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Schlangenhalsvögel

Anhingidae

Herkunft: Afrika, Amerika, Asien

Im südlichen Nordamerika sowie in Mittel- und Südamerika (bis Nordargentinien) lebt der 70-90 cm große Anhinga (Anhinga anhinga), wie die Schlangenhalsvögel auch genannt werden. Der Name Anhinga stammt aus dem Indianischen; er bezeichnet wissenschaftlich auch den über Afrika und Madagaskar, Vorderasien und Südasien (von Indien bis zu den Philippinen), Neuguinea und Australien (ohne Tasmanien) verbreiteten Schlangenhalsvogel (Anhinga rufa). Dieser ebenfalls etwa 90 cm lange Vogel gleicht in seinen Lebensgewohnheiten fast völlig der amerikanischen Art, jedoch variiert die Färbung der Unterarten recht stark.

Gestalt
Beide Geschlechter unterscheiden sich manchmal etwas in der Färbung, sind aber gleich groß. Schlangenhalsvögel zeigen viel Ähnlichkeit mit den Kormoranen, die vom Körperbau her sicherlich ihre nächsten Verwandten sind. Unterschiedlich sind der lange Hals (20 Halswirbel), der schlankere Kopf und der spitze, speerartige Schnabel, der 7,4-9 cm lang ist. Auch der sehr lange Schwanz (20-24 cm) mit steifen Steuerfedern ist ein typisches Merkmal dieser Ruderfüßer. Wie bei Kormoranen läßt das Gefieder der Schlangenhalsvögel Wasser hindurch, so daß sie beim Schwimmen sehr tief im Wasser liegen und oftmals nur Hals und Kopf über die Oberfläche ragen.

Lebensweise
Schlangenhalsvögel leben meist einzeln oder paarweise, bei günstigen Nahrungsbedingungen auch in größeren Gruppen, an Seen, ruhigen Fließgewässern und Flußmündungen. Sie jagen ihre Beute - fast ausschließlich Fische, selten auch einmal Lurche und Krebse - unter Wasser, indem sie sehr geschickt und fast völlig geräuschlos abtauchen und sich mit kräftigem Ruderschlag der schwimmhautbewehrten Füße und halbgeöffnet gehaltenen Flügeln an ihre Beute heranpirschen. Dann schnellt der lange, S-förmig abgeknickte Hals den Kopf mit seinem spitzen Schnabel vor (Sonderausbildung der 8. und 9. Halswirbel zu einem besonderen Gelenk, das ein blitzschnelles Zustoßen ermöglicht), so daß das Beutetier regelrecht harpuniert wird. Die Schneiden des Ober- und Unterschnabels sind fein gezähnt. So kann die schlüpfrige Beute nicht so leicht entwischen, wenn der Schlangenhalsvogel auftaucht, das aufgespießte »Opfer« vom Schnabel herunterschüttelt und sodann - Kopf voran - verschluckt.

Nach einem Aufenthalt im Wasser trocknen Schlangenhalsvögel ihr Flügelgefieder ganz wie Kormorane ausgebreitet an der Luft. Beim Starten von der Wasseroberfläche tun sich die schlanken Vögel recht schwer; sind sie jedoch einmal in der Luft, fliegen sie mit kraftvollem Flügelschlag oder segeln ausdauernd in thermischen Aufwinden, wobei sie ihren großen Schwanz oft fächerartig aufspreizen und den langen Hals mit seinem charakteristischen »Knick« weit vorstrecken. Gelegentlich kreisen »Darters« an günstigen Stellen in großer Höhe gemeinsam mit Störchen und Pelikanen. Zum Ausruhen suchen sie Rastplätze in Baumkronen auf, wo sie sich in steilaufgerichteter Haltung sonnen. Meist liegen derartige Rastplätze dicht am Wasser, so daß sich die Vögel bei Gefahr einfach fallen lassen und abtauchen können.

Brut
Auch ihre Nester - verhältnismäßig kleine Bauten aus Ästen und Zweigen, die innen mit grünem Laub ausgekleidet werden - legen Schlangenhalsvögel in dicht am Wasser stehenden Büschen und Bäumen an. Das Männchen schafft dabei Nistmaterial heran, das dann vom weiblichen Vogel verbaut wird. Häufig entstehen mehrere Nester von Schlangenhalsvögeln in unmittelbarer Nähe dicht nebeneinander; auch nisten die Vögel gern in gemischten Brutkolonien zusammen mit anderen Vogelarten (z. B. Reiher und Kormorane).

Das Gelege besteht aus 3-6 grünlich-blauen Eiern mit weißem Kalküberzug (5,3 x 4,3 cm), welche (vom 1. Ei an) 25-28 Tage lang von beiden Altvögeln erbrütet werden. Die schlüpfenden Jungen sind noch nackt und blind, bilden aber sehr bald ein dichtes Dunenkleid aus. Sie werden von beiden Eltern mit hervorgewürgter Nahrung versorgt, die sich die Jungvögel direkt aus dem Schlund herausholen. Dabei verschwindet der gesamte Kopf im elterlichen Rachenraum. Auch Wasser bringen die Brutpartner im Schlund herbei, um den Durst des Nachwuchses zu stillen. Bei drohender Gefahr würgen die Nestlinge unverdaute Nahrung hervor oder lassen sich selbst ins Wasser unters Nest fallen. Kleine Junge bewältigen oft nicht die Klettertour zum Nest zurück und gehen zugrunde, während ältere Schlangenhalsvögel (ab 2 Wochen etwa) sich recht geschickt im Geäst zu bewegen wissen. Dabei nehmen sie auch den biegsamen Hals und die noch kleinen Flügel zu Hilfe.

Mauser
Erwachsene Schlangenhalsvögel mausern ihr Gefieder im Anschluß an die Brutperiode und werden währenddessen flugunfähig, da allerhand Schwingen auf einmal ausfallen.




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