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Seidenreiher

Egretta garzetta

Herkunft: Europa, Asien, Afrika, Amerika

Die 7 Arten der Gattung Egretta sind mittelgroße bis kleine Reiher mit gänzlich weißem Gefieder und langen Schmuckfedern (»Reiherfedern«) am Rücken, in der Kropfregion und 2 besonders langen Federn am Kopf. Da auch die Menschen sich gern mit diesen prächtigen Federn schmückten, stellte man Seidenreihern schon im Mittelalter, erst recht aber (und in viel größerem Umfang) in der Neuzeit nach, bis diese schönen Stelzvögel in Europa weitgehend ausgerottet waren. Auch einige der nahverwandten Arten Asiens, Afrikas und Amerikas wurden wegen ihrer als Modeschmuck begehrten Federn stellenweise verfolgt. Beim 56 cm großen Küstenreiher (E. gularis) treten - wie auch beim 65 cm langen Riffreiher (E. sacra) aus Südostasien und dem australischen Raum - häufiger graue und schwarze Farbphasen auf.

Lebensweise, Vorkommen
In ihrer Biologie unterscheiden sich alle diese 55-70 cm großen Reiher der Gattung Egretta nicht sehr stark voneinander, wenn auch viele Arten Bewohner der Meeresküsten sind und sich nur gelegentlich im Inland aufhalten.

Die 56-60 cm großen und 0,4-0,5 schweren Seidenreiher sind in 5 Rassen über Südeuropa, Mittel- und Südasien (bis Südjapan und zu den Philippinen), Nord- und Ostaustralien (einschließlich Tasmaniens), Neuguinea sowie über Afrika und Madagaskar verbreitet. Bei den europäischen Seidenreihern kommen schwarze Individuen nur sehr selten vor, während besonders bei afrikanischen Populationen schwarze Vögel keine Seltenheit sind. Die kleinen, schneeweißen Seidenreiher kann man vom viel größeren, bis 90 cm langen Silberreiher (Casmerodius albus), der stellenweise das gleiche Verbreitungsgebiet hat, anhand der Schmuckfedern an Kopf und Hals sowie am gänzlich schwarzen Schnabel, den schwarzen Läufen und gelben Zehen unterscheiden.

Ernährung
Auch im Verhalten zeigen Seidenreiher deutliche Unterschiede zu Silberreihern, die ganz nach Art der Fischreiher jagen, während Seidenreiher im seichten Wasser schnell umherlaufen und dadurch aufgescheuchte kleine Fische, Lurche, Krebstiere und Insekten sowie allerlei Würmer und Weichtiere mit reaktionsschnellen Schnabelstößen erbeuten. Allerdings jagen Seidenreiher manchmal ebenfalls aus einer Lauerstellung heraus, indem sie einen Fuß schnell hin- und herschwenken, um so Beutetiere aufzuscheuchen.

Brut
Als sehr gesellige Vögel (mehr als andere europäische Reiher) nisten Seidenreiher in Kolonien und sind dort eigentlich fast immer mit anderen Reiherarten vergesellschaftet. In Europa treffen die Zugvögel im März bis Mai an ihren Brutplätzen ein. Sumpfgebiete mit ausreichendem Gebüschbewuchs und einzelnen Bäumen (neuerdings in immer stärkerem Maße auch Reisfelder) bieten Seidenreihern geeignete Nistmöglichkeiten, an denen beide Brutpartner ihre Reisignester gemeinsam errichten (sowohl dicht über dem Boden als auch bis zu 20 m hoch in Bäumen) oder vorjährige Bauten ausbessern.

Das Gelege besteht aus 3-5 (selten bis zu 8) Eiern (4,6x3,4 cm) und wird von beiden Altvögeln 21-22 Tage lang erbrütet. Auch die Versorgung der Nestlinge (Dauer 30 Tage) übernehmen beide Partner. Geschlechtsreif werden Seidenreiher in ihrem ersten Lebensjahr; nach dem Selbständigwerden ziehen die jungen Reiher mitunter weit umher (»Zwischenzug«) und erscheinen dabei gelegentlich auch in Mitteleuropa.

Winterquartiere
Die wichtigsten Winterquartiere liegen in Afrika (bis zum Kap der Guten Hoffnung) bzw. in Südasien. Bisweilen überwintern kleinere Gruppen von Seidenreihern aber schon im Mittelmeerraum. Ein beringter spanischer Vogel überquerte sogar den Atlantik und wurde auf Trinidad nachgewiesen.




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