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Sekretär

Segittarius serpentarius

Herkunft: Afrika

Ein typischer Bewohner der Savannenlandschaften Afrikas südlich der Wüstenregionen und mit Ausnahme der äquatorialen Regenwälder Westafrikas ist der 130-140 cm lange Sekretär. Mit 1 m Standhöhe (Weibchen meist etwas kleiner) und seinen extrem langen Läufen gleicht dieser Bodenbewohner mehr einem Kranich (»Kranichgeier«) als einem Greifvogel. Die systematische Zuordnung der Sekretäre war längere Zeit umstritten; auch heute stellen manche Autoren sie in eine eigene Ordnung der Vögel.

Nahrungserwerb
Da Sekretäre häufig Schlangen - auch recht große Exemplare und Giftschlangen - erbeuten und dabei wohl nur sehr selten verletzt werden, sind viele Legenden über diese eigenartigen Vögel entstanden. Sekretäre sind jedoch nicht unempfindlich gegen den giftigen Speichel ihrer Beutetiere, sondern erjagen Schlangen sehr gewandt und vorsichtig, so daß sie außerhalb der Reichweite der Giftzähne bleiben. Mit schnellen, kräftigen Tritten ihrer harten Zehen versuchen sie, der Beute die Wirbelsäule zu zertrümmern; auch halten heftige Flügelschläge die Schlangen von den empfindlichen Körperteilen ab. Sobald Beutetiere durch die Tritte nicht mehr voll bewegungsfähig oder tot sind, ergreifen die Sekretäre sie mit ihren kräftigen Schnäbeln. Auch viele andere Reptilien, kleine Wirbeltiere (Nagetiere) und besondere Insekten (Heuschrecken) gehören in großen Mengen zum Nahrungsangebot dieser Vögel, weshalb sie in den meisten afrikanischen Ländern geschützt werden. Für gewöhnlich ziehen Sekretäre paarweise oder in kleinen Familienverbänden durch die Gras- und Buschlandschaften; bei größeren Flächenbränden finden sich aber bisweilen recht viele Vögel ein, um die vor dem Feuer fliehenden Kleintiere abzufangen.

Sowohl die an Gänsekiele hinter dem Ohr eines Schreiberlings erinnernden verlängerten Kopffedern der Sekretäre, welche die Vögel bei Erregung zu einer eindrucksvollen Haube aufstellen können, als auch die »würdevoll« anmutende Haltung dieser Greifvögel haben ihnen ihren Namen eingetragen.

Bei Gefahr flüchten sie schnell zu Fuß und nur in allergrößter Not fliegen Sekretäre schließlich auf.

Brutbiologie
Die Brutperiode der »Kranichgeier« währt im nördlichen Afrika (Sudan) von Juli bis Oktober und von August bis September in Malawi und im Süden den Kontinents. Beide Partner errichten gemeinsam ein umfangreiches Nest aus Zweigen und Lehm in der flachen Krone eines Savannenbaumes oder im Buschwerk, gelegentlich auch im Astwerk höherer Bäume. Typisch für Greifvögel ist die Auskleidung der Nistmulde mit frischem Gras und Blättern. Ein Brutpaar behält lange Zeit das gleiche Revier bei und benutzt auch den Horst oft mehrere Jahre hintereinander.

Sekretäre legen meist 2 (seltener auch 3) weiße, glänzende Eier (8x5,8 cm), die in Größe und Form recht variabel und bisweilen auch rotbraun gemustert sind. Wohl überwiegend der weibliche Vogel erbrütet etwa 6 Wochen lang (42, auch 45 Tage Brutdauer sind bekannt) das Gelege, bis die weißen Dunenjungen schlüpfen. Beide Eltern atzen die Nestlinge aus dem Kropf, bis die Jungvögel im Alter von 12-14 Wochen schließlich das Nest verlassen.




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