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Schwanzmeise

Aegithalidae

Herkunft: Europa, Asien, Nordamerika

Die kleinen, rundlichen und kurzschnäbeligen Schwanzmeisen - wegen ihres langen Schwanzes auch »Pfannenstielchen« genannt - sind als Standvögel in den borealen, gemäßigten und subtropischen Zonen von Eurasien und in Nordamerika verbreitet. Nur die nördlichsten Brutpopulationen ziehen in der kalten Jahreszeit südwärts. Auf das ausgeprägte Standvogelverhalten ist die Ausbildung sehr vieler Unterarten (Färbungsunterschiede) zurückzuführen.

Lebensweise
Laub- und Mischwälder, aber auch Parks und Gärten sind die bevorzugten Biotope; dabei werden normalerweise höhere Gebirgslagen gemieden, doch haben die Schwanzmeisen im südwestlichen China ihren Lebensraum bis zu 3000 m Höhe ausgedehnt. Die fast ausschließlich tierische Nahrung sammeln die Vögel sorgfältig im Gezweig ab. Hierzu gehören kleinste Kerbtiere, wie z. B. Blatt- oder Schildläuse. Nur selten steht ein Samenkorn oder eine Blattknospe auf dem Speisezettel, und die Vögel haben ihre Mühe damit, denn ihr Schnabel ist extrem klein.

Die Schwanzmeisen leben sehr gesellig, und zwar meist über den eigenen Familienverband hinaus. Hierzu gehört nicht nur, daß keine eigenen Brutreviere gebildet werden, sondern daß sich sogar andere Artgenossen mit an der Aufzucht der Jungen beteiligen. So kommt auch dem Gesang nur eine unbedeutende Rolle zu, während spezielle Stimmfühlungslaute dem Kontakt und dem näheren Zusammenrücken der Vögel dienen, wenn sie - eng aneinandergeschmiegt - in kleinen Gruppen gemeinsam die Nacht verbringen.

Deutlicher ist der trillernde Warnruf, der bei den eigentlichen Meisen in dieser Form nie zu hören ist.

Arten
In Europa ist als einzige Art die Schwanzmeise (Aegithalos caudatus; 14 cm Körperlänge, 8-9 cm Schwanzlänge, 0,65 cm Schnabellänge) anzutreffen, allerdings in vielen Unterarten. Sie kommt ostwärts bis China vor, wird dort von manchen Forschern aber als eigene Art bezeichnet. Beträchtlich kleiner bleiben die süd- und südostasiatischen Vertreter der gleichen Gattung, etwa die Rotstirn-Schwanzmeise (Ae. concinnus) mit 10 cm Körperlänge. Noch kleinere Vertreter (9 cm Körperlänge) kommen in Nordamerika vor und werden Buschmeisen (Gattung Psaltriparus) genannt, z. B. die Kappenbuschmeise (P. minimus) und die Streifenbuschmeise (P. melanotis).

Brut
Die Schwanzmeise (Aegithalos caudatus) baut ein sehr kunstvolles, meist eiförmiges Nest im dichten Gebüsch (1,5-6 m hoch) oder in lichten Bäumen (bis zu 20 m Höhe). Als Niststoffe dienen Haare, Moos, Baumrinde und Spinnweben; sie werden sorgfältig miteinander verfilzt. Im Unterschied zu den eigentlichen Meisen sind hieran beide Partner beteiligt. Drei Wochen vergehen bis zur Fertigstellung. Die Gelege sind recht groß (8-12 Eier) und werden hauptsächlich vom Weibchen bebrütet. Dieses sitzt 12-14 Tage lang fest auf den Eiern und wird durch den seitlichen Nesteingang vom Männchen gefüttert. Selbst wenn die Jungen geschlüpft sind, übernachten noch beide Altvögel im Nest. Oft wird es so eng, daß die Nestwand brüchig wird und die langen Schwänze der Jungvögel nach außen heraushängen. Alle Jungen vertragen sich gut miteinander. Sie verlassen das Nest erst, wenn sie flugfähig sind (nach 14-18 Tagen) und streifen auch dann noch gemeinsam durch das Gebiet, während die Altvögel sich gelegentlich um die zweite Jahresbrut kümmern.




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