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Rotfuchs

Vulpes

Herkunft: Nordhalbkugel

Einer der bekanntesten Vertreter der hundeartigen Raubtiere ist der weit über Eurasien und Nordamerika in zahlreiche Unterarten vertretene Rotfuchs.

Gestalt
Der Rotfuchs besitzt einen sehr spitzschnauzigen Kopf und einen gestreckten, auf kurzen Beinen ruhenden Körper, der in einem fast halb körperlangen, buschigen Schwanz endet. Er besitzt große, stehende Ohren und ovale Pupillen.

Lebensraum
Der Rotfuchs besiedelt nahezu alle Lebensräume, die ihm nur irgendwie seinen Lebensunterhalt garantieren und wo er einigermaßen geeignete Zufluchtstätten findet. Für die Anlage seiner Baue bevorzugt der Rotfuchs Wälder mit nicht zu festen Böden. Wenn möglich, legt er den Eingang der Höhle so, daß das Schlupfloch zumindest einen Teil des Tages von direkter Sonnenstrahlung getroffen wird. Gerne bewohnt der Fuchs auch Dachsbauten, in denen er nicht selten mit dem ursprünglichen Erbauer gemeinsam wohnt. In umfangreichen Bauanlagen, die ebenfalls meist auf einen Dachs zurückzuführen sind, trifft man oft Dachs, Fuchs, Katzen, Kaninchen und mitunter auch Steinkäuze und Brandenten gemeinsam an, ohne daß sie einander nach dem Leben trachten. Innerhalb des Baues und seiner unmittelbaren Umgebung scheint so etwas wie ein »Burgfrieden« zu herrschen. Zur Fortpflanzungszeit werfen nicht selten zwei oder mehr Fähen in ein und demselben Bau und ziehen die Jungen gemeinsam auf.

Lebensweise
Rotfüchse sind sehr standorttreu und bewohnen oft generationenlang dasselbe Gebiet und dieselben Baue, die die Weibchen vor jedem neuen Wurf um einen neuen Wohnkessel erweitern; so schaffen sie mit der Zeit umfangreiche Wohnburgen.

Fortpflanzung
Die Ranzzeit der Rotfüchse fällt in die Monate Januar und Februar. Nach typischer Paarung in Hundeart (Hundeartige) und anschließendem »Hängen« bringt die Fähe nach 51-52 Tagen im März bis April 3-6 (in einem Höchstfall 11, im Durchschnitt aber 4-5) maulwurfsgroße, nußbraun bis schiefergraue Junge zur Welt, die durchschnittlich 8-10 Wochen gesäugt werden. Die bei der Geburt 80-105 g schweren Jungen sind anfangs blind und öffnen nach 12-14 Tagen die Augen. Der Rüde beteiligt sich an der Jungenaufzucht und schleppt Nahrung heran, die er der Fähe in einigem Abstand von der Höhle übergibt. In unmittelbarer Nähe der Jungen duldet sie ihn, zumindest anfänglich, nicht. Kommt die Mutter während der Jungenaufzucht ums Leben, versorgt der Rüde die Jungen weiter, wenn sie schon an feste Nahrung gewöhnt sind.

Ernährung
Die Nahrung der Füchse besteht zum größten Teil aus schädlichen Nagern, so daß diesbezüglich der Nutzen dieser Tiere außerordentlich hoch ist, der auch durch ihre gelegentlichen Übergriffe auf Haustiere nicht geschmälert werden kann. Vögel erbeutet der Rotfuchs, wie auch viele Schakale, indem er sich totstellt und dann die ahnungslosen Vögel überwältigt. Diese Eigenschaft wurde ihm oft als bewußte List ausgelegt und brachte ihm den Ruf des überaus gescheiten und listigen Tieres ein. Diesbezüglich vertritt »Reineke Fuchs« in unseren Fabeln den Goldschakal (Schakale) aus den Märchen des Orients, der dort als der »Wesir des Königs (= Löwe)« bezeichnet wird. In Wirklichkeit ist der Fuchs aber weniger bewußt listig als vielmehr scheu und aufmerksam. Er entzieht sich seinen Feinden rechtzeitig durch die Flucht und beobachtet mit seinen außerordentlich feinen Sinnen ständig seine Umgebung.

Tollwutüberträger
So wertvoll der Rotfuchs als letzter natürlicher Regulant in unserer Umwelt ist, so hat er doch auch eine traurige Bedeutung erlangt. Nach der weitgehenden Ausrottung des Wolfes in unserer Fauna ist der Fuchs der bedeutendste Überträger der für die Menschen und Tiere so gefährlichen Tollwut. Aus diesem Grunde wird er um jeden Preis bejagt, auf waidmännische und weniger waidmännische Art. Besonders die Begasung der Bauten führt leider stets auch zum Tod der anderen Mitbewohner, wie Dachs und Iltis. Trotz der übermäßigen Bejagung scheint der Bestand der Füchse nicht gefährdet zu sein. Es hat den Anschein, daß die Anzahl der aufgezogenen Jungen zunimmt, je stärker versucht wird, den Bestand an Alttieren zu reduzieren.

Inzwischen versucht man, das Problem mit der Tollwut in den Griff zu bekommen, indem man die Füchse gewissermaßen mit einer »Schluckimpfung« immunisiert, indem man imprägnierte Köder auslegt und darauf hofft, daß sie von den Füchsen gefressen werden.

Feinde
Außer dem Menschen hat der Fuchs heute kaum noch ein Tier als wirklichen Feind zu fürchten, nachdem alle in Frage kommenden Arten durch den Menschen ausgerottet wurden. Adler, Luchse und Wölfe sind kaum noch in unserer Tierwelt vertreten, so daß der Mensch sich die unkontrollierte Vermehrung des Fuchses letztlich selbst zuzuschreiben hat.

Lautgebung
Im Kampf mit Gegnern läßt der Fuchs oft ein lautes Keckern hören, wie wir es auch von Schakalen kennen. Auch sonst gehören die Rotfüchse zu den stimmfreudigeren Hundeartigen, die vielerlei Laute in ihrem Ausdrucksrepertoire zur Verfügung haben.




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