Rauhfußkauz

Aegolius funereus

Herkunft: Nordeuropa, Nordasien, Nordamerika

Die bis zu den Krallen dicht befiederten Läufe und Zehen gaben dem etwa 25 cm langen Rauhfußkauz seinen Namen. Er wird häufig mit dem Steinkauz verwechselt, unterscheidet sich aber von diesem durch seinen stärker ausgeprägten Schleier mit schwarzer Umrahmung, den längeren Schwanz und den geradlinigen Flug.

Gestalt
Mit einem Gewicht von 120 g sind Rauhfußkäuze zierlicher als Steinkäuze (180-190 g), wirken aber durch ihr dichtes Gefieder und den großen Kopf massiger. Die großen äußeren Ohröffnungen sind durch bewegliche Deckelfalten verschließbar (wie bei den Käuzen und Ohreulen üblich), auch sind die Gehörgänge und selbst die Schädelknochen asymmetrisch ausgebildet, was wohl das Ortungsvermögen verbessert.

Lebensweise
Dichte Nadelwälder Nordeuropas, Nordasiens, der Himalayaregion und Chinas, aber auch des Kaukasus und Nordamerikas sind die Heimat der Rauhfußkäuze. Auch in Mitteleuropa (bis Frankreich und Bulgarien) leben die Vögel in den Altholzbeständen höherer Gebirgslagen. Den Tag verbringen die rein nachtaktiven Rauhfußkäuze in dichter Deckung, während sie nach Einbruch der Dunkelheit von ihren »Warten« aus auf kleinere Wirbeltiere, hauptsächlich Nager und Spitzmäuse, Jagd machen.

Fortpflanzung
Gegen Winterende äußern die männlichen Rauhfußkäuze bis zum Tagesanbruch oft recht lange hintereinander ihre Balzrufe, bis sich ein Weibchen einstellt. Ab April (in südlichen Gebieten) bis Juni beziehen die Brutpaare dann Baumhöhlen, meist Nisthöhlen von Schwarzspechten, auf deren Boden die 4-6 (manchmal bis zu 10) Eier abgelegt werden. Nur das Weibchen brütet vom ersten Ei an (Legeabstand 2 Tage), bis nach 25-36 Tagen die nur spärlich bedunten Jungen schlüpfen. Anfänglich werden sie von der Mutter ausgiebig gehudert, während das Männchen - wie auch während der Brut - die Nahrung heranschafft. Nach 30-36 Tagen verlassen sie die Bruthöhle und werden noch weiter von den Eltern versorgt.

Wanderungen
Im allgemeinen sind Rauhfußkäuze Standvögel; gelegentlich finden jedoch größere Wanderungen, besonders von jungen Tieren, statt.