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Rhesusaffe

Macaca mulatta

Herkunft: Indien

Der neben dem Schimpansen auch dem Laien bekannteste Affe ist fraglos der Rhesusaffe. Er war jahrhundertelang »der« Affe schlechthin, der beim fahrenden Schausteller seine Kunststückchen vollführte, im Wanderzirkus auf den Voltigierpferden ritt und auf den bildlichen Darstellungen der vorkolonialen Zeit die Affen repräsentierte.

Gestalt
Das Fell des Rhesusaffen ist meist gelblichbraun gefärbt, wobei die Bauchseite, wie bei den meisten Säugetieren, etwas aufgehellt ist. Manchmal kommen sogenannte »Goldrhesus« in den Handel, bei denen die Gelbkomponente stark ausgeprägt ist. Das nackte, meist fleischfarbene oder allenfalls gelbliche Gesicht wirkt wegen der etwas vorspringenden Mundpartie leicht hundeartig und deutet auf die ziemlich niedrige Stellung der Rhesusaffen im Primatenstammbaum hin: In ihrem Körperbau scheint die Tieraffenverwandtschaft noch sichtbar durch. Das zeigt sich besonders deutlich bei den erwachsenen Rhesusmännern, die mit steigendem Alter immer mehr an Paviane erinnern, wozu ihre dann gewaltigen Eckzähne und breiten Schultern kräftig beitragen. Solche erwachsenen Männchen erreichen eine Größe von gut 65 cm und wiegen bis zu 12 kg. Die Weibchen bleiben wegen ihrer zierlicheren Statur stets kleiner (bis zu 45 cm Schulterhöhe) und leichter (bis zu 6 kg) als die Männchen. Die größten und schwersten Individuen finden sich in den westlichen Bezirken des Himalaya. Auch ist hier das Fell am längsten und dichtesten.

Lebensweise
Im Freiland leben Rhesus besonders häufig im offenen Gebüsch, in Parkanlagen von Tempeln oder Städten, und im Dschungel trifft man sie allenfalls am Waldrand und auf Lichtungen an. Einige Rhesus-Sippen haben sich auch in felsigem Gelände angesiedelt. Für die enorme Anpassungsfähigkeit des Rhesusaffen spricht, daß er sogar in menschlichen Siedlungen, ja selbst in Großstädten anzutreffen ist.

Die Nahrung, bestehend aus Früchten, Knospen, Pflanzentriebe, gemischt mit tierischer Kost, wie Insekten, Fröschen, Kleinsäugern, suchen Rhesusaffen gern auf dem Boden. Auch bei Gefahr flüchten die Angehörigen eines Trupps meist nicht über die Äste, sondern etwa auf den Bäumen äsende Tiere lassen sich unter lauten Signalrufen zu Boden fallen, und die ganze Horde prescht zu ebener Erde davon.

Sozialleben
Rhesusaffen leben in Mehrmännchengruppen zusammen, wobei wie bei vielen Affenarten auch hier die stärksten Männchen die Führung der Trupps übernehmen und auch die Macht ausüben. Eine typische Rhesusgruppe besteht aus 20-100 Individuen.

Rhesusaffen lieben die Nähe von Wasser - zum indischen Tempel gehört ja stets ein Badeteich für die Reinigungszeremonie der Gläubigen. Rhesusaffen schwimmen offenbar aus Freude und eigenem Antrieb, wobei sie eine Art gekraulten Bruststils benutzen und sogar tauchen können. Einige Trupps überstehen den Himalaya-Winter in Nadelwäldern bis zu 2440 m Höhe.

Fortpflanzung
Im indischen Freiland ist die Fortpflanzungssaison mit dem Monsunklima gekoppelt. Besonders häufige Geburten erfolgen in der Vormonsunzeit von März bis Juni, und die Zeit kurz nach dem Monsun im September-Oktober zeigt einen zweiten, allerdings deutlich schwächeren Gipfel der Geburtenhäufigkeit. Andererseits gibt es von November bis März keine Geburten beim Freilandrhesus, jedoch erfolgen Kopulationen das ganze Jahr hindurch, mit Ausnahme des März.

Die Schwangerschaft währt 4,5-6,5 Monate, und normalerweise wird ein Junges geboren. Die Jungtiere wirken wegen ihrer großen, abstehenden Ohren und des nackten, runzeligen Gesichts merkwürdig alt. Sie sind recht empfindliche Geschöpfe, und die Mutter pflegt sie mit wahrer »Affenliebe«. Die Männchen verteidigen bei drohender Gefahr sofort unter Alarm- und Drohrufen die Familie bzw. Horde und beweisen dabei große Unerschrockenheit.

Rhesusaffen als Versuchstiere
Der Rhesus hat dem Menschen als Versuchstier unschätzbare Dienste geleistet, und noch heute kommen viele Medikamente in den lizenzierten Handel, die am Rhesus erprobt worden sind. Die Mißstände beim Fang, beim Schiffs- oder Lufttransport und in der Versuchsstation haben bis in die jüngste Vergangenheit Unwillen und Abscheu in der tierkennenden und -liebenden Öffentlichkeit erregt. Allzuoft wurden die Transporte aus Profitgier mit zu großen Tierzahlen besetzt, und oft verendeten zahlreiche Rhesusaffen schon auf dem Zwischenlandeplatz.

Bestand
Rhesusaffen sind trotz starker Bejagung noch immer ziemlich häufig, doch nehmen die Bestände ab.




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