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Sägeracken

Momotidae

Herkunft: Mittel-, Südamerika

Die Sägeracken, »Motmots« oder »Hutus«, wie diese 8-9 Arten der Rackenvögel auch lautmalerisch genannt werden, leben ungesellig oder paarweise im unteren Kronenbereich der dichten Wälder Mittel- und Südamerikas. Wegen ihrer Eigenart, unbeweglich auf bestimmten Ansitzen nach vorüberfliegenden Beutetieren (Insekten) Ausschau zu halten - nur die beiden stark verlängerten mittleren Schwanzfedern mit ihren wimpelartigen Fahnen zucken wie ein Pendel regelmäßig hin und her - und auch wegen ihrer geringen Scheu vor Menschen heißen sie im Spanischen »Bobos«, also etwa »Dummköpfe«.

Gestalt
Im Gefieder herrschen grüne, blaue und braune Farben vor; die Fahnen der mittleren Steuerfedern des langen, abgestuften Schwanzes stutzen sich die Vögel selbst mit den langen, gebogenen Schnäbeln wimpelartig zurecht. Die zahnartigen Einkerbungen an den Schneiden des Hornschnabels gaben diesen Vögeln ihren deutschen Namen. Beide Geschlechter sehen weitgehend ähnlich aus.

Lebensweise
In ihren Lebensgewohnheiten gleichen Sägeracken stark den Todis der Karibik. Neben vielen Gliedertieren fangen Sägeracken gelegentlich kleinere Wirbeltiere (auch am Boden); einige der größeren Arten nehmen auch Früchte zu sich. Vor dem Schlucken schlagen Sägeracken ihre Beutetiere mehrmals gegen den Sitzast, bis sie bewegungslos werden.

Brut
Die Brutpartner graben Gänge in Uferböschungen und andere steile Erdhänge, wobei die eigentliche Bruthöhle erst am Ende eines 1-2 m langen Tunnels beginnt. Hier brüten beide Partner etwa 3 Wochen lang ihre 3-4 weißen Eier aus, bis die noch nackten und blinden Jungen schlüpfen. Gelegentlich nehmen Sägeracken auch mit bereits vorhandenen Erdbauten anderer Tierarten oder mit Felsspalten vorlieb. In kalten Regionen, z. B. Gebirgen, werden die Jungvögel sehr eifrig und lange gehudert, während in warmen Verbreitungsgebieten die intensive Fürsorge der Altvögel bald etwas nachläßt. Nach 4-5 Wochen etwa werden die jungen Sägeracken flugfähig.

Arten
Als kleinste Art lebt der um 17 cm lange Zwergmotmot (Hylomanes momotula) im dichten Unterholz der Waldregion von Südmexiko bis nach Westkolumbien. Sein Schwanz ist nur kurz und trägt keine Wimpel.

Der 32,5-37,5 cm große Plattschnabelmotmot (Electron platyrhynchum) bewohnt die Wälder von Honduras bis Ecuador, Bolivien und Brasilien.

Der von Mexiko bis Argentinien weit verbreitete Blauscheitel-Motmot (Momotus momota), mit 37,5-42,5 cm Gesamtlänge, sowie der 40-45 cm lange Rotkopfmotmot (Baryphthengus ruficapillus) aus Ostbrasilien und Paraguay sind die größten Sägeracken.

Ihre »melodischen« Rufe lassen diese Rackenvögel nachts sowie in der Morgen- und Abenddämmerung hören.




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