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Seeratte

Holocephalia

Herkunft: Südhalbkugel

Bis auf das Knorpelskelett unterscheiden sich die Seedrachen im Körperbau wesentlich stärker von den Plattenkiemern (Haie und Rochen), als man früher annahm. Die Rückenseite (Chorda dorsalis) bleibt als durchgehender Achsenstab (ohne Wirbelbildung) erhalten. Sie steht ohne Unterbrechung mit der knorpligen Schädelkapsel in Verbindung. Während die Kiefer bei den Plattenkiemern beweglich am Hirnschädel befestigt sind, ist der Oberkiefer bei den Chimären fest mit der Schädelkapsel verwachsen (der Name Holocephalia bedeutet »ganzköpfig«). Wie bei den Knochenfischen bedeckt ein knorpliger Kiemendeckel die vier Kiemenspalten, so daß nach außen nur eine Kiemenspalte sichtbar wird. Im Gegensatz zu den Zähnen der Plattenkiemer sind bei den Chimären Zahnplatten ausgebildet, im Oberkiefer vier und im Unterkiefer zwei, die ständig nachwachsen. Die heutigen Seedrachen (3 Familien mit 28 Arten) stellen den Rest einer sehr alten Fischgruppe dar, die bereits seit dem Oberdevon und Karbon (vor 65-340 Millionen Jahren) in den Weltmeeren verbreitet war.

Körperform
An dem walzenförmigen, seitlich etwas abgeplatteten, schuppenlosen Körper fällt der große Kopf mit der unterständigen, kleinen Mundöffnung auf. Die erste Rückenflosse, die nur kurz und dreieckförmig hoch ist, beginnt kopfwärts mit einem kräftigen Giftstachel. Die zweite Rückenflosse verläuft als schmaler, langer Saum bis zum Schwanzansatz. Die ebenso schmale Schwanzflosse endet in einem langen, rattenschwanzähnlichen Faden. Deshalb werden die Chimären auch als »Seeratten« bezeichnet. Die großen Brustflossen dienen als alleinige Antriebswerkzeuge. Die kleineren Männchen erkennt man an den paarigen Klammerorganen (Myxopterygien) und einem eigenartigen Stirnzapfen, der wahrscheinlich ebenfalls zum Festhalten bei der Begattung dient.

Fortpflanzung
Alle Seedrachen legen Eier (ovipar), und zwar jeweils zwei auf einmal. Diese recht großen Gebilde (bei der Spöke 2,5 x 17 cm) sind wie bei den eierlegenden Haien und Rochen von einer hornartigen Schutzhülle umgeben, die am spitzen Ende in einem 3-4 cm langen Faden endet. Die frisch geschlüpften Jungen von 10-11 cm Länge sehen bereits wie die erwachsenen Chimären aus.

Seekatzen (Familie Chimaeridae)
Im europäischen Teil des Atlantiks von Island und Nordnorwegen bis zum westlichen Mittelmeer ist die Seeratte, Seekatze oder Spöke (Chimaera monstrosa) beheimatet. Der bis 1,4 m lange Fisch (davon 1/3 Schwanz) lebt am Meeresboden in Tiefen zwischen 100 und 500 m. Er ernährt sich hauptsächlich von Krebsen, Weichtieren und Stachelhäutern (besonders Schlangensternen) und ausnahmsweise von kleineren Fischen. Für die Fischerei ist die Spöke ohne Bedeutung.

Langnasenchimären (Familie Rhinochimaeridae)
Diese Familie ist mit 4 Arten in nur wenigen Exemplaren bekannt geworden. Als Tiefseebewohner, die zwischen 600 und 2600 m in fast allen Meeren leben, werden sie nur selten gefangen. Charakteristisch ist die lang ausgezogene, schwertfischähnliche Schnauzenspitze.

Elefanten- oder Pflugnasenchimären (Familie Callorhynchidae)
Die rüsselartig verlängerte Schnauze knickt vorn im spitzen Winkel nach unten und rückwärts ab und sieht wie ein Pflug aus, mit dem die Fische den Boden bei der Nahrungssuche aufzuwühlen scheinen. Es sind vier Arten bekannt, die kalte und gemäßigte Meere der Südhalbkugel bis in Tiefen von 180 m bewohnen. Der Monkey- oder Elephantfish (Callorhynchus capensis, bis 1 m lang) wird in Südafrika gern gegessen.




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