und Eurasien bis nach Nordamerika. Auch die 50-55 cm großen und etwa 0,5 kg schweren Spatelraubmöwen (Spannweite bis 1,2 m) sowie die Schmarotzerraubmöwen brüten in Tundren, Mooren, Heiden und Graslandschaften der gesamten arktischen und subarktischen Region.

Fortpflanzung
Die Nester der Raubmöwen bestehen aus flachen Vertiefungen im Geröll oder Bodenbewuchs, die nur wenig oder gar nicht ausgepolstert werden. Meist nisten die Vögel einzeln oder in lockeren Kolonien, nur Schmarotzerraubmöwen finden sich auch zu großen Brutgemeinschaften zusammen.

Das Gelege besteht in der Regel aus 2, seltener auch aus 1-3 Eiern, die von beiden Altvögeln 23 (Falkenraubmöwe), 24-28 (Schmarotzerraubmöwe), 27-28 (Spatelraubmöwe) oder 28-30 Tage lang (Skua) erbrütet werden. Die Dunenjungen können oft nach 2 Tagen umherlaufen; beide Brutpartner versorgen die Jungvögel, bis diese nach 3-4 Wochen flügge werden. Im Alter von 6-8 Wochen verlassen junge Raubmöwen den Familienverband.




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