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Riesenkängeruh

Macropus

Herkunft: Australien

Die größten, heute noch lebenden Beuteltiere sind die Riesenkänguruhs. Ihre Kopf-Rumpf-Länge beträgt 80-160 cm. Hoch aufgerichtet erreichen sie eine Scheitelhöhe von über 2 m. Weibliche Tiere können ein Drittel bis ein Viertel kleiner sein als männliche. Die Ohren sind groß und unabhängig voneinander beweglich. Das läßt vermuten, daß das Gehör im Leben dieser Tiere eine wichtige Rolle spielt. Der stark entwickelte Schwanz ist an seiner Wurzel verdickt und verjüngt sich zur Spitze hin. Er dient im Sitzen und bei langsamer Fortbewegung als Ausgleichs- und Steuerorgan. Er kann bis 110 cm lang werden.

Fortbewegung
Riesenkänguruhs sind Bewohner der weiten Ebenen, der lichten Wälder und der Buschlandschaften. Bei langsamer Bewegung stützen sie sich auf die Vorderbeine und stemmen gleichzeitig den muskulösen Schwanz zwischen den Hinterbeinen gegen den Untergrund. Der Körper ist nun an 3 Punkten abgestützt, und die Hinterbeine können nach vorne schwingen. Sie setzen neben den Vorderpfoten auf, und der Bewegungsablauf kann erneut beginnen. Zur schnelleren Fortbewegung hüpfen sie auf den Hinterbeinen. Ihre Sprünge tragen sie dann 1-2 m weit. Auf der Flucht schnellen ihre mächtigen Hinterbeine sie bis 13,5 m weit und 3,3 m hoch. Sie erreichen dabei kurzfristig Geschwindigkeiten von mehr als 80 km pro Stunde.

Auch beim Kampf spielt der Schwanz eine wichtige Rolle. Wenn sich die Tiere hoch auf die Hinterbeine aufrichten, um miteinander zu ringen, stützen sie sich mit dem Schwanz nach hinten ab. Bei den Tritten, die sie mit den Hinterbeinen gegen den Körper des Gegners ausführen, dient er ebenfalls als »dritter Fuß«.

Ernährung
Riesenkänguruhs sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Kräutern, Laub und Rinde. Die Schafzüchter sehen sie als Nahrungskonkurrenten der Schafe an und verfolgen sie mit allen Mitteln. Bei genauen Untersuchungen stellte sich jedoch heraus, daß sie im allgemeinen andere Pflanzenarten bevorzugen. Nur in ungünstigen Jahren, wenn die Tiere gezwungen sind, auf andere Nahrungspflanzen auszuweichen, kann es zur Konkurrenz kommen.

Fortpflanzung
Die Geschlechtsreife tritt bei den Riesenkänguruhs etwa mit 28-30 Monaten ein. Nach einer Tragzeit von 33 Tagen wird meist ein Junges geboren. Es wiegt bei der Geburt nur etwa 0,8 Gramm. Zwillinge sind sehr selten. Wenige Tage nach der Geburt werden die Weibchen erneut begattet. In einer Gebärmutter wächst dann ein weiteres Jungtier bis zur Größe von 100 Zellen heran. In diesem Zustand bleibt die Entwicklung zunächst stehen. Es stellt so gewissermaßen einen »Reserveembryo« dar. Mehr als 60% der im Freiland untersuchten Weibchen hatten einen solchen Embryo. Seine Weiterentwicklung ruht, bis das ältere Junge nach 190-200 Tagen Beutelzeit den Beutel verläßt. Bald darauf wird das folgende Junge geboren und die Mutter wieder begattet. Nun hat sie ein großes Jungtier, das noch saugt, ein winziges im Beutel und einen gering entwickelten Embryo in ihrer Gebärmutter. Stirbt das Beuteljunge, so entwickelt sich der Embryo weiter und ersetzt dieses in kurzer Zeit. Erst diese Beobachtung konnte die lange ungeklärte Frage beantworten, warum einzeln gehaltene Weibchen Junge zur Welt brachten.

Arten
Riesenkänguruhs sind mit 6 Arten über fast ganz Australien verbreitet.

Das Rote Riesenkänguruh (Macropus [Osphranter] rufus) lebt in den weiten Ebenen der trockenen australischen Graslandschaften in kleinen Gruppen. Erwachsene Männchen erreichen ein Gewicht von bis zu 70 kg; Weibchen werden selten schwerer als 27 kg. Ihre auffallend rote Färbung erhalten die Männchen während der Fortpflanzungszeit durch die puderigen Absonderungen von Hautdrüsen an Kehle und Brust, die sie mit den Vorderpfoten über den ganzen Körper verteilen. Rote Riesenkänguruhs sind noch häufig.

Die Grauen Riesenkänguruhs sind etwas kleiner als die Roten. Sie leben mit einer östlichen Art (Macropus [Macropus] giganteus) und einer westlichen Art (Macropus [Macropus] fuliginosus) in den lichten Eukalyptus- und Hartlaubwäldern Ost- und Südaustraliens. Kopf und Oberseite sind graubraun bis rötlichgrau gefärbt; die Unterseite ist meist etwas heller. Auch Graue Riesenkänguruhs sind in Australien häufig.

Zu den Riesenkänguruhs gehören auch die 3 Arten der Bergkänguruhs.




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