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Schwarzspecht

Drycopus martius

Herkunft: Europa, Asien

Mit 46-50 cm Gesamtlänge und rund 300 g Gewicht ist der Schwarzspecht der größte einheimische Specht. Sein Brutgebiet erstreckt sich über die gemäßigten Bereiche ganz Eurasiens. Bis auf die rote Kopfoberseite (»Scheitel«) der Männchen und den kleinen, dreieckigen roten Schopf am Hinterkopf der Weibchen sind Schwarzspechte gänzlich schwarz befiedert und kaum mit irgendeinem anderen Vogel zu verwechseln. Der kräftige, 6 cm lange Schnabel ist gelblich mit dunkler Spitze. Im Fluge unterscheiden sich Schwarzspechte durch ihren langen Hals und den spitzen Schwanz von Rabenvögeln. Ihr Flug ist nicht wellenförmig wie bei den anderen Spechten.

Lebensweise
Ursprünglich bewohnten Schwarzspechte alte Laubholzbestände, wo sie in hohen Buchen und anderen großen Laubbäumen in 6-10 m Höhe ihre große Bruthöhle ausmeißeln. In neuerer Zeit haben sich diese Spechte auch in Mischwäldern und forstlich stark genutzten Nadelholzbeständen ausgebreitet. Die Bruthöhlen werden oft auch in starkem, gesundem Holz von beiden Altvögeln ausgehauen; das Eingangsloch ist länglich (8 x 10-12 cm) und führt in die bis zu 60 cm tiefe und 20 cm breite Nistkammer. Gelegentlich sind große Höhlen auch 1 m tief. Schwarzspechte nisten zwar manchmal mehrere Jahre hintereinander in derselben Baumhöhle, bauen in der Regel aber jedes Jahr ein neues Nest. Für andere Vogelarten - Eulen, Dohlen, Enten und andere Höhlenbrüter - sind Schwarzspechthöhlen willkommene Nistmöglichkeiten.

Der Boden der Bruthöhle wird von den Spechten nicht besonders ausgepolstert, bisweilen bildet ein dünnes Polster von Holzspänen die Unterlage für das aus 4-5 glänzend weißen Eiern (3,5 x 2,6 cm) bestehende Gelege. Die Brutperiode beginnt in Mitteleuropa im April-Mai; beide Partner brüten 12-14 Tage lang, wobei die Brutablösung nach einem festen Ritual abläuft. Auf Rufe des ankommenden Partners hin trommelt der brütende Vogel innen gegen die Höhlenwand, bis die »Ablösung« außen am Brutbaum darauf wartet, daß der Brutpartner die Nisthöhle verläßt. Die frisch geschlüpften Jungen sind unbeholfene, nackte und blinde Nesthocker, ihre Augen öffnen sich erst im Alter von 12 Tagen.

Beide Altvögel versorgen ihren Nachwuchs mit Insektennahrung, vorwiegend Roten Waldameisen und Holzameisen sowie Käfern und deren Larven, die unter der Rinde und im Holz der Bäume oftmals großen Schaden anrichten. Der männliche Specht übernachtet bei den Jungen in der Höhle, bis sie mit 17-20 Tagen weitgehend selbständig geworden sind. Erst im Alter von 24-28 Tagen jedoch verlassen junge Schwarzspechte ihre Nisthöhle. Jung- und Altvögel streifen häufig noch längere Zeit im Familienverband umher; bald werden die Jungen aber immer unverträglicher gegeneinander und ziehen aus dem Brutrevier weg. Auf derartigen Streifzügen entfernen sie sich bisweilen Hunderte von Kilometern von ihrem Geburtsort.

Feinde
Seit Habichte selten geworden sind und auch der Marderbestand vielerorts stark zurückgegangen ist, gibt es für die wehrhaften Schwarzspechte kaum noch natürliche Feinde. Ihr Nutzen als Vertilger großer Mengen schädlicher Insekten ist für die Forstwirtschaft sicherlich größer als der Schaden durch das Aushöhlen einiger Bäume. Die Schäden in Ameisenschutzgebieten können allerdings beträchtlich sein.




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